Es ist erstaunlich, dass trotz mehrmaliger grundlegender Veränderungen der politischen tandkarte Europas im 20. Jahrhundert und der flächenhaften Zerstörungen der Wirtschaftsgrundlage des Kontinents vor allem im mittleren Streifen desselben und des Verlusts der ökonomischen Führung an die Vereinigten Staaten Europa wieder eine Position als ökonomische Weltmacht erlangen konnte.
Hierzu hat das Vorhandensein einer regional tiefengeschichteten Struktur von Institutionen, Organisationsformen und Wirtschaftsstilen zweifellos beigetragen. Nahezu alle organisatorischen Elemente der europäischen Wirtschaftsgeschichte sind noch vorhanden. Als Nischenphänomene leben in Städten kunsthandwerkliche Traditionen u.a. bei den Musikinstrumenten weiter, als Beispiel sei auf die Geigenproduktion in Cremona verwiesen. Diese gehen zumeist auf das Manufakturzeitalter zurück, in welchem die staatliche Wirtschaftspolitik des Merkantilismus staatliches Manufakturwesen und Verlagssystem gefördert hat. Staatliche Porzellanmanufakturen bestehen zum Großteil bis in die Gegenwart herauf, ebenso andere aus den Luxusansprüchen von Hof und Adel entstandene Werkstätten.
Das Verlagssystem in derTextilerzeugung und bei der Lederverarbeitung hat sich bis in die Gegenwart in den südeuropäischen Staaten in der Nischenproduktion von Gütern für den internationalen Markt erhalten und bildet sich ständig neu. Naturfasern, Wolle, Seide und Flachs sind die Materialien.
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