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Dresden - Rund um den Großen Garten

Dresden - Rund um den Großen Garten

Gläserne Manufaktur
Botanischer Garten
Carolasee
Gartenpalais
Deutsches Hygiene-Museum

Was der Englische Garten für die Münchner und der Prater für die Wiener, ist der Große Garten für die Dresdner: eine grüne Oase mitten in der Stadt, wo man spaziert, radelt, sich sonnt, faulenzt oder flirtet. Eine Parkeisenbahn dampft durch den einstigen Lustgarten der Wetti-ner und bringt die Fahrgäste zum Zoo und zum Carolasee. Von dort führt der Spazierweg hin zum barocken Gartenpalais, das von Blumenbeeten und idyllisch angelegten Teichen umrahmt ist. Ganz in der Nähe liegt das Deutsche Hygiene-Museum, das 1930 mit seiner »Gläsernen Frau« in der ganzen Welt Aufsehen erregte. Drei bis vier Stunden sollten schon für den Rundgang einget werden.

Von der Altstadt gelangt man mit der Straßenbahn zum Straßburger Platz. Kurz vor 1900 wurde hier der Ausstellungspalast eröffnet, in dem 1911 die »Internationale Hygiene-Ausstellung« stattfand. Sie gab den Anstoß zum Bau des Deutschen Hygiene-Museums (s. S. 80).
Auf dem Gelände des 1945 ausgebombten Ausstellungspalasts wurde 1969 die Dresdner Messe neu gebaut. Nach dem Umzug der Messe ins Ostragehege wurden die Hallen abgerissen.




Gläserne Manufaktur
Seit April 2000 präsentieren sich auf dem Gelände die Gebäude der Gläsernen Manufaktur des Volkswagenwerks -22 m hoch, 150 m lang, L-för-mig angelegt mit einem 40 m hohen Glasturm. Seit Juni 2002 werden täglich u.a. bis zu 150 Exemplare des neuen Luxuswagens »Phaeton« gefertigt. Als Weltnovum erfolgt die Fahrzeugmontage auf mehreren Etagen. Von der Straße, aber auch vom Gourmet-Restaurant »Lesage« aus, das zum Komplex gehört, kann man zusehen.
Die Anlieferung der Produktionsteile besorgt die umweltfreundliche Güterstraßenbahn. Die Besichtigung ist nur nach Terminreinbarung unter der Nummer o 18 05 89 62 68 möglich; www.glaesernemanufaktur.de. Die Dresden-Aufenthalte für Phaeton-Kunden organisiert Saxonia Touristik, Tel. 8105 09 26.

Botanischer Garten
Als der Botanische Garten nahe der Brühischen Terrasse wegen Platzmangels zumachen musste, zogen die Pflanzenforscher in das 1889-l892 angelegte Gelände um. Auf mehr als 3 ha Grundfläche sind ca. 9000 Pflanzenarten beheimatet. In vier Schauhäusern gedeihen Gewächse aus tropischen und subtropischen Gebieten, darunter auch die im Juni blühende Kakteenart »Königin der Nacht«. Sie beeindruckt mit ihren großen, abends geöffneten, morgens geschlossenen Blüten. Auch das schön angelegte Freigelände lohnt den Besuch (April-Sept. 8-l8 Uhr, Gewächshäuser 10-l8 Uhr, Okt. und März 10-l7, Nov. und Febr. 10-l6 Uhr, im Dez. und lan. von 10-l5.30 Uhr; Eintritt frei).

