Viele leuchtend rote Sandsteinfelsen ragen aus den unendlichen Wäldern des Wasgaus heraus. Deshalb wird dieser Teil des Naturparks Pfälzer-wald auch "Pfälzer Dolomiten genannt.
Burgen, roter Sandstein und grüne Wälder
Dahn
Das Städtchen im Wieslautertal ist das Zentrum des Dahner Felsenlandes, einer Landschaft, die von bizarr geformten Felsgebilden geprägt ist. Am Südostrand der Stadt erheben sich auf einem mächtigen roten Felsen gleich drei imposante Burgruinen: Alt-dahn, Grafendahn und Tanstein. Die älteste Burg der insgesamt rund 200 m langen Anlage wurde bereits im Jahr 1127 erstmals urkundlich erwähnt, doch Ausgrabungen haben ergeben, dass ihr rläufer wesentlich weiter zurückreicht. Im ehem. Pferdestall der Burg Grafendahn zeigt ein Museum Exponate zur Geschichte der Dahner Burgen; neben Haushaltsgegenständen, Waffen und Schmuckstücken beeindruckt vor allem das Modell der Burganlage.
Busenberg
Viele Häuser des hübschen Dorfes sind aus Sandstein erbaut oder mit Tür- und Fenstereinfassungen aus diesem Material versehen. Die schönsten Gebäude stehen am Dorfplatz, in dessen Mitte die Friedenslinde aufragt. Im östlichen Teil des Ortes erreicht man vom Parkplatz der Drachenfelshütte aus die malerische Ruine Drachenfels aus dem 13. Jh.
Bei der Weiterfahrt gelangt man rund 500 m hinter Busenberg zum 1833 eingerichteten jüdischen Friedhof mit seinen zahlreichen alten Grabsteinen, die hebräisch und deutsch beschriftet sind.
Burg Berwartstein
Die trutzige, im Jahr 1152 erstmals erwähnte Burg thront auf einem steilen Felsen oberhalb des Dorfes Erlenbach. Da Teile der Burg nach 300-jähriger Pause seit über 100 Jahren wieder bewohnt werden, befindet sie sich in einem hervorragenden Zustand, während viele ähnliche Anlagen der Umgebung zu Ruinen verfallen sind. Bei der interessanten Führung durch die Burg kommt der Besucher auch zu den ausgedehnten Kasematten, die den Berg durchziehen und den Burgbewohnern - auch noch im Zweiten Weltkrieg - Schutz vor Angriffen boten. Die weitgehend mittelalterlich eingerichteten Innenräume, wie die Küche und der Rittersaal, vermitteln ein anschauliches Bild vom Leben der Ritter, ihrer Angehörigen und Dienstleute.
Durch ein anmutiges Waldtal fährt man nun nach Niederschlettenbach und passiert gleich dahinter die Mitte des 15, Jh. erbaute gotische St.-Anna-Kapelle.
Nothweiler
Der ruhige Erholungsort mit seinen malerischen Fachwerkhäusern liegt direkt an der deutschfranzösischen Grenze. Am Dorfplatz weist eine Informationstafel auf alle Ausflugsziele in der Umgebung hin. Besonders lohnend ist ein Spaziergang zur Ruine der Wegeinburg. n der im 12. Jh. erbauten, mit 572 m höchstgelegenen Anlage der Pfalz sind sehenswerte Reste erhalten. Hauptattraktion des Dorfes aber ist die Eisenerzgrube, die man vom ausgeschilderten Parkplatz aus in 10 Minuten zu Fuß erreicht. In dem Schaubergwerk gelangt der Besucher mehr als 420 m weit in den Stollen hinein. Zwischen 1579 und 1893 förderten hier Bergleute das begehrte Erz zutage und verhalfen so der Region zu Wohlstand.
Rumbach
Schöne, teilweise in Fachwerk ausgeführte Bauernhäuser zieren das ruhige Dorf, das ein wahres kunsthistorisches Kleinod birgt: die ev. Christuskirche. Das um 1200 erbaute romanische Gotteshaus wurde in der Mitte des 15. Jh. im gotischen Stil erweitert. Im Innern des wehrhaften Baus faszinieren vor allem die Wandmalereien. Das bedeutende Fresko mit dem Baum und den sieben Vögeln wurde schon gegen Ende des 12. Jh. geschaffen, die anderen Fresken stammen aus dem 15. Jh. (Besichtigung nach ranmeldung, Telefon: 06394/459).
