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Der störrische Süden

Der störrische Süden

Lange Jahre war es nicht nur eine begehrte Trophäe der Souvenirjäger, sondern auch für viele aus dem Norden ein Grund zum Kopfschütteln: das Freistaat-Bayern-Schild, das an allen Grenzübergängen des Landes unübersehbar wenige Meter hinter dem schwarzrotgoldenen Bundesadler prangt. Erst seit findige Andenkenhersteller das ovale Emailemblem mit dem bayerischen Wappen in verschiedenen Größen zum Kauf anbieten, ist die Zahl derer, die es quasi unter den Augen der Grenzpolizei von den weißblau geringelten Metallpfosten schrauben, merklich zurückgegangen. Auch das anfängliche Unverständnis nichtbayerischer Deutscher ob soviel Lokalpatriotismus hat längst einer Art wohlwollender Bewunderung für das eigenwillige lk im Süden der Republik Platz gemacht. Inzwischen gehört es auch bei anderen Bundesländern zum guten Ton, die Grenzübergänge mit ihren Landeswappen zu schmücken.

Die Erben der Kelten

Zugegeben, die Bayern hatten es leichter als die Bewohner anderer Bundesländer, nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Identität innerhalb der Grenzen der neu entstandenen Bundesrepublik Deutschland zu entwickeln. Schließlich konnten sie auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken, in der sie auf einem im Kern unangetastet gebliebenen Staatsgebiet zusammengelebt hatten.



Der Ursprung des bayerischen Stammes - und seiner Eigenheiten - reicht noch viel weiter zurück. r zweieinhalb Jahrtausenden siedelten sich im Land zwischen den Alpen und der Donau die keltischen Vindeliker an, die den Archäologen ein reiches Erbe in Form von Viereckschanzen genannten rechteckigen Befestigungsanlagen und großen und kleineren An-siedlungen hinterlassen haben. Diese Kelten hatten, worauf so mancher Bayer noch heute stolz ist, mit den Germanen im nördlicheren Deutschland nur wenig zu tun. Das blieb auch so, als im Jahr 15 v. Chr. die Römer über die Alpen kamen und das Land der Vindeliker ihrer Provinz Raetien einverleibten. Im Schutz des Limes, des im 2. Jahrhundert n. Chr. errichteten römischen Grenzwalls, reifte aus den Kelten und ihren aus allen möglichen Teilen des römischen Weltreichs kommenden Besatzern ein Mischvolk heran, das nach dem Abzug der Legionen als Stamm der "Baiobari vom westgotischen Geschichtsschreiber Jordanis im Jahr 551 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Um diese Zeit begann auch die Geschichte der Agiloifinger, des ersten bayerischen Herzogsgeschlechts. Zunächst waren sie treue Vasallen der Franken, deren Südgrenze sie gegen die Slawen verteidigten. Im Jahr 788 allerdings kam es zum Eklat, als Karl der Große den zu mächtig gewordenen Bayernherzog Tassilo III. kurzerhand absetzte und den Gründer vieler bayerischer Klöster zu lebenslanger Klosterhaft verurteilte. Tassilo sollte nicht der letzte bayerische Herrscher sein, der sich mit der Zentralmacht in Deutschland so gründlich überwarf, daß er dabei Amt und Würden einbüßte. Als nächsten ereilte dieses Schicksal im Jahr 1180 Heinrich den Löwen, der sich mit Friedrich Barbarossa angelegt hatte. Als Nachfolger für den unbotmäßigen Weifen bestimmte der Kaiser seinen alten Kampfgefährten Otto von Witteisbach, dessen Familie dann über 700 Jahre lang die Geschicke Bayerns bestimmen sollte. Seine heutige geographische Gestalt verdankt das Land dem Kurfürsten Maximilian IV. Joseph, der von Napoleon 1806 zum König Maximilian I. erhoben wurde. Ohne einen Schwertstreich konnte er das bis dahin aus Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz bestehende Staatsgebiet verdoppeln, indem er ihm aus der Konkursmasse des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mehrere geistliche Fürstentümer und bislang freie Reichsstädte einverleibte. So hatte - bis auf die nach dem Zweiten Weltkrieg verlorengegangene Rheinpfalz - das Königreich Bayern nach dem Wiener Kongreß 1814/15 praktisch schon dieselben Grenzen wie der heutige Freistaat.

