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Interpretation "Der Vorleser" von Bernhard Schlink

Bernhard Schlink erzählt uns in dem Roman "Der Vorleser" die Beziehung von Michael Berg und Hanna Schmitz und wie schwierig es ist sich als Analphabet durch das Leben zu kämpfen.



Michael und Hanna führen für eine kurze Zeit eine ungleichaltrige Beziehung. Hanna ist eine 36-jährige Frau, die Schaffnerin ist und Michael ist ein 15-jähriger Junge. In der kurzen Zeit sind sie die meiste Zeit zusammen. Nachdem aber Hanna verschwunden ist, macht Michael das Abitur und studiert Rechtwissenschaften. Doch eines Tages sehen sie sich im Gerichtssaal wieder bei den sogenannten Auschwitzprozessen. Michael wird bei Gericht klar, warum sie nicht lesen wollte und zwar lieber ihm beim Vorlesen zuhören wollte. Sie ist Analphabetin. Im zuge der Gerichtsverhandlung wird Michael einiges klar, denn bevor sie sich kennengelernt haben, war Hanna Aufseherin in mehreren KZs. Doch schlussendlich wird Hanna für 18 Jahren verurteilt. In diesen Jahren schickt Michael Hanna ele Kassetten. Auf diese Kassetten nimmt er sich auf und liest ihr Bücher vor. Mit Hilfe der Kassetten lernt Hanna zu lesen und zu schreiben. Sie leiht sich die gleichen Bücher aus und somit kann sie schreiben und lesen lernen. Michael sucht Hanna eine Arbeit und eine Wohnung, als er von der Leiterin des Gefängnisses erfährt, dass Hanna bald entlassen wird. Er besucht sie einen Tag, bevor sie entlassen gewesen wäre. Doch am Tag der Entlassung erfährt Michel, dass Hanna sich erhängt hat. Sie bittet Michael in einem Brief, den sie für die Leiterin des Gefängnisses geschrieben hat, dass er die Dose mit dem Geld aus ihrer Zelle zu dessen Mädchen bringen soll, das den Brand in der Kirche mit seiner Mutter überlebt hat, als die elen gefangenen Frauen nicht überlebt haben und dem Mädchen die Dose geben. Natürlich erledigt Michael das für Hanna, doch das Mädchen, das jetzt eine Frau ist , die in New York lebt, will das Geld nicht, sondern nur die Dose, denn ihr wurde im KZ eine ungefähr gleiche Dose weggenommen. Die Frau und Michael einigen sich, dass er das Geld einer Organisation spenden solle. Das tut er in Hannas Namen.






In dem Roman von Bernhard Schlink zieht sich die Spannung durch das ganze Buch hindurch und es hat ele Höhepunkte. Die wichtigsten sind als Hanna verschwindet und sie sich im Gerichtssaal wiedersehen, aber auch, als sie nach elen Jahren im Gefängnis miteinander reden. Das Buch wird aus einer Ich-Erzählerperspektive erzählt, denn die ganze Geschichte wird eigentlich nur aus Michaels Sicht wiedergegeben. Die Gefühle und Gedanken von Hanna oder von den anderen Personen werden nicht erzählt und man kennt sie nur aus Michels Sicht. Das Buch hat ele Vorausdeutungen. Dies wird deutlich, als Hanna Michael beispielsweise ins Schwimmbad schickt und es wird klar, dass etwas passieren wird, denn eigentlich verbringen sie den ganzen Nachmittag zusammen. Gleich danach verschwindet Hanna. Oder aber auch als Hanna den Brief hinterlässt, nachdem sie sich aufgehängt hat und Michael bittet die Dose mit dem Geld dem Mädchen zu geben, das den Brand überlebt hat. Es ist auch zu erwarten, dass er das für Hanna tut. Es gibt sehr wenige direkte Reden. Das Buch ist hauptsächlich in der indirekten Rede und in einer erlebten Rede geschrieben. Michael erzählt sehr el davon, was er alles macht und erlebt. "Sie war nicht zu hause. Die Eingangstür des Hauses war angelehnt, ich stieg die Treppe hoch, klingelte und wartete." (S23)



Die Orte sind immer die gleichen. Am Anfang kommen das Haus von Michael und Hannas Wohnung sehr oft vor, wo sie sich immer wieder lieben und Michael Hanna vorliest. Man kann sich die Wohnung sehr gut vorstellen, denn Michael erzählt, wie sie ausschaut, und wie sie eingerichtet ist. Später stehen der Gerichtssaal und Michaels Wohnung, als er sich beim Vorlesen aufnimmt, im Vordergrund. Natürlich gibt es mehrere Orte, an denen die Handlungen passieren, dennoch sind das die wichtigsten Orte, die sehr oft vorkommen.

