~ Geboren in Lebus (Nähe n Frankfurt an der Oder) am 1. Februar 1907
~ studierte: Sinologie, Jura und Volkswirtschaft
~ deutscher Lyriker und Hörspielautor (er verfasste in den Jahren 1927-l931 seine ersten Gedichte
und Hörspiele)
~ seit 1932 freier Schriftsteller
~ 1939 musste Eich als Funker am 2. Weltkrieg teilnehmen - geriet in amerikanische
Kriegsgefangenschaft
~ Zeitschrift Der Ruf, die n Alfred Andersch und Hans Werner Richter herausgegeben wurde.
Durch den Kontakt zu Andersch und Richter wurde Eich Mitglied der Gruppe 47 (es war ein
Netzwerk n Autoren und Verlegern, die sich einmal jährlich für 3 Tage zu einer Versammlung
trafen.)
~ Eichs literarische Bedeutung nahm 1945 ihren Anfang
~ in den fünfziger Jahren schrieb Eich eine Anzahl n Hörspielen, welche in den 50er und 60er
Jahren prägend für andere Autoren wirkten
~ 1953 heiratete Eich Ilse Aichinger (Schriftstellerin + Mitglied der Gruppe 47)
~ in den darauf folgenden Jahren unterstütze er die renommierten Literaturzeitschrift Akzente und
darauf folgten zahlreiche Lesungen (r allem im Ausland)
~ am 20 Dezember 1972 starb Eich in Salzburg an einer Herzerkrankung.
Auszeichnungen:
-l953 Hörspielpreis der Kriegsblinden
-l959 erhielt er den Georg-Büchner-Preis
-l960 erhielt er den Dr. Schleußner-Dr. Schiller-Preis für das beste Hörspiel des Hessischen
Rundfunks
- 1968 Veröffentlichung des Erzählbandes "Kulka, Hilpert, Elefanten" und der Sammlung n kurzen
Prosatexten "Maulwürfe" - Auszeichnung mit dem Schiller Gedächtnispreis des Landes Baden-
Württemberg
Werke
Das Leben und Sterben des Sängers Caruso 1929 Hörspiel
Gedichte 1930 Lyrik
Die Glücksritter 1933 Drama
Abgelegene Gehöfte 1948 Lyrik
Untergrundbahn 1949 Lyrik
Geh nicht nach El Kuwehd! 1950 Hörspiel
Blick auf Venedig 1952 Hörspiel
Die Andere und ich 1952 Hörspiel
Das Mädchen aus Viterbo 1953 Hörspiel
Träume 1953 Hörspiel
Man bittet zu läuten 1964 Hörspiel
Anlässe und Steingärten 1966 Lyrik
Maulwürfe 1968-l972 Kurzprosa
Inventur (Gedicht 1947 verfasst): Gilt als Paradebeispiel der Nachkriegsliteratur (oder auch "Trümmerliteratur" und "Kahlschlagliteratur" genannt).
Mit Trümmer sind nicht nur die in Schutt und Asche liegenden Städte gemeint, sondern auch die zerstörten Ideale und Utopien, die Wirklichkeit des Krieges und die Erfahrungen zwischen Tod und Überleben innerhalb der Trümmer.
Die Nachkriegsliteratur war auf vielfache Weise gespalten:
- ein Teil der Autoren bemühten sich um eine Verarbeitung der NS-Diktatur
In der Sowjetischen Besatzungszone fand die Verarbeitung der Vergangenheit n vielen zurückgekehrten Exilautoren statt. Zu Ihnen gehörte z.B. Bertolt Brecht.
- ein anderer Teil um die Verdrängung
Exilautoren, die in die westlichen Besatzungszonen zurückgekehrt waren, mussten feststellen, dass ihre Aufarbeitung der Vergangenheit nicht sehr erwünscht war. Die jüngste Vergangenheit verdrängte man.
Drama
Auf den Bühnen der Nachkriegszeit gab es ein unterschiedliches Bild. Während im Osten Werke n Exildramatikern ein großes Publikum fanden, wurden im Westen Lessings Nathan und Goethes Iphigenie wieder aufgeführt.
Prosa
Die wichtigste Prosaform in der Nachkriegszeit war die Kurzgeschichte
Weil aber vielen Autoren die Prosa durch die nationalistische Sprache als verunglimpft und unglaubwürdig erschien, wurde dir Lyrik zur wichtigsten Gattung in der Nachkriegsliteratur.
Lyrik
Viele Autoren sahen in der Lyrik die beste Möglichkeit, ihre Empfindungen und Erfahrungen auszudrücken.
GÜNTER EICH - "INVENTUR":
INHALT:
Das Gedicht handelt n Gegenständen, die in Friedenszeiten selbstverständlich waren, doch in der Armut und den Folgen des Zweiten Weltkriegs als wertll gelten. Die einzeln genannten Utensilien stehen für Werkzeuge (= Nagel), Schlafplatz (= Pappe) oder auch Kreativität (= Bleistiftmine).
AUFBAU:
Günter Eich beschreibt einen einsamen Kriegsgefangenen, der Inventur n seinem Eigentum zieht. Er beschreibt seine einzelnen Kostbarkeiten genauestens und stellt deren Wert dar, den er r seinen Mitgefangenen ab und an verbergen muss. Die jeweils erste und letzte Strophe ist dem Aufzählen seines Besitzes gewidmet, auf den er dann in den restlichen Strophen eingeht.
FORM / SPRACHE:
Das Gedicht ist in sieben Strophen mit je vier Versen unterteilt, in denen kein Reim rhanden ist. Die Anapher der ersten und letzten Strophe stellt die Einfachheit der damaligen Zeit dar und zeigt den Soldaten, der mit einem Minimum an Habseligkeiten auskommen muss. Die in der Zeile 23 und 24 rhandene Antithese "Tag - Nacht" gibt den ewig gleich bleibenden Rhythmus des Gefangenen wieder. Ebenfalls in der Zeile 23 ist eine Personifikation rhanden, die sich auf die Bleistiftmine in Zeile 21 bezieht. Sie wird als Person beschrieben, die die Gedanken und Gedichte des Soldaten auf das Blatt Papier bringt.