Bis 1871 gelanges den Königen aus dem Hause Witteisbach, die Eigenständigkeit ihres Landes zu bewahren, dann mußte Ludwig II. blutenden Herzens den Beitritt Bayerns zu dem von Bis-marck geschaffenen deutschen Kaiserreich erklären. Leicht hatten es die Hohenzollernkaiser mit ihrem Bundesstaat im Süden allerdings nicht, denn wiederholt begehrten die Bayern, die sich Reservatrechte wie eigene Bahn, Post und Armee bewahrt hatten, gegen den preußischen Zentralismus auf. Daran änderte sich auch nichts, nachdem die Revolution von 1918 in ganz Deutschland die Monarchen von den Thronen gefegt und der Sozialist Kurt Eisner am 7. November den "Freistaat Bayern ausgerufen hatte - immerhin zwei Tage bevor Philipp Scheidemann in Berlin die Deutsche Republik proklamierte. Auch in der Weimarer Zeit schallten kritische Töne aus dem Süden hinauf zur Hauptstadt Berlin, und als sich vier Jahre nach dem Ende der Nazidiktatur, der sich Bayern als letztes deutsches Land gebeugt hatte, zum zweiten Mal ein demokratischer Staat auf deutschem Boden konstituierte, funkte man aus München zunächst einmal vehement dazwischen: Mit 101 zu 64 Stimmen lehnte der bayerische Landtag 1949 das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ab: Die neue Verfassung war den störrischen Südstaatlern nicht föderalistisch genug.

Jenseits der Lederhose - ein multikulturelles lk

Glaubt man einem von Medien und Fremdenverkehrsprospekten proierten Bayernbild, dürfte die Bevölkerung des flächenmäßig größten deutschen Bundeslandes nur aus kerngesunden Naturburschen in Lederhosen und Wadistrümpfen bestehen, die ihre in stramm sitzende Dirndl verpackten Eheweiber beim Kam-merfensterln kennengelernt haben und sich in ihrer Freizeit bevorzugt dem Maßkrugstemmen, Fingerhakeln und Schuhplattlertanzen hingeben.
Wird man auf der Suche nach derartigen Klischeebajuwaren schon in den Tourismushochburgen Oberbayerns nur relativ selten fündig, so liegt man jenseits von Donau und Lech, im Land der Franken und Schwaben, mit dem Bild vom jodelnden Jankerträger vollkommen daneben.
Bei einer Reise durch die weißblauen Lande wird einem rasch klar, daß der Homo bavaricus mindestens ebensogern zum Weinglas wie zum Bierkrug greift, daß neben der Münchner Weißwurst und dem Schweinsbraten auch die fränkische Bratwurst und die schwäbischen Maultaschen zu seinen Leibgerichten zählen, und daß es in Bayern bei weitem mehr Dialekte als Regierungsbezirke gibt.
Den eher barock-behäbigen Altbayern in Ober-und Niederbayern sowie der Oberpfalz hat es gutgetan, daß ihnen nach dem von Napoleon herbeigeführten Zerfall des alten Deutschen Reiches Anfang des 19. Jahrhunderts die fleißigen, sparsamen Schwaben und die erfinderischen, weltoffenen und administrativ begabten Franken beigesellt wurden. So entstand im Wechselspiel der verschiedenen Mentalitäten -zusammen mit Einflüssen aus dem benachbarten Böhmen und dem nahen Italien - ein bayerisches Nationalbewußtsein, daß schon seit 200 Jahren im besten Sinne multikulturell ist. Eines haben Alt- wie Neubayern bei allen Unterschieden gemeinsam: das Festhalten an Brauchtum und Traditionen, welches keineswegs im Widerspruch zum heutigen modernen Bayern steht, in dem sich überdurchschnittlich viele Forschungsstätten und Zukunftsindustrien angesiedelt haben. Daß es sich bei den bayerischen Bräuchen nicht um verzopfte Relikte, sondern um "richtiges Leben handelt, an dem ein Großteil der Bevölkerung mit Begeisterung teilnimmt, kann man rund ums Jahr zum Beispiel beim Maibaumaufstellen, bei Fronleichnamsprozessionen oder den Leonhardiritten zu Ehren des heiligen Leonhards, des Schutzpatrons der Pfer-de, sehen. Aus ihren Traditionen holen sich die Bayern Heimatbewußtsein, Identität und Kraft. Besonders deutlich wird das an der lksmusik - der echten, nicht dem peinlichen, "volkstümlichen Kunstsubstrat - die nirgends in Deutschland so lebendig ist wie zwischen Main und Isar. Daß die bayerische lksmusik sich seit Jahren im Aufwind befindet, hat seinen Grund nicht zuletzt darin, daß die jungen bayerischen lksmusiker auch vor kritischen Tönen nicht zurückschrecken und damit an eine Tradition anknüpfen, die aufmüpe lksmusikanten zum Leidwesen der Obrigkeit schon seit Generationen gepflegt haben.

