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Flughafen Tempelhof

Flughafen Tempelhof



Seit dem 18. Jahrhundert war das Tem-pelhofer Feld Exerzier- und Paradeplatz. Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier die ersten Flugversuche unternommen. Die Amerikaner Orville und Wilbur Wright führten 1909 in Tempelhof das erste Motorflugzeug der Welt vor. Die deutsche Verkehrsfliegerei begann im Jahre 1923. Stadtbaurat Leonhard Adler hatte schon sehr früh die Idee verfolgt, auf dem Tempelhofcr Feld einen Zentral-flughafcn zu errichten. Adler gelang es, die Fluggesellschaften Aero Lloyd und Junkers zu überreden, die Vorfinanzierung für den Ankauf des Geländes und der ersten notwendigen Anlagen zu übernehmen. Die fortschreitende Geldentwertung der Inflation ließ den Unternehmern die Risiko-Investition sinnvoll erscheinen.

Am 8. Oktober 1923 war der Flughafen soweit hergerichtet, daß der Verkehr aufgenommen werden konnte. Der Flugplatz bestand in diesem frühen Stadium aus einem relativ kleinen, planierten Gelände, aus zwei Holzhallen als Flugzeugschuppen und einer Holzbaracke als Stationsgebäude. Die ersten Flüge gingen über München in Richtung Schweiz und Österreich sowie über Königsberg in Richtung Moskau.


1926 schlössen sich die beiden Gesellschaften Aero Lloyd und Junkers zur »Deutschen Luft-Hansa« zusammen. So wurde Tempelhof zum Heimathafen der Lufthansaflolte. Das immer höher werdende Verkehrsaufkommen erforderte eine Erweiterung der Anlagen. 1929 wurde ein neues Flughafengebäude fertiggestellt, ein moderner dreigeschossiger Stahlskelettbau von Paul und Klaus Lnglcr. 1936 wurde dann ein großangelegter Neubau des Zenlralflughafcns unter dem Architekten Ernst Sagebiel in Angriff genommen. Mit seiner einzigartigen Lage - nur drei Kilometer von der Stadtmitte entfernt und mit der 400 m langen, bogenförmigen Vorfeldüberdachung nahm Tempelhof vor dem Zweiten Weltkrieg unter den großen Flughäfen der Welt eine Sonderstellung ein. Die Bauarbeilen wurden wegen des Kriegsausbruchs 1939 nie beendet, große Teile des gerade erst errichteten Flughafens dagegen durch Bombenangriffe zerstört.




Am 28. und 29. April besetzten sowjetische Truppen den Flughafen; aufgrund alliierter Vereinbarungen ging Tempelhof im Juli 1945 an die Amerikaner über. Diese beschlagnahmten das Gelände zunächst ausschließlich für militärische Zwecke. Ab 1946 begann allmählich wieder der zivile Luftverkehr. Mit der Genehmigung des Alliierten Kontroll rats vom 30. November 1945 waren die Über-flugrechte über das sowjetisch besetzte Gebiet gesichert. Es entstanden drei Luftkorridore: Berlin Hamburg, Berlin Hannover, Berlin-Frankfurt. Während der Blockade 1948-49 boten diese Luftwege die einzige Möglichkeil, die Versorgung West-Berlins von außen zu sichern. Im Juni 1950 übertrug der amerikanische Hohe Kommissar dem Senat der Stadt Berlin das Recht, einen Teil des Flughafens Tempelhof für zivile Zwecke zu nutzen. Trotz Erweiterung der Flughafenanlagen war die Kapazität bei dem hohen Flugzeugaufkommen bald überschritten. Zu immer größerer Bedeutung gelangte neben Tempelhof der Flughafen Tegel, der in den sechziger Jahren den Charterverkehr und ab September 1975 nahezu den gesamten zivilen Luftverkehr von und nach Berlin übernahm. Tempelhof blieb amerikanischer Militärstützpunkt und konnte als Ausweichflughafen jederzeit genutzt werden. Im Zuge der deutschen Einigung und dem damit verbundenen Anstieg des Luftverkehrsaufkommens hat man Tempelhof wieder für zivile Zwecke geöffnet. Verschiedene Gesellschaften verbinden von hier aus Berlin mit inländischen und ausländischen Zielen.







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