Großer Garten
Heimatliche Pflanzen und viel erholsames Grün bietet der Große Garten. Er wurde Ende des 17.Jhs. im französischen Stil als Lustgarten für Spiele, Theateraufführungen und Jagdgelage der Hofgesellschaft angelegt. In der zweiten Hälfte des 18. )hs. hatten Englische Gärten Konjunktur, und man gestaltete auch den Großen Garten zum Landschaftsgarten um.
Der Große Garten ist mit 2 km Länge und 1 km Breite der größte Park der Stadt. Seit den i93oer-|ahren existiert die Parkeisenbahn, mit der man die Besichtigung bequem gestalten kann. Gezogen von einer fauchenden grünen Minidampflok, Baujahr 1925, oder einer der moderneren Elektroloks rattert man durch den Park, vorbei an alten Buchen und saftigen Liegewiesen mit reichlich Gänseblümchen. Für seine 5,6 km lange Runde braucht der Liliputzug eine halbe Stunde (Abfahrt alle 15 bis 30 Minuten). Aus- und einsteigen kann man in jedem der fünf über den Park rstreuten Bahnhöfe. (Mai bis Sept. tgl. 10-l8 Uhr, April und Okt. Mo-Fr 13-l7, Sa und So 10-l7 Uhr; Info unter Tel. 4 45 67 95, www.liliputbahn.de).
Im Großen Garten, einem echten Volkspark, finden jedes Jahr im Sommer kulturelle Veranstaltungen statt, z. B. die Konzerte und Filmvorführungen der Freilichtbühne »junge Garde«, die in den i95oer-|ahren in der Südostecke des Gartens erbaut wurde. Höhepunkt ist das Internationale Dixieland-Festival im Mai - eine Gelegenheit, um Dresdner Temperament einmal so richtig li einzusaugen.

Zoologischer Garten
Rund 400 Tierarten sind im viertältesten Zoo Deutschlands zu sehen (gegründet 1861). Dresden ist bekannt für seine vielen Affen und Menschenaffen, die Orang-Utans z.B., die hier mit echtem Spielzeug spielen. Weitere Attraktionen sind das Raubtierhaus, die riesige Vogelvoliere und das moderne Afrikahaus mit Elefanten und Savannenlandschaft.
Für Kinder sind das Streichelgehege mit Speisekammer als Tummelplatz für Mäuse, ein Spielplatz, Ponys zum Reiten und im Sommer der Zookasper (Sommer 8.30-l8.30 Uhr, Winter 8.30-l6.30 Uhr; Tel. 4 78 0610, www.zoo-dresden.de).

Carolasee
An seinen Ufern kann man unter den mächtigen Kastanienbäumen Spazierengehen und dem Getümmel der Enten auf dem Wasser zusehen. Die blauen Ruderboote des Verleihers (März bis Mitte Okt. zu mieten) setzen fröhliche Farbtupfer. Wer nicht selbst in See stechen möchte, schaut vom kleinen Biergarten aus zu. Das Carolaschlösschen, ehemals eines der beliebtesten Ausflugsrestaurants Dresdens in schöner Lage am See, wurde nach aufwändigem Wiederaufbau 1999 neu eröffnet.

Gartenpalais
Vom Ufer des Carolasees gelangt man in die schnurgerade Querallee, wo rechts schon bald das Gartenpalais sichtbar wird. Der dreigeschossige Bau mit seinem h-förmigen Grundriss wurde von außen in alter Pracht restauriert.
Das Palais gilt als der früheste Barockbau in Kursachsen und entstand 1678-l683 nach Plänen des Oberlandbaumeisters Johann Georg Starcke. Gegliederte, mit Sandsteinplastiken reich geschmückte Fassaden belegen die Anlehnung an französische Vorbilder. An der Ost- und Westseite führen breite Freitreppen zu den Festsälen hinauf, deren prachtvolle Ausstattung 1945 vollständig rnichtet wurde. Seit einigen Jahren wird das Haus zum Museum umgebaut. Was hier einmal zu sehen sein wird, ist jedoch noch nicht entschieden. In der provisorischen Atmosphäre des Festsaals finden regelmäßig Konzerte statt. Näheres unter Tel. 2 68 52 75, www. palais-grosser-garten.de.
In der Umgebung des Palais stehen fünf kleine Häuschen: Hier wohnen heute die Gärtner, die sich um die Blumenpracht des Großen Gartens kümmern. Ursprünglich waren es acht ebenfalls von Starcke entworfene, so genannte Kavaliershäuser. Sie dienten der barocken Hofgesellschaft für Spiele und Erfrischungen. Rings um das Palais laden weiß gestrichene Holzbänke, umgeben von bunt blühenden Blumenbeeten, zu der einen oder anderen Mußestunde ein.