Weinberge im Land des Biers - bayerische Landschaften

Viele haben ein Bild davon, wie eine bayerische Landschaft auszusehen hat: sanfte grüne Hügel, auf denen gemütliche Kühe das saftige Gras abweiden. Rechts ein Biergarten, links eine Barockkirche und im Hintergrund das grandiose Panorama der Alpenkette mit dem schneebedeckten Zugspitzgipfel. So etwas gibt es wirklich, im Oberland südlich von München etwa, im All-gäu oder im Ffaffenwinkel, garniert mit herrlichen Seen, barocken Klöstern oder den Märchenschlössern von König Ludwig II. Aber da ist auch anderes: Mittelgebirge wie die Fränkische Alb und der Bayerische Wald, die sandig-karge Landschaft rund um Nürnberg, der Main mit seinen Weinbergen und der breite Strom der Donau, an den König Ludwig I. monumentale Denkmalbauten wie Walhalla und Befreiungshalle gesetzt hat. Das Spektrum bayerischer Ansiedlungen reicht vom Holzschnitzerdorf Oberammergau, dessen seit über drei Jahrhunderten aufgeführte Passionsspiele ihm zu einem weltweiten Bekannt-heitsgrad verholten haben, von dem Hauptstädte manch anderer Bundesländer nur träumen können, bis zu einer außerordentlichen Vielfalt von sehenswürdigen Städten. Uralte Römersiedlungen wie Passau, Regensburg und Augsburg wären da zu nennen, Würzburg mit seinen Weinbergen, der barocken Residenz und der hoch über dem Main gelegenen Festung Marien sowie die alte Reichsstadt Nürnberg, die der Welt nicht nur die Bilder Albrecht Dürers und die Meisterlieder von Hans Sachs schenkte, sondern auch den Behaimschen Globus und die Henleinsche Taschenuhr. Auch von Landshut und Straubing, Bayreuth und Coburg müßte die Rede sein, ebenso wie von vielen anderen Städten zwischen Innviertel und Bodensee, Frankenwald und Berchtesgadener Land. Auf eine Stadt freilich muß hier doch noch gesondert eingegangen werden: München, die Hauptstadt der Bayern, das "Millionendorf auf der oberbayerischen Schotterebene, von dem aus man bei Föhn die Alpenkette so greifbar nahe vor Augen hat, als würde sie gleich hinter den Türmen der Frauenkirche emporragen. Die Stadt des Hofbräuhauses und des Oktoberfests rangiert seit vielen Jahren weit oben in der Beliebtheitsskala deutscher Großstädte - sehr zum Leidwesen alteingesessener Münchner übrigens, die sich schon lange über unverschämt hohe Mieten beklagen. Verübeln kann man den "Zuagroasten (den Zugereisten) ihren Drang in die Bayernmetropole freilich nicht, wie jeder, der das ganz eigentümliche Gemisch von Kultur und Biergarten, von Provinzialität und Weltstadt erst einmal kennen und lieben gelernt hat, wohl gerne bestätigen wird.