Die wichtigsten Hauptpersonen sind Michael und Hanna, die eine ungleichaltrige Beziehung führen und sie lieben sich dennoch. Doch nach nur kurzer Zeit wird deutlich, dass Hanna in der Beziehung das Wort hat. "Raus aus meinem Bett. Und komm nicht wieder, wenn du nicht deine Arbeit machst. ", sagt Hanna zu Michael.(S. 36) Damit meint sie, dass Michael lernen solle und erst dann kann er zu ihr gehen, damit sie sich lieben. Hanna kann die Beziehung beziehungsweise die Zeit mit Michael nicht wirklich genießen. Auch als sie eine Fahrradtour an einem Wochenende machen, zeigt sie immer mehr ihre Aggressität. Sie kann nicht anders, denn sie muss sich schützen. Sie fühlt sich unwohl, denn sie ist Analphabetin. Als Michael in der Früh früher aufwacht, hinterlässt er einen Zettel, dass er das Frühstück holt. Doch als Hanna aufwacht und den Zettel sieht und sie ihn nicht lesen kann, wird sie panisch. Michael kommt zurück und er sieht sie zitternd vor Wut. "Wie kannst du einfach gehen!.Fass mich nicht an." sagt Hanna. Kurz darauf schlägt Hanna Michael vor Wut. Wahrscheinlich ist sie auf sich selbst wütend, dass sie den Zettel nicht lesen kann Sie hat den Zettel einfach versteckt. Sie kann Michael nicht sagen, dass sie Analphabetin ist.

Die Nebenpersonen sind Michaels Professor, Mitschüler, Familie, Frau und Tochter. Michaels Beziehungen mit den anderen Personen werden nicht sehr deutlich dargestellt. In dem Buch wird nur klar, dass er sich mit seinem Vater nicht sehr gut versteht, dennoch sind sie ziemlich gleich. Man kann auch bemerken, dass Hanna allein durch die Welt gehen muss, denn durch die Erzählungen wird klar, dass sie außer mit Michael zu niemandem Kontakt hat. Die direkten Charakterisierungen werden hauptsächlich nur durch Michael gemacht. "Ich erinnere mich , dass ihr Körper, ihre Haltungen und Bewegungen manchmal schwerfällig wirkten. ", erzählt Michael(S.17). "Hanna konnte nicht lesen und schreiben.", denkt Michael. (S.126).



Die Sprache ist ziemlich einfach, dennoch gibt es einige Fremdwörter, die eigentlich nicht sehr schwierig zu verstehen sind. Der Roman ist in einem emotionalen Stil geschrieben, doch die emotionale Seite kommt nur durch Michael zum Vorschein, da er die Geschichte erzählt. "Nachdem Hanna die Stadt verlassen hatte, dauerte es eine Weile, bis ich aufhörte, überall nach ihr Ausschau zu halten. Es dauerte eine Weile, bis mein Körper sich nicht mehr nach ihrem sehnte.", erzählt er. (S.83) Dennoch gibt es auch sehr ele sachliche Erzählungen. "Wir Studenten des Seminars entwickelten eine starke Gruppenidentität Was wir machten, interessierte die anderen nicht.", denkt sich Michael. (S.88) . Es gibt natürlich auch umgangsprachliche Ausdrücke, die sehr oft von Hanna verwendet werden. "Es scheint? Du meinst, es scheint, du hast mich gekränkt? Du kannst mich nicht kränken, du nicht.", sagt Hanna.(S.49). Hier kann man auch sehr gut bemerken, dass Hanna sich immer in Schutz nimmt, dass sie nicht verletzt werden will, denn sie muss um das Überleben kämpfen, weil sie Analphabetin ist.



Wie in dem Buch war Bernhard Schlinks Vater Theologieprofessor und er selbst studierte Jura.[1] Daher konnte Bernhard Schlink sich sehr gut in die Situation von Michael als Student hineinversetzen und das kommt in dem Buch auch sehr gut zum Vorschein. Der historischer Hintergrund ist der Zweite Weltkrieg und die darauf folgenden KZ-Prozesse.



Das Buch zeigt , dass ele Menschen etwas durchmachen und durch diese Sachen sich das ganze Leben ändert. Das kann man auch sehen, da Michael eigentlich über Hanna nicht hinwegkommt. Seine Beziehungen hat er immer mit der Hannas Beziehung vergleichen. Leider kann man nur erahnen, was ein Analphabet in seinem Leben durchmachen muss, denn Hanna ist Analphabetin, aber die Geschichte wird nur aus Michaels Sicht erzählt. Dennoch kann man sich denken, dass Hanna eles durchmachen muss, da sie nicht lesen und schreiben kann. Auch bei Gericht nimmt sie lieber alles auf sich auf, da sie sich schämt, weil sie nicht lesen und schreiben kann. Da kann man nur " Hut ab" sagen. Viele Menschen würden nicht auf diese Art und Weise handeln und würden den Analphabetismus als Ausrede nehmen nur um gemilderte Strafen zu bekommen.

Auch wenn man sehr el durchmachen muss, sollte man nie aufgeben, denn irgendwann bekommt man die Chance etwas zu lernen oder etwas besser zu machen. Da denke ich wieder an Hanna. Sie lernt als ältere Frau zu lesen und zu schreiben. Das Leben ist für uns alle schwer, doch man sollte immer die Chancen, die man bekommt, nützen, denn nur so kommt man weiter durch das Leben.



Wörter: ca. 1360





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