Skulpturenpark
Rund 1500 Skulpturen aus Sandstein und Marmor zierten im 18. Jh. den Großen Garten. Einige davon sind noch erhalten, z. B. die Üppigkeitsvase an der Südostseite des Palaisteiches. Sie zeigt Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen. Der Italiener Antonio Corradini hat sie wie die Kentaurengruppen auf der anderen Seite des Palais 1722 geschaffen.
Die Statuengruppen »Herkules und Busiris« sowie »Herkules und Drache im Garten der Hesperiden« stehen am Ostende der Herkulesallee. Letztere zeigt, wie Herkules im Garten der Hesperiden mit dem Drachen Ladon kämpfen muss, um an die begehrten goldenen Apfel heranzukommen.
Am Westeingang zur Herkulesallee sind zwei weitere Herkules-Szenen dargestellt; am östlichen Ende der Hauptallee stehen »Venus und Ado-nis« sowie der Jäger Meleager und seine Geliebte Atalante.

Christuskirche
Wer genug Zeit hat, kann einen Abstecher zur Christuskirche südlich des Großen Gartens machen. Ihre beiden schlanken, 66 m hohen Türme sind von weitem zu sehen. Errichtet 1903-l905. gilt sie als erste Jugendstilkirche Sachsens. Die Architekten Rudolph Schilling und Julius Gräbner rzichteten auf die bis dahin übliche historisierende Neogotik oder -roma-nik. Dies zeigt auch die plastische Ausgestaltung des Innenraums.

Parktheater
Das Theater wurde als Freilichtbühne angelegt und schon 1719 in Gegenwart Augusts des Starken eröffnet. Die drei Sandsteinskulpturen aus der Werkstatt Balthasar Permosers in der Nähe der Bühne, Dionysos, Satyr und Faun, symbolisieren barocke Sinnenfreude und Lebenslust. Seit ihrer Restaurierung 1969 ist die Anlage mit 600 Plätzen eine beliebte Sommerspielstätte der Dresdner Theater.

Mosaikbrunnen
Wesentlich jüngeren Datums ist der Mosaikbrunnen nahe der Hauptallee. Der Architekt und ehemalige Dresdner Stadtbaurat Hans Poelzig entwarf ihn für die Gartenbauausstellung 1926. Auf mehreren Etagen sind Tausende bunter Mosaiksteinchen zu farbenfrohen Ornamenten zusammengesetzt.
Auf der Hauptallee schlendert man weiter bis zum Westausgang des Großen Gartens. Ihn markieren zwei Riesenvasen mit allegorischen Darstellungen der vier Elemente und der damals bekannten vier Kontinente.

Torwirtschaft Großer Garten,
Lennestr. 11, Tel. 4 59 52 02. Traditionsreiche, 1998 nach Originalplänen wieder aufgebaute Gartenwirtschaft am Nordwesteingang zum Großen Garten gegenüber dem Ru-dolf-Harbig-Stadion. Keine Frage - der von dem Münchner Gastronomen Sepp Kratz geführte Biergarten (750 Plätze) ist der schönste der Stadt.

Sportstätten
Von hier aus kann man bereits die vier Flutlichtmasten des Rudotf-Harbig-Stadions © sehen, der traditionsreichen Spielstätte der Fußballer von Dynamo Dresden.
Das Georg-Arnhold-Bad mit einem 10-m-Sprungturm neben dem Stadion wurde in den 1920er Jahren angelegt. Drei Viertel der Baukosten trug der Bankier Georg Arnhold, der nach der Flucht aus Deutschland sein Dresdner Bankhaus ab 1938 in New York führte. Auch das Freibad wurde gründlich rjüngt und modernisiert. (Mitte Mai bis Mitte Sept. tgl. 9-20 Uhr.)