In vielen Schlingen und Schleifen wie hier bei lkach zieht der Main mit der Sonne nach Westen. Auf seinem Weg zum Rhein durchquert er die herrliche Kulturlandschaft Mainfrankens.

Hoch über dem Main ließen sich die Würzburger Fürstbischöfe die Festung Marienberg erbauen. Unten wacht auf der Alten Mainbrücke der Frankenapostel Kilian über die Stadt, deren Schutzpatron er ist.

Ein Wasserschloß wie aus dem Märchen: Mitten im tiefen Wald des Spessart liegt seit dem 15. Jahrhundert Mespelbrunn.

Das wuchtige Sandsteinschloß Johannisburg ist Hauptanziehungspunkt von Aschaffenburg. Auf dem rechten Ufer des Mains erbaut, grüßt die Renaissanceanlage die Schiffe auf ihrem Weg durch Franken.

Über fünf Obergeschosse reckt sich das berühmteste Fachwerkhaus Miltenbergs. Als Fürstenherberge entstand der imposante Gasthof 1590 in dem Mainstädtchen.

Verführerisch liegt der Geruch von Lebkuchen, Bratäpfeln und gerösteten Mandeln auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt in der Luft. Die Wurzeln des berühmtesten Weihnachtsmarktes der Welt reichen bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts zurück.

Die fränkische Metropole Nürnberg ist eine Stadt reicher Kaufmannstradition. Das an der Pegnitz gelegene Hei-lig-Geist-Spital geht auf die Stiftung eines vermögenden Nürnberger Patriziers zurück und entwickelte sich seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zur größten städtischen Wohlfahrtseinrichtung für Alte und Kranke.

n der Unteren Brücke neben Bambergs Altem Rathaus blickt man herab auf "Klein-Venedig, eine frühere Fischersiedlung.

Einem Felsennest gleicht der Ort Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz. Bizarre Gesteinstürme und Tropfsteinhöhlen prägen diesen Landstrich zwischen Nürnberg, Bayreuth und Bamberg.

An den starken Mauern der Feste Coburg scheiterte im Dreißigjährigen Krieg selbst der mächtige Feldherr Wallenstein.

Im Herzen der Fränkischen Schweiz liegt Gößweinstein, seit dem 16. Jahrhundert ein bedeutender Wallfahrtsort. Der Barockbaumeister Balthasar Neumann errichtete die Basilika zur Heiligen Dreifaltigkeit von 1730 bis 1739.

Nicht nur von außen gleicht die gewaltige Anlage von Kloster Banz einem Schloß, auch das Innere der Kirche (1710-l719) ist von barocker Pracht.

Die Perle des Taubertals: Aufragende Türme, trutzige Mau ern und enge Gassen verleihen Rothenburg ob der Tauber seine einzigartige Stadtsilhouette. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadtmauer wurde mit internationaler Hilfe wiederaufgebaut.

Dinkelsbühl ist eine der stimmungsvollsten und schönsten Städte an der Romantischen Straße. Bereits König Ludwig I. von Bayern stellte die ganze Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Denkmalschutz (oben).

Durch Handelsgeschäfte und als Bankiers von Kaisern und Päpsten erwarb die Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger ein riesiges Vermögen. 1516 bis 1526 ließen die Brüder Fugger für bedürftige Bürger die "Fuggerei erbauen (unten).

