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Rennbahn und Laufsteg - Iffezheimer Galopprennen

Rennbahn und Laufsteg - Iffezheimer Galopprennen

Als Schauplatz internationalen Zuschnitts hat auch die Pferderennbahn n Iffezheim seit 1858 ein gutes Stück dazu beigetragen, Baden-Baden zu einem Treffpunkt der Eliten werden zu lassen. Bei den Pferderennen geht es mindestens um zweierlei: um die Pferde, die r allem beim Frühjahrsmeeting im Mai und bei der Großen Woche Ende August/Anfang September weite Flugreisen hinter sich haben, ber sie um hohe Siegprämien rennen; aber auch um Hüte, Kostüme und Beinkleider, denen die Aufmerksamkeit auch dann garantiert ist, wenn ihre Träger(innen) nicht im Galopp daherhoppeln.

So gehören Moderedakteure genauso zu den Zaungästen n Iffezheim wie Sportberichterstatter. Und wenn die Presse 1907 n einer »Relution in Baden-Baden« sprach, dann waren damit keine Bomben leger und keine badischen Radikaldemokraten gemeint, sondern der »Hosenrock«, der als Damenbekleidung erstmals am Rande der Rennbahn gesichtet worden war. Da können Starjockeys wie Cash Asmussen oder Lester Pigott den wertllen Vollblütern aus den Gestüten n Kaifeekönigen, Scheichs oder europäischen Königshäusern noch so engagiert die Sporen geben - die Stars n Iffezheim sind immer auch die schönen Frauen und gut betuchte Männer, die aus den Rennen zweimal im Jahr gesellschaftliche Großereignisse machen. Daran hat sich auch nach fast 150 Jahren nichts geändert.




Gründer der Iffezheimer Galopprennen war übrigens Edouard Benazet, der seinen Casino-Gästen einen weiteren Grund bescheren wollte, die Reise nach Baden-Baden anzutreten. Er tat dies in weiser Voraussicht, denn als Bismarck 1872 das Roulette-Spiel n Staats wegen verbot, gab es mit den Rennwochen zumindest noch einen hochkarätigen Anlaß, dem Glücksspiel zu frönen. Die Kugel hatte für einige Zeit aufgehört, in der Schüssel zu rollen, dafür rannten die Pferde im Kreis - und so groß ist der Unterschied für den Spiel- und Wettbegeisterten dann auch nicht. Dieser Kreis ist in Iffezheim übrigens nach dem Vorbild n Longchamp im Bois de Boulogne bei Paris angelegt.

Das Spielbankverbot n 1872 bewirkte auch eine bis in unsere Tage wirksame Nachfolgeregelung für die Ausrichtung der Pferderennen. In Baden-Baden ansässige Mitglieder des deutschen, österreichisch-ungarischen, englischen und russischen Adels gründeten damals den »Internationalen Club« als Träger und Veranstalter der internationalen Galopprennen. Noch heute kommt dieser Club seinen Aufgaben nach und begrüßt handverlesene Gäste anläßlich großer Rennen bei Chamner und Edelhäppchen in seiner Residenz am Kurpark n Baden-Baden.







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