Der Name Spurkinhuvelo taucht erstmals im 11. Jh. im Großen Privilegienbuch der Abtei Werden auf. Im 12. Jh. wird für den Ort eine dem hl. Januarius geweihte Kirche genannt. Das Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 erwähnt 49 Höfe in Sproeckhoevell sowie erstmals auch die benachbarte Bauerschaft Haßlinghausen.
In der bergigen Gegend südlich des Ruhrtals wurde spätestens seit dem 12. Jh. Eisenerz abgebaut und mit Hilfe von Holzkohle verhüttet. Spätestens im 16. Jh. setzte bei Sprockhövel auch die Steinkohlengewinnung ein, und zwar aus Flözen, die in der Herzkämper Mulde zu Tage traten. Seit dem 17. Jh. gingen die Kleinbetriebe vom primitiven Tagebau zum Stollenbau über. Bis um die Mitte des 19. Jh. wurden die Kohlensäcke auf dem Rücken von Lasttieren ins Bergische Land exportiert, wo sie zahlreiche Schmicdcfcuer heizten.
Das bedeutendste Industriedenkmal Sprockhövels ist die Zeche Alte Haase im Orlszcntrum, die sich bis ins 17. Jh. zurückvcrfolgen lässt. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. förderte das Bergwerk neben Kohle auch Spateisenstein. Über dem Schacht Julie entstand 1897 der letzte Malakoffturm des Ruhrreviers. Seine Fassaden weisen eine sorgfältige Gestaltung auf: Jede Wand wird durch Lisenen in drei Bahnen geteilt, in die große Rundbogenfenster eingelassen sind. Priese mit hellen Ziegclmustern trennen die einzelnen Stockwerke optisch voneinander. Oben läuft der Turm an drei Seiten in einem eleganten Flachbogen aus, der mit zinnenartigen Akzenten geschmückt ist.

Ansonsten wird das Ortsbild vorwiegend durch bergische Bruchstein- und Fachwerkhäuser geprägt, deren Mauern häu mit Schie fer verblendet sind. Im Zentrum von Niedersprockhövel steht die schlichte engelische Kirche, ein klassizistischer Saalbau mit Mansarddach (1784/85). Der Glockenturm bekam 1889 seinen heutigen Zwiebclhclm aufgesetzt.