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WESTERWALD - Tourismus

WESTERWALD - Tourismus

Stimmungsvoller Westerwald

Das Lied hätte aus diesen und jenen Gründen besser längst vergessen sein sollen. Ist es aber nicht. Textpassage: " über deinen Höhen pfeift der Wind so kalt . Schon weiß jeder, wovon die Rede ist. Vom Westerwald.
Natürlich, gelegentlich pfeift über Wester-wälder Höhen der Wind, zur passenden Jahreszeit auch kalt. Genauso wie über alle anderen Höhen zwischen Flensburg und Passau auch.
Ansonsten aber: Auf diese schöne Landschaft mit ganz, ganz viel Natur scheint oft und viel die Sonne. Ohne Wind. Oder gerade so viel, daß er an heißen Sommertagen als angenehme Kühlung empfunden wird.
Und selbst an einem regnerischen Tag vereinigen sich die weiten Höhen und Täler des Westerwaldes mit den dunkelgrauen Schauerwolken zu einem beeindruckenden, stimmungsvollen Bild.

Der Alte Markt ist Hachenburgs "gute Stube. Geschaffen in der Regierungszeit Dietrichs von Sayn im Jahre 1439, erhielt er seine heutige Gestalt nach der schlimmen Feuersbrunst von 1654. Der Saynsche Wappenlöwe inmitten des Marktbrunnens ist jüngeren Datums: Seit 1900 steht er hier als Sinnbild der vormaligen Landesherrschaft. Merke: Hachenburg war einst Residenzstadt.
Schöne alte Häuser, manche verziert mit Balkenschnitzwerk und Steinmetzarbeiten, sowie zwei Kirchen stehen um den ansteigenden rechteckigen Platz. An einer Ecke grenzt auch das Barockschloß an den Alten Markt. So als wollte es kundtun: "Ich gehöre auch dazu.




Hachenburger Uhren

Der Alte Markt ist Hachenburgs "gute Stube. Geschaffen in der Regierungszeit Dietrichs von Sayn im Jahre 1439, erhielt er seine heutige Gestalt nach der schlimmen Feuersbrunst von 1654. Der Saynsche Wappenlöwe inmitten des Marktbrunnens ist jüngeren Datums: Seit 1900 steht er hier als Sinnbild der vormaligen Landesherrschaft. Merke: Hachenburg war einst Residenzstadt.
Schöne alte Häuser, manche verziert mit Balkenschnitzwerk und Steinmetzarbeiten, sowie zwei Kirchen stehen um den ansteigenden rechteckigen Platz. An einer Ecke grenzt auch das Barockschloß an den Alten Markt. So als wollte es kundtun: "Ich gehöre auch dazu.
Interessant sind die drei Uhren am Markt.
Im Haus mit den rotbraun gestrichenen Fachwerkbalken und der Jahreszahl 1718 erregt in einem speziell geformten Fenster des ersten Stockwerks eine besondere Pendeluhr Aufsehen: Das Zifferblatt ist im Pendel untergebracht, pendelt mit diesem hin und her und zeigt dabei den Marktbesuchern doch exakt die Zeit an.
Auf halber Höhe des rechten Turmes der katholischen Kirche zeigt sich das große Zifferblatt der Turmuhr mit uren bunt bemalt. In der Mitte ist der Saynsche Löwe zu erkennen, in den vier Ecken Engel im Flügelkleid. Datiert ist das Kirchturmuhrgemälde auch: 1908.

Das - laut Ortsprospekt - älteste steinerne Gasthaus Deutschlands, einst Fürstenherberge, heute "Hotel zur Krone, präsentiert im unteren Teil der Hausfassade den Zeitmesser Nr. 3: eine Sonnenuhr.
In Hachenburgs "guter Stube weiß man -in origineller Form - gleich dreifach, wie spät es ist.

Kollergang und Stampelwerk

Der Westerwald war ein Mühlenland. Ortsund Flurnamen wie Mühlcntal, Untere Mühle und Mühlbach stammen aus der Zeit, in der sich in vielen, mit Wasserkraft angetriebenen Klcinmühlen die Räder und der Kollergang drehten. Mehr als 250 Mühlen lassen sich für das 19. Jahrhundert im Westerwald lokalisieren.
Ölmühlen waren es vor allem. Raps und Rübsen wurden vermählen und ausgepreßt. 30 Kilogramm Raps ergaben um die 10 Liter Rüböl.
Es wurde dreifach genutzt: als Brennöl zur Beleuchtung, als Speiseöl und als Schmieröl. Ab 1860 kam Petroleum als Leuchtöl mehr und mehr in Gebrauch. Das langsame, aber unaufhaltsame Sterben der Westerwäldcr Ölmühlen begann.
Heute erinnern nur noch einige, längst anderen Zwecken dienende Mühlengebäude an die Rübölzcitcn.
Im Landschaftsmuseum Westerwald, einem besuchenswerten kleinen Museumsdorf im Städtchen Hachenburg, wurde eine gerettete kleine Ölmühle wiedererrichtet. Ihr Alter wird mit rund 250 Jahren angegeben.
Das unterschlächtige Mühlenrad außen und die Innenausstattung mit Wellbaum und Räderwerk, mit dem aus Boden- und Läuferstein bestehenden Kollergang nebst Wanne, mit Trog und Stampelwerk, lassen ahnen, wie es gewesen sein mag, als aus Raps und Rübsen, auch aus Leinsamen und Bucheckern, Öl gepreßt wurde.

Rübsenöl,
auf den durch Wasser oder Pferde getriebenen Oelmühlen ausgepreßt, oder, wie es vielmehr heißt, geschlagen, und die zerstoßene Masse durchs Feuer heiß gemacht, daß sie das Oel desto besser von sich gebe. Nach der Auspressung bleiben große viereckige Kuchen übrig, welche ein gutes Futter für das Rindvieh sind. Das Oel wird in den Lampen gebrannt, und von gemeinen Leuten zum Geleuchte gebraucht, denn es geht dabey nicht so viel auf, als wenn man Unschlittlich-ter brennt. An etlichen Orten soll dieses Rübsenöl, wenn es ein Paar Jahr sich wohl erlegen, zu den Speisen gebraucht werden, so daß arme Leute Erbsen, Grütze und andere Zugemüse damit fett machen (). (Aus: "D. Georg Heinrich Zinkens Allgemeines Oeconomisches Lexicon in zween Theilen, 1780)

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