Deutsches Hygiene-Museum

Die monumentale vierflügelige Anlage des Deutschen Hygiene-Museums, die von 1928 bis 1930 nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis errichtet wurde, rfügt neben den Ausstellungsräumen auch über mehrere Kongresssäle sowie über umfangreiche Werkstätten und Arbeitsräume. Hier ist das wichtigste Forschungs- und Bildungszentrum zur Gesundheitserziehung in Sachsen untergebracht.
Glanzpunkt des 1930 eröffneten Museums war von Anfang an die »Gläserne Frau« in der Ausstellung »Der Mensch«, die Einblicke in den Bau des menschlichen Körpers bietet. Auch die anderen Abteilungen sind sehenswert, zeigen sich aber wegen der Generalsanierung des Hauses vorübergehend rkleinert. Ab Februar 2004 wird der erste Teil der neuen ständigen Ausstellung des »Museums des Menschen« zu sehen sein. Essen und Trinken, Geburt und Tod sowie Sexualität sind nur einige der Themenbereiche, die in lebendiger und anschaulicher Weise von dieser Ausstellung in Szene gesetzt werden (Di-Fr 9-l7, Sa, So 10-l8 Uhr, Tel. 4 84 60, www.dhmd.de.
Nach dem Besuch der Museumsausstellungen laden der liebevoll gestaltete Museumsgarten und der Blüherpark zum Verschnaufen ein. Einst lockte hier das »Zinsendorf«, ein beliebtes Vergnügungslokal mit einem schattigen Biergarten. Doch das ist jetzt schon über 100 Jahre her

Der Glaserne Mensch
Die Idee stammte von Mundwasser-Fabrikant und »Odol«-Erfinder Karl August Lingner, der einen Ort schaffen wollte, wo »jedermann sich durch Anschauung Kenntnisse erwerben kann, die ihn zu einer rnünftigen und gesundheitsfördernden Lebensführung befähigen«. Solcherlei Wissen war in den stickigen deutschen Mietskasernen um 1900 nicht weit rbreitet. Die 1. Internationale Hygiene-Ausstellung, die 1911 nach Lingners Konzeption in Dresden stattfand, entsprang einem allgemeinen Aufklärungsbedürfnis: Sie zog in drei Monaten mehr als fünf Millionen Besucher an. Dieser Erfolg führte zum Bau des Deutschen Hygiene-Museums.
Als es am 16. Mai 1930 seine Pforten öffnete, konnte es mit einer Weltsensation aufwarten: einem gläsernen Menschen. An der lebensgroßen, durchsichtigen ur eines Mannes hatte Chefpräparator Franz Tschackert zwei iahre getüftelt und zwölf Kilometer Kupferdraht rarbeitet, um Blutgefäße und Nernbahnen sichtbar zu machen. 40 Lämpchen beleuchteten auf Knopfdruck das technische Wunderwerk von innen. Die Hülle des gläsernen Menschen bestand zwar nicht aus Glas, sondern aus Kunststoff, entscheidend aber war, dass sie medizinischen Laien Einblicke in das eigene Innenleben gewährte. Erstmals konnte man hier den Bau und die Funktionen des Körpers und seiner Organe »durchschauen«.
Aufsehen erregte der gläserne Mensch auf Ausstellungen in aller Welt. Nach Amerika wurde eine gläserne Frau geliefert, die inzwischen im Museum für Medizingeschichte in St. Louis Steht. Noch heute gelten gläserne Menschen als Exportschlager: In mehrmonatiger Handarbeit werden sie in Dresden hergestellt, zum Stückpreis von über 30 000 €. Im Deutschen Hygiene-Museum ist eine gläserne Frau als Teil der Dauerschau »Der Mensch« zu sehen. Auch auf der Expo 2000 in Hannor wurde der gläserne Mensch präsentiert-zeitgemäß ergänzt durch einen digitalen Menschen.







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