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Wallraf-Richartz-Museum - KÖLN

Wallraf-Richartz-Museum - KÖLN

Adresse: Bischofsgartenstraße 1,50667 Köln.

Telefon: (0221) 22 1223 72.
Telefax: (0221) 22122629.

Verkehrsverbindungen: U-Bahn-Station Dom/Hauptbahnhof. Eintrittspreise: DM 10,-; Erm. DM 5,-.

Öffnungszeiten: Di. 10.00-20.00 Uhr, Mi. bis Fr. 10.00 -l8.00 Uhr, Sa. - So. 10.00 -l8.00 Uhr, Mo. geschlossen.

Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: Kunst des Mittelalters, Malerei von 1550-l700, Malerei u. Skulptur von 1700-l900, Grafische Sammlung.

Museumspädagogik: thematische Führungen, Unterrichtsgespräche und Diskussionen für Gruppen sowie praktische Museumskurse, Führungen mit anschließender Malraumbenutzung.
Führungen: Mi. 16.30 Uhr, So. 11.30 Uhr.

Rund 175 )ahre liegt die Gründung des Wallraf-Richartz-Museums zurück, der Keimzelle, aus der alle anderen städtischen Museen hervorgingen. Sie basiert auf der Sammelleidenschaft des Kanonikus und Rektors der Kölner Universität, Ferdinand Franz Wallrai, aber auch auf der Großzügigkeit des Kaufmanns Heinrich Ri-chartz. Letzterem ist es zu verdanken, dass die der Stadt vererbten Kunstwerke einige Jahrzehnte nach Wallrai's Tod in einem neugotischen Bau an der Minoritenkirche öffentlich präsentiert werden konnte. Nach der späteren Aufteilung in Spezialmuseen konzentrierte sich das Museum auf den Bestand der Gemälde. Mit Neuerwerbungen wurde er kontinuierlich erweitert und akzentuiert. Heute gehört es zu den bedeutendsten Gemäldegalerien in Deutschland. Seit 13 )ahren im Schatten der Domtürme mit dem Museum Ludwig vereint, rüstet sich das Wallraf-Richartz-Muscum zum Umzug in sein viertes Domizil zwischen Rathaus und Gürze-nich, wo die kostbaren Sammlungen sich besser entfalten können und zugleich an die Zeit anknüpfen, in der dieses Viertel das künstlerische Zentrum der Domstadt war. Im direkten örtlichen Umfeld des zukünftigen Museumsstandor-tes befanden sich im Mittelalter die Werkstätten der Kölner Goldschmiede und Maler. In der Westansicht wirkt die geschickte Massenverteilung besonders deutlich, die der international renommierte Kölner Architekt Oswald Mathias Ungers für das neue Wallraf-Richartz-Museum erdacht hatte. Das kubische Gebäudetrakt (im Nordabschnitt des Grundstücks) ist ganz für die Präsentation der ständigen Sammlung und der Sonderausstellungen reserviert. Das verglaste Treppenhaus greift den alten Gassenlauf »In der Höhle« auf und bindet das Museum an die einstige Wohnadresse des berühmtesten Kölner Malers, Stefan Lochner, an. Südlich des großzügig gestalteten Treppenhauses, das die Ausstcllungsebenen auf der Südseite erschließt, steht ein im Grundriss dreifach gestufter Gebäudetrakt.




Auch der große Veranstaltungssaal des Museums, nach dem neu gegründeten Stifterrat, durch den das Museum großzügige Unterstützung findet, nun Stiftersaal benannt, ist in diesem Gebäudetrakt zu finden. Er wird sich durch große gotische Fenster auf die imposante Kirchenruine Alt St. Alban, ein Bundcsdenkmal, öffnen. Im städtebaulichen Zusammenhang bildet das Museum ein wohlkalkuliertes Gegengewicht zum Gürzenich und seinem Anbau. Der Neubau des Wallraf-Richartz-Museum bietet mit seinen differenzierten Raumabfolgen die Möglichkeit, ein Museum zu verwirklichen, das sich deutlich vom überkommenen Galerietyp absetzt. Präsentation, Vermitteln und Bilden, die Forderung unserer Tage an das Museum, treten gleichrangig an die Stelle von Sammeln, Forschen und Bewahren. Get ist ein interaktives Informationsangebot. Insgesamt stehen dem Wallraf-Richartz-Museum 3300 m2 Ausstellungsfläche für die permanente Sammlung zur Verfügung. Alle Räume weisen Kunstlicht auf. Der Wechselausstellungsraum mit einer Größe von 800 m2 liegt im ersten Untergeschoss. In seiner Nord-West-Ecke befinden sich archäologische Funