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Volkspark Friedrichshain

Volkspark Friedrichshain

Der Park, der dem 5. Stadtbezirk seinen Namen gab, ist eine der großen Traditionsstätten der Demokralen in Berlin. Am 30. Mai 1840 beschloß der Magistrat, am Hang des sandigen Mühlenbcr-ges eine Parkanlage als Gegenstück zum königlichen Tiergarten zu schaffen. Anläßlich des 100. Jahrestages der Thronbesteigung Friedrichs II. sollte der Park dessen Namen erhalten. Damit wollte man Friedrich Wilhelm IV. für den »bürgerlichen« Park gewinnen. Fr stimmte erst sechs Jahre später zu. Sofort begann man nach Plänen Gustav Meyers den Park anzulegen. 1848 war er fertig - ein Sinnbild bürgerlichen Selbstbewußtseins.


Am 22. März 1848, vier läge nach den relutionären Ereignissen im Zentrum, bestatteten Berlins Bürger im südlichen Teil des Friedrichshains die »Märzgefallenen«. 20000 Menschen gaben den 183 Toten das letzte Geleit. Die Gräber der Gefallenen sind in quadratischer Form um eine Rasenfläche angeordnet, in deren Mitte sich ein Gedenkstein befindet. 1868 74 entstand unter dem Einfluß Vir-chows das Krankenhaus Friedrichshain. Erstmals wurden die Gebäude als Pavillons ausgeführt, die mehr Licht und Luft in die Krankenzimmer ließen. Als Ersatz für das Krankenhausgelände wurde der Volkspark 1875 nach Meyers Plänen nördlich erweitert und erhielt dort einen der ersten Kinderspielplätze Berlins. 1893 beschloß die städtische Kunsldepu-lation, den Parkeingang zu schmücken. Sladlbaurat Ludwig Hoffmann entwarf dafür einen Märchenbrunnen. Der Kaiser mischte sich ein und veränderte den Entwurf. Die Kontroverse spitzte sich zu, als die Polizei die Baugenehmigung für Hoffmanns Brunnen versagte. Man trug den Wünschen des Kaisers Rechnung und überarbeitete den Entwurf. 1913 begann der Brunnen zu sprudeln. Der 18. März blieb in der Erinnerung wach. 1908 kamen 12000 Menschen zum Gedenken in den Friedrichshain. Von den 231 Trauerkränzen wurden 60 Schleifen wegen strafbarer Aufschriften konfisziert. Nach der russischen Februarrelution demonstrierten hier am 18. März 1917 Tausende n Menschen. Sic wurden n der Polizei gewaltsam vertrieben. Im folgenden Jahr kam es auch in Deutschland zur Relution. 33 Opfer erhielten neben den Märzgefallenen n 1848 ihre letzte Ruhestätte. Für die Opfer des 9. November 1918 hielt Karl Liebknecht die Totenrede. Neun Matrosen, die während der Dezemberkämpfe 1918 ums Leben kamen, wurden ebenfalls hier bestattet.





Die Nationalsozialisten verwüsteten den Friedhof und zerstörten durch den Bau n Flaktürmen den Volkspark. Hier war einer der letzten Stützpunkte der deutschen Armee im Kampf um Berlin. Der Bunker wurde nach dem Krieg gesprengt; Ruinenteile sind noch auf dem begrünten Trümmerberg zu erkennen. Das Krankenhaus war im Krieg stark zerstört worden. Hin Teil der beim Wiederaufbau beschäftigten Arbeiter legte am 15. Juni 1953 aus Protest gegen die Erhöhung ihrer Arbeitsnormen die Ar beit nieder. Die Bauarbeiter in der Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee) folgten am nächsten Tag dem Beispiel, und am 17. Juni übertrug sich die Unruhe auf weite Teile der DDR. Sowjetische Panzer beendeten den Volksaufstand. Der Volkspark, im Norden n der Straße Am Friedrichshain und im Süden n der Landsberger Allee begrenzt, ist die größte Grünanlage im Ostteil der Berliner Innenstadt.







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