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Warftenbau und Wasserversorgung

Warftenbau und Wasserversorgung

Hunderle n Jahren sind die Nordseewellen über die in den großen Mandränken zerstörten Warften hinweggeflutet, haben die aufgeworfene Erde stetig abgetragen und an ihrem Grunde rätselhafte runde Löcher im Watt zurückgelassen. Es sind die »Brunnen« der untergegangenen Siedlungen - die letzten Zeugnisse, die belegen, daß hier einmal Menschen wohnten, die um jeden Schluck Trinkwasser ringen mußten, weil ihr Grundwasser salzig und damit unbrauchbar war. Warft-und Hausbau waren mit der sorgsamen ung einer Wasseranlage zum Aulfangen und Sammeln des Regenwassers untrennbar verknüpft. Dort, wo eine Warft angelegt werden sollte, steckte man bereits auf ebenem Boden den künftigen Standort für die I läuscr, den Trinkwas-serteich für die Tiere (Fething), den Brunnen für die Menschen (Trink wasser-Sood) und den Schöpfbrunnen für das Vieh (Fething-Sood) ab.

Mit dem Aufschichten der Erde wuchsen Fething und Brunnen mit der Warft in die Höhe. Die Seitenwände wurden mit Grassoden oder ken, die Trinkwasser-Sooden später auch mit Ziegelsteinen befestigt. Den schmalen, unteren Bereich der Sooden stützte man mitunter mit einer Tonne ab.

Im offenen Fething sammelte sich Regenwasser sowie das n den Dächern herablaufende Wasser, während der verschließbare Trink-wasser-Sood ausschließlich m Regenwasser der Hausdächcr gespeist wurde. Den Fething-Sood, aus dem das Tränkwasser für das Vieh geschöpft werden konnte, versorgte ein Zuflußrohr m Fething mit Süßwasser.




Peitschte nun aber bei einer Sturmflut die See so hoch, daß sie die ganze Warft überflutete, so füllten sich Fething und Sood mit Meerwasser, und alle Wasserrräte wurden ungenießbar. Zwar führte ein tief-gelegenes Abflußrohr m Fething zum Warftrand, um Salzwasser ablaufen zu lassen, doch woher sollte so schnell neues Süßwasser kommen? Hilfe war in solch einem Fall nur m Himmel (Regen) oder m Festland (Wassertransporte) zu erwarten. Kam diese nicht, mußte das überlebende Vieh notgeschlachtet werden. Zuletzt vernichtete die Sturmflut im Februar 1962 so gut wie alle Wasserrräte auf den Halligen.

Unmittelbar nach dem Orkan überflogen Hubschrauber der Bundeswehr die desolaten Eilande und warfen Kanister mit Trinkwasser ab, um die erste Not zu lindern. In den folgenden zehn Tagen wurden 7 Mio. Liter Süßwasser mit Spezialschiffen m Festland zu den Halligen gebracht. Um eine weitere, wie die 1962 erlittene Wassernotlage zu verhindern, begann man mit dem Verlegen kilometerlanger Wasserleitungen. Bereits ein Jahr nach der großen Flut erhielten Oland und Langeneß Anschluß an das Wassernetz. 1970 lolgten die Hamburger Hallig und über die Insel Pcllworm auch Hooge. 1975 lloß Irisches Trinkwasser nach Nordstrandischmoor, nach Gröde noch ein Jahr später. Auf Schiffsladungen mit Wasser sind nach wie r die kleinsten Halligen - Südfall, Süderoog, Habel und Norderoog - angewiesen.







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