Der Bayerische Wald ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen. Schöne Wanderwege, unverfälschte Natur und echte Urwälder findet man vor allem im Nationalpark.

Die Regensburger können sich der ältesten Brücke über die Donau rühmen: Mit ihren 16 Bögen ist die von 1135 bis 1146 erbaute Steinerne Brücke ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst.

Bayerisches Venedig nennt man das malerische Passau. Drei Flüsse vereinigen sich in der niederbayerischen Bischofsstadt: Donau, Inn und Ilz.

Abendlicher Himmel über München, der "Weltstadt mit Herz. Der Blick geht über die Altstadt bis zum Fernsehturm am Olympiastadion. Links die Türme der spätgotischen Frauenkirche.

Mit den Olympischen Spielen 1972 erhielt die bayerische Landeshauptstadt ein modernes Wahrzeichen: Wie ein Spinnennetz umspannt ein kühnes Zeltdach elegant das Olympiastadion, die Olympiahalle und die Schwimmhalle.

Der Marienplatz mit dem Alten und Neuen Rathaus bildet von jeher das Zentrum Münchens. Der Turm des 1867 bis 1908 errichteten Neuen Rathauses bietet einen schönen Rundblick über die Stadt.

Höhepunkt der Bierseligkeit in München: das Oktoberfest auf der Theresienwiese. An klaren Tagen scheinen beim Blick von der St.-Paulus-Kirche über das Festgelände die Alpen zum Greifen nah.

Hier schlägt das Herz der Stadt München. Am Viktua-lienmarkt gibt es nicht nur ein reiches Angebot an Obst, Gemüse und Schmankerln, sondern er ist auch ein beliebter Treffpunkt der Münchner.

Spätestens seit 1810, als das erste Oktoberfest stattfand, gehören München und Bier zusammen. Das Servieren der einen Liter fassenden Maßkrüge ist Schwerstarbeit.

Ein beliebter Treffpunkt im Englischen Garten ist der von Leo von Klenze gestaltete Monopteros. König Ludwig I. ließ den Rundtempel 1833 bis 1838 zu Ehren seiner rgänger, Kurfürst Karl Theodor und König Maximilian L, errichten.

Der Englische Garten, heute ein 367 Hektar großer Landschaftspark inmitten der Stadt, wurde Ende des 18. Jahrhunderts von dem Briten Benjamin Thompson Earl Rumford und dem Gartenarchitekten Ludwig von Sckell get und angelegt.

Der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria ließ 1664 bis 1674 Schloß Nymphenburg und den umgebenden Park im Westen Münchens errichten und schenkte das Ensemble seiner Frau Henriette von Savoyen nach der Geburt des Thronfolgers Max Emanuel. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts folgten zahlreiche Erweiterungsbauten.

Das italienisch anmutende Lenbachhaus, eine ockerfarbene Villa im Stil der Neo-renaissance, beherbergt eine hervorragende Sammlung von Werken des 19. und 20. Jahrhunderts, vor allem Gemälde von Künstlern des "Blauen Reiters.

Eine traditionelle, bodenständige Bauweise, die im Einklang mit Landschaft und Natur steht, findet man in Bayern noch allenthalben. Diese blumengeschmückte Fassade in Dietramszell ist ein schönes Beispiel für die Bauernhäuser des Oberlandes.

m Hohen Peißenberg, mit 988 Metern die höchste Erhebung des Pfaffenwinkels, geht der Blick auf die Alpen. Seit Ende des 18. Jahrhunderts beobachteten die Augustiner Chorherren aus Rottenbuch von hier aus regelmäßig das Wetter. Diese älteste Bergwetterstation der Welt besteht heute noch.

Noch heute wird der Maibaum - hier in Erling bei Andechs - vor dem Aufstellen streng bewacht: Gelingt es den Burschen des Nachbardorfs, den Baum zu stehlen, ist ein saftiges Lösegeld in Form von Freibier fällig.

