Laut Brockhaus ist eine Sturmflut ein »durch auflandigen Sturm erzeugter, außergewöhnlich hoher Wasserstau des Meeres«. In alter Zeit glaubte man, daß Sturmfluten dem Zorn der Götter zuzuschreiben seien - Poseidon, dem Gott des Meeres, und Aolus, dem Gott der Winde. Noch im 19. Jh. galten Sturmfluten als Ausdruck n Gottes Zorn auf die Küstenbewohner, die durch ihren gottlosen Lebenswandel die »Sündenfluten« selbst verschuldeten. Das Wissen über die Gezeiten und die damit zusammenhängende Entstehung der Sturmfluten wuchs nur langsam: Seit jeher bestimmen die Gezeiten, hier im Norden auch Tiden genannt, den Lebensrhythmus an der Küste. Alle sechs Stunden und zwölf Minuten läuft das Wasser ab (Fbbe) und wieder auf (Flut). Beim Addieren der Tiden kommt man auf 24 Stunden und 50 Minuten - der Gezeitenwechsel verschiebt sich täglich also um eine knappe Stunde.
Das Auf- und Ablaufen des Wassers wird durch die Anziehungskraft des Mondes und die Fliehkraft der Erde verursacht. Auf der dem Mond zugekehrten Seite der Erde ist seine Anziehungskraft größer, auf der ihm abgekehrten die Fliehkraft der Erde; auf der einen Seile wird das Wasser m Mond angezogen, auf der anderen strebt es n ihm weg. Diese Gegebenheiten lassen zwei Flutberge und zwischen ihnen Ebbtäler entstehen. Durch die Erdrotation wandern diese großen Flutberge entgegen dem Uhrzeigersinn um die Welt durch alle Ozeane und Randmccrc, sofern sie nicht wie beispielsweise die Ostsee durch Landengen und Inseln abgeriegelt sind.
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