Bei der Weiterfahrt fallen nach der Abzweigung in Richtung Fischbach links Holzbrücken ins Auge, auf denen Radfahrer über das Naturschutzgebiet Königsbruch fahren, ein wertvolles Feuchtgebiet in der Talaue des Saarbachs.
Fischbach
Bei der Einfahrt in den gemütlichen Erholungsort fällt der hochmoderne Bau des Biosphärenhauses Pfälzerwald-Nordvogesen ins Auge. Hier informiert eine nach einem erlebnisorientierten Konzept gestaltete Ausstellung über das großflächige Naturschutzgebiet, aber auch über viele andere naturkundliche Themen. Am südlichen Ortsrand steht die Friedhofskapelle St. Ulrich; sie birgt im Innern eine wunderschöne Muttergottesstatue mit Kind, die wohl kurz vor 1300 geschnitzt wurde.
Wandertipp: Kurz vor Eppenbrunn weist ein Schild nach links zum Spießweiher. Man fährt zum hinteren Parkplatz am Weiher, wo auf einer Wandertafel der Weg Nr. 3 beschrieben ist, der zu den Altschlossfelsen führt. Dabei handelt es sich um das größte Buntsandsteinriff der Pfalz, eine faszinierende, 1300 m lange und bis zu 20 m hohe Wand mit abenteuerlich geformten Felstürmen, Grotten und anderen Felsgebilden.
Eppenbrunn
Der Luftkurort, der sich in einem sanften Tal erstreckt, bietet seinen Besuchern neben dem Kurbad und einem Park eine Dauerausstellung über den Naturpark Pfälzerwald im "Haus des Gastes. Nicht versäumen sollte man den Besuch des Heimat- und Waldmuseums, das über die Geschichte des Ortes informiert und einige Schaubilder von Vertretern der heimischen Tierwelt präsentiert (ranmeldung Telefon: 06335/5155).
Hinterweidenthal
Das hübsche Dorf am Nordrand des Wasgaus wird von mehreren eigenartig geformten Felsgebilden überragt. Folgt man den Schildern zum Teufelstisch, kommt man zum wohl spektakulärsten Buntsandsteinfelsen des Pfälzerwalds: Eine riesige Steinplatte balanciert gleichsam auf zwei schlanken Säulen. Bei solchen Felsformationen liegen härtere über weicheren Gesteinsschichten; Wind und Wetter trugen im Lauf der Zeit das weniger widerstandsfähige Material stärker ab als das harte, sodass sich die abenteuerlichen Formen herausbilden konnten.
Hauenstein
Im "größten Schuhdorf Deutschlands, wie Hauenstein auch genannt wird, steht fast alles im Zeichen der Fußbekleidung. Zahlreiche Schuhläden versprechen Schnäppchen. Wie hier früher Schuhe hergestellt wurden, wie sich die Schuhindustrie in 250 Jahren entwickelte und welchen Einfluss sie auf das Leben der Menschen hatte - all das erfährt man im Museum für Schuhproduktion und Industriegeschichte in einer 1928 erbauten ehem. Schuhfabrik.
Info
Anfahrt
n Norden und Westen auf der A 8 bis Pirmasens, weiter auf der B 10 und der 8 427; von Osten und Süden auf der A 65 bis Kandel-Nord, weiter in Richtung Bad Bergzabern
Auskunft
Tourist-Information Dahner Felsenland Schulstr. 29 66994 Dahn
Telefon: 06391/5811 Fax 06391/406199
www.dahner-felsenland.de
HolzArt
Atelier Erwin Würth Sondbuckel 2 66996 Fischbach-Petersbochel
Telefon: 06393/1243
Aus hölzernen Fundstücken schafft der Künstler beeindruckende Skulpturen und Bilder
(Ausstellung und Verkauf Mi 17-l9 Uhr sowie nach ranmeldung).