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Stiepel, Dahlhausen

Stiepel, Dahlhausen

Das Bochumer Ruhrtal ist heute eine Erholungslandschafl - mit Spazierwegen, Ausflugslokalen und Wassersport auf dem Kemnader Stausee. Mehrfach gibt es noch Relikte des frühen Bergbaus: Stollenmundlöcher an der Lewackerstraße, Rauendahlstraße, Brockhau-serslraße, Oveneystraße Ruhrschleuscn und beachtliche Reste des ehemaligen Treidelpfads erinnern an die Kohlenschifffahrt des späten 18. und frühen 19. Jh. In den Sommermonaten verkehren Sonderzüge auf der Ruhrtalbahn, die zumeist n Dampflokomotiven gezogen werden. Die Fahrten werden n einem engagierten Eisenbahnmuseum veranstaltet, das auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks Bochum-Dahlhausen u. a. eine beeindruckende Zahl an historischen Schienenfahrzeugen präsentiert.
In der Nähe der Ruhr blieb in Bochum-Sfiepe/ die kunstreichste mittelalterliche Dorfkirchc auf Bochumer Stadtgebiet erhalten. 1001 schenkte Kaiser Otto III. auf die Fürsprache seines Hofkas Meinwerk hin dem Grafen Liutger aus der Familie der Billunger den Hof Stiepel. Hier ließ wenig später die Gräfin Imma, die Frau Liudgcrs und Schwester Meinwerks, eine F.igenkirche errichten. Der bescheidene Saalbau wurde um 1150 durch eine Basilika mit einjochigem Mittelschiff, dreijochigem Querhaus, Nebenapsiden und gerade abschließendem Chorjoch ersetzt. Im 15. Jh. erfolgte dann der Ausbau zur gotischen Hallenkirche mit polygonalem Chorschluss. In die beiden Langhauspfeilcr sind Steinreliefs eingelassen, die einen Löwen (=Christus) und einen Drachen (=Satan) zeigen. Das spätgotische Sakramentshäuschen stammt aus dem 15. Jh.




Die Stiepeler Dorfkirchc ist auf Grund ihrer bedeutenden Wandmalereien aus dem 12.-l6. Jh. überregional bekannt. Aus der frühesten Ausmalungsperiode stammen u. a. die Fresken über dem Triumphbogen: Christus streckt die rechte Hand segnend über Abel aus, der ein Lamm bringt. Mit der linken Hand hält er Kain, der ein Ahrcn-bündcl trägt, die Gesctzesrolle entgegen. An den Schildwänden der Vierung hocken Jünglinge, die Wasser aus großen Krügen ausgießen - Personifikationen der vier Paradiesesflüsse. Die Gewölbe tragen zumeist ornamentale Freskoverzicrungen. Im Gewölbezenit ragt die Hand Gottes aus den Wolken des Himmels heraus und spendet die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Ein Regenbogen symbolisiert die Versöhnung zwischen Gott und Menschheit. Auf einer Wand in der nördlichen Apsis wird der bethlehemitische Kindermord gezeigt, auf der anschließenden Querhauswand die Flucht nach Agypten. Den dramatischen Höhepunkt bildet ein großes Fresko an der Nordwand des Altarraums, das gegen Ende des 15. Jh. entstand. Es zeigt den Kampf des hl. Georg gegen den Drachen. Zwei Burgen im Hintergrund lassen an die heimische Landschaft denken. Ein Fluss, in dem ein Totenkopf schwimmt, soll vielleicht die Ruhr darstellen, die 1486 die Gegend um Stiepel überschwemmte. Die übrige ürliche Ausmalung der Kirche - darunter auch der Weltenrichter im Chorhaupt - stammt aus dem 16. Jh.

Die >Stiepelcr Madonna«, eine spätgotische Pictä aus der alten Dorfkirche, befindet sich heute in der katholischen Marienkirche an der Varenholtstraße. Die Seelsorge für die Wallfahrer, die zu diesem Gnadenbild pilgern, liegt in der Verantwortung n Mönchen eines Zistcrzicnserklostcrs, das r wenigen Jahren in Stiepel gegründet worden ist.







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