Die im Norden Charlottenburgs am Hüttigpfad gelegene Gedenkstätte befindet sieh auf dem Gelände der Jugendstralanstall Plötzensee und ist durch eine Mauer n dem übrigen Grundstück getrennt. Das ehemalige Zuchthaus Plöl-zensee entstand 1868 79 als Strafanstalt für 1400 Männer, einschließlich Kinder und Jugendliche n 12 bis 18 Jahren. Hier waren auch viele Gefangene aus politischen Gründen inhaftiert. Die Anstalt galt daher als Symbol der Unterdrük-kung der sozialistischen Arbeiterbewegung. Hier mußte z. B. der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete August Bcbel eine Haflstrafc verbüßen.
Im »Dritten Reich« wurde das Gefängnis zu einer Mord- und Terrorstätte der Nationalsozialisten. Bis 1942 war es zentraler Hinrichtungsort aller m Volksgerichtshof und m Kammergericht zum Tode Verurteilten. Die genaue Zahl der hier ermordeten Männer und Frauen ist nicht bekannt; die Schälzungen schwanken zwischen 1800 und 2500. Waren es zunächst nur Deutsche, so fanden in den letzten Kriegsjahren auch Widerstandskämpfer aus 19 europäischen Nationen in Plötzensee den Tod. Unter den Hingerichteten waren allein 89, die im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 verurteilt wurden, darunter so bekannte Persönlichkeiten wie der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Julius Leber, der Gewerkschaftsführer Wilhelm Leuschncr, der Gencral-feldmarschall Erwin n Witzleben, der Jesuitenpater Alfred Delp und der Oberbürgermeister n Leipzig, Carl Friedrich Goerdeler.
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