Rosa Luxemburg kam im Jahre 1901 als 30jährige nach Sylt und war von den Reizen der Insel nur mäßig beeindruckt: Die flache sandige Landschaft erschien ihr langweilig, vom berühmten Roten Kliff war sie regelrecht enttäuscht.

In einem Brief an eine Freudin schrieb die Politikerin: »Es gibt endlich auch einen iRo tcn Kliff', den anzustaunen man hierzulande vom Abend und vom Morgen kommt und der aus einem etwas spitzen Sandhügel besteht, der weder rol noch ein Kliff ist. Ich habe hier eine Entdeckung gemacht: die Hälfte allen Wesens, ach was drei ertel - ist: der Name. Solange ein Ding keinen Namen hat, und mag es noch so wichtig und gewallig sein, es existiert nicht, setzt aber einen Namen () auf ein Nichts, und die Menschen strömen zusammen, stecken ihre Nasen in die Luft, reißen Mund und Augen auf und rufen: Wie wunderbar! Großartig!' So mit dem Roten Kliff