Bei der Seeprozession am Fronleichnamstag setzen von Seehausen bei Murnau aus Flöße und Boote hinüber zur Insel Wörth. Auf der größten Insel im Staffelsee stand bis zum 10. Jahrhundert ein Kloster.

Ein Idyll im Berchtesgadener Land: 1800 Meter hoch ragt die Watzmannostwand hinter St. Bartholomä, dem kleinen Wallfahrtskirchlein am Königssee, steil in den Himmel.

"Bayerisches Meer nennen die Einheimischen den 80 Quadratkilometer großen Chiemsee. Seebruck hat den größten Yachthafen dieses vorzüglichen Segelreviers zu bieten.

Auf einer Insel im Chiemsee steht das Neue Schloß Herrenchiemsee. Der baufreudige Bayernkönig Ludwig II. ließ den Prunkbau 1878 bis 1885 nach dem rbild Versailles errichten.

Eingebettet in die sanft ansteigenden Berge der ralpen, die sich im Norden zur Ebene hin öffnen - so sieht man den Tegernsee vom an seinem südlichen Ende gelegenen Wallberg aus.

Im 19. Jahrhundert kürten der Adel, aber auch bedürftige Untertanen im Wildbad Kreuth. Heute wird das 1820 bis 1825 erbaute Kurgebäude mit Wandelhalle unter anderem für politische Tagungen genutzt.

Das Schlierseer Heimatmuseum befindet sich im über 500 Jahre alten "Schredlhaus, wo im 15. Jahrhundert der Kirchendiener Sigmund Schröttel wohnte. Es bietet einen faszinierenden Einblick in das bäuerliche Leben vergangener Zeiten.

Im welligen Hügelland des Pfaffenwinkels liegt die Wieskirche. Der Architekt Domini-kus Zimmermann erbaute dieses Meisterwerk des bayerischen Rokoko 1745 bis 1754.

Die beiden Zwiebeltürme des im 8. Jahrhundert gegründeten Klosters Benediktbeuem haben schon Johann Wolfgang von Goethe im rbeifahren entzückt. Im Hintergrund ragt die 1800 Meter hohe Benediktenwand auf.

Die Passionsspiele in Oberammergau finden seit 1633 alle zehn Jahre statt. Der ganze Ort beteiligt sich, in heutiger Zeit immer in "runden Jahren, an der Darstellung der Leidensgeschichte Jesu.

Auf einer Gebirgswanderung entdeckte der spätere König Max II. 1829 die Burgruine Hohenschwangau. Die malerische Lage begeisterte ihn so sehr, daß er wenige Jahre später dort ein klassizistisches Schloß errichten ließ.

Unter seinen vielen Schlössern war dieses Ludwig II. am liebsten: Schloß Neuschwanstein entstand Ende des 19. Jahrhunderts in unvergleichlicher Lage nach Entwürfen des Königs über Alp- und Schwansee im Allgäu.
Ein Kleinod unter weißblauem Himmel. In Schloß Linderhof träumte sich König Ludwig II. in die Blütezeit des französischen Königtums zurück.

Ein bayerischer Löwe überwacht die Hafeneinfahrt von Lindau am Bodensee. Seit 1805 gehört die schöne Inselstadt zum Freistaat Bayern.

Die Zugspitze am Westrand des Wettersteingebirges ist mit 2962 Metern der höchste Berg Deutschlands. Wer die Mühen einer Bergwanderung zum Gipfel scheut, kann die Bergspitze mit dem herrlichen Weitblick über die Alpen auch mit einer Zahnradbahn oder Seilbahn erreichen.

Eine bayerische Bilderbuchansicht: r dem herrlichen Panorama der Allgäuer Alpen steht die Wallfahrtskirche St. Koloman, ein Bau des 17. Jahrhunderts.







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