Wie häu bei Ruhrgebietsstädten erfolgte die früheste Namensnennung in der Urkunde eines Kölner Kirchenfürsten: 1032 schenkte Erzbischof Pilgrim der Benediktinerabtei in Deutz bei Köln seine Eigenkirche in Walthorpe, die wie der Kölner Dom den Apostelfürs-ten Petrus zum Schulzpatron hat. Rund um diese Kirche entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte eine Krämer- und Handwerkcrsicd-lung. Für 1234 ist ein Freistuhl bezeugt. Vom 15.-l8 Jh. hatte Waltrop - 1428 wird der Ort als >Freiheit< bezeichnet - mehrfach unter Kriegswirren und Pest zu leiden. Der industrielle Aufschwung erfolgte um 1900 durch den den Bau des Dortmund-Ems-Kanals und die Abteufung einer Zeche. 1938 wurde Waltrop zur Stadt erhoben und zählte heute ca. 31 000 Einwohner.
Die katholische Hauptkirchc St. Petrus, die im Kern aus dem Mittelalter stammt, wurde im Industriezeitaltcr erheblich verändert. 1892 lügte der Architekt Hilger Hertcl d. J. an das spätgotische Hallenlanghaus im Osten einen neugotischen Zentralbau mit Querhaus und angedeuteter Vierungskuppel an. Der romanische, nach einem Brand (1793) in reduzierter Form wieder aufgebaute Glockenturm konnte erst 1929 aufgestockt und mit einem Spitzhelm angemessen bekrönt werden. Wertllstes Stück der Kirchenausstattung ist ein romanischer Taufstein aus dem 12. Jh. Er zeigt unter flachbogigen Arkaden einen schwer deutbaren Zyklus, anscheinend über die legendäre Wiederauffindung des Kreuzes Christi im 4. Jh. Zu sehen sind eine weibliche Heiligengestalt (Helena), das Gotteslamm mit Kreuz, ein diagonal gestelltes Kreuz, eine männliche Gestalt mit Judenhut (Judas Cyriakus), wieder ein diagonal gestelltes Kreuz, ein Mann auf einer Bahre (der Tote, der durch die Berührung mit dem wiedergefundenen Kreuz zum Leben erweckt wurde, wodurch sich die Authentizität der Reliquie offenbarte). Außerdem besitzt die Kirche einen romanischen Türklopfer aus Bronze in Löwenkopfform (13. Jh.), Skultpuren aus dem 16. und 18. Jh. und eine Zylindermonstranz in Form eines spätgotischen Sakramentshäuschens. - Hinter der Kirche verdient der >Tempel< Aufmerksamkeit, ein Fachwerkhaus n ca. 1575. Das Gebäude, dessen Erscheinungsbild durch ein auskragendes Oberge-schoss und Brüstungsfachwerk in Form n Andreaskreuzen geprägt wird, zählt zu den ältesten erhaltenen Wohnhäusern des Ruhrgebiets.
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