REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Schloß Bellevue

Schloß Bellevue

Im Jahre 1784 erwarb Prinz August Ferdinand n Preußen (1730-l813), der jüngste Bruder Friedrichs des Großen, an der Spree das Grundstück, auf dem er ein Jahr später das Schloß Bellevue erbauen ließ. Architekt war Michael Philipp Boumann, der das Gebäude im Stil des frühen Klassizismus errichtete. Dem Prinzen und seiner Familie diente das Schloß als Sommersitz. 1843 wurde Friedrich Wilhelm IV. Besitzer des Schlosses. Er eröffnete hier eine Gemäldegalerie.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte das Schloß keine ständigen Bewohner mehr. Eine neue Funktion bekam das Schloß während des Ersten Weltkriegs. Ab 1916 fanden hier wichtige Besprechungen zwischen der obersten Heeresleitung unter Hindenburg und Ludeiidorff, der Regierung und den Vertretern der alliierten Mächte statt. Am 21. Oktober 1918 empfing Wilhelm II. im Schloß Bellevue die neue Regierung des Prinzen Max n Baden, des »Reichskanzlers der letzten Stunde«.

Das inzwischen zu Bürozwecken genutzte Schloß ging 1928 in staatlichen Besitz über. Seit 1929 fanden hier die Großen Berliner Kunstausstellungen stall. Im Mittelbau wurde 1935 das Museum für Deutsche Volkskunde errichtet, das aber bereits 1938 den Plänen Hitlers weichen mußte, der das Schloß Bellevue zum »Gästehaus der Reichsregierung« umbauen ließ. Neben großartig ausgestalteten Festräumen entstanden vier weiträumige Appartements. Der sowjetische Außenminister Molotow und der japanische Außenminister Matsuoka konnten noch die Annehmlichkeiten dieses Hauses genießen, ber während eines Bombenangriffs sowohl der Mittelbau des Schlosses als auch die unter Hitler errichteten Neubauten getroffen und stark beschädigt wurden.




Nach dem Krieg errichtete man zunächst Mietwohnungen in den beiden unzer-stört gebliebenen Seitenflügeln des Schlosses. 1954 erfolgte der Abbruch des 1938 errichteten Teils und die Wiederherstellung des Haupttrakles. Bereits 1928 war das Schloß als Amtssitz des damaligen Reichspräsidenten rgeschlagen worden. Auf diesen Gedanken griff man nach dem Kriege wieder zurück. Am 18. Juni 1959 übernahm der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, das Schloß als Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten. Der damalige Regierende Bürgermeister, Willy Brandt, würdigte das Ereignis als einen »stolzen und schönen lag für Berlin«. Seit dem 3. Oktober 1990, dem Tag der deutschen Vereinigung, kann der Bundespräsident - seit 1984 Richard n Weizsäcker im Schloß Bellevue wieder offizielle Amtsakte llziehen.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen