Adresse: Altes Schloss, Schillerplatz6, 70173 Stuttgart.
Telefon: (0711) 2793400.
Telefax: (0711) 2793499.
Verkehrsverbindungen: U-Bahn-Station Charlottenplatz, Stadtbahn 5,6,15 (Schlossplatz), 9,14 (Keplerstr.), S-Bahn alle Linien (Stadtmitte), Bus 42,44. Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-; Gruppen (ab 10 Personen) DM 3,-; Kinder unter 14 Jahren frei. Öffnungszeiten: Di. 10.00-l3.00 Uhr, Mi.-So. 10.00-l7.00 Uhr.
Sammlungsschwerpunkte: Kunst- u. Kulturgeschichte Südwestdeutschlands. Museumspädagogik: Vorträge, Konzerte, altersspezifische Führungen.
Führer: Kunst im Alten Schloss, Stuttgart 1998.
Das Würtlembergischc Landesmuseum ist aus der 1862 gegründeten Staatssammlung für vaterländische Kunst- und Altertumsdenkmale herrgegangen, die ihrerseits aus den Sammlungen der württembergischen Herzöge seit dem 16. Jahrhundert erwachsen ist. Nach einer ersten Aufstellung in der neu erbauten Landesbibliothek waren die kunst- und kulturgeschichtlichen Bestände seit 1921 im Neuen Schloss, die archäologischen Sammlungen seit 1930 im Alten Schloss zu sehen. 1947 wurden die beiden Sammlungen zum Württembergischen Landesmuseum Stuttgart vereinigt und in das Alte Schloss überführt. 1969 wurden die Bestände des ehemaligen Landesgewerbemuseums übernommen und 1971 die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen im Dür-nitzbau eröffnet. Die archäologischen Sammlungen wurden 1978-l989 in den Arkadenflügeln neu eingerichtet. Die mittelalterliche Wasserburg war seit dem 14. Jahrhundert ständige Residenz der Grafen n Württemberg und wurde 1552-l578 zum Renaissanceschloss umgebaut und dabei mit einem prächtigen Arkadenhof ausgestattet. 1931 und 1944 durch Brände schwer beschädigt, wurde der Wiederaufbau 1971 abgeschlossen.
Das Württembergische Landesmuseum sammelt und zeigt r allem Zeugnisse der Kulturgeschichte Württembergs n den Anfänge n bis heute, darüber hinaus klassische Antike, Münzen m Altertum bis zur Gegenwart und europäisches Kunsthandwerk. In den r- und frühgeschichtlichen Abteilungen sind Kulturhinterlassenschaften eiszeitlicher und nacheiszeitlicher Jägernomaden zu sehen - darunter die bisher ältesten ürlichen Darstellungen n Mensch und Tier, Zeugnisse der frühen sesshaften Kulturen, Totenbeigaben der in Hügeln bzw. Urnen bestatteten Bevölkerungen sowie Schmuck, Waffen und Geräte aus Gräbern, Befestigungsanlagen und Siedlungen der Kelten. Dabei stellen die Funde aus dem 1978 aufgedeckten Fürstengrab n Hochdorf eine besondere Attraktion dar. Die Antikensammlung enthält neben Glas, Keramik, Terrakotten und Bronzen zahlreiche römische Kaiserporträts. Als herrragende Neuerwerbungen sind hier einige römische Freskofragmente aus einer Villa bei Boscoreale aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. herrzuheben. Die provinzialrömische Sammlung verfügt über eine Vielzahl an Funden aus Kastellen, Lagerdörfern und Gutshöfen aus ganz Südwestdeutschland. In den Kellergewölben des Neuen Schlosses ist das Lapidarium untergebracht, wo Inschriften, Plastiken und Reliefs, u. a. die Jupitergigantensäule aus Hausen a. d. Zaber, zu sehen sind. Die Sammlung »Frühes Mittelalter« dokumentiert eindrucksll die alemannisch-fränkische Zeit anhand n Schatzfunden und Grabbeigaben. Kunstll gearbeitete Pferdegeschirre, Waffen, Beschläge, Frauenschmuck, Goldblattkreuze oder die Leier aus Oberflacht sind dabei besonders interessante Zeugnisse. Die kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung präsentiert herrragende Beispiele schwäbischer Plastik m 12.-l9. Jahrhundert, wie beispielsweise eine Christus-Johannes-Gruppe (um 1300) oder die sieben Passionsreliefs aus Zwie-falten n Nikolaus Weckmann (Anfang 16. Jahrhundert). In der Kunstkammer sind Prunk-waffen, Bronzen und der königliche Kronschatz zu sehen. Darüber hinaus besitzt das Museum umfangreiche Bestände an Kunsthandwerk m Mittelalter bis zur Gegenwart, darunter die Glas Sammlung Ernesto Wolfs, eine Sammlung n Uhren und wissenschaftlichen Instrumenten des 16.-l9. Jahrhunderts, eine Musikinstrumenten Sammlung sowie eines der bedeutendsten Münzkabinette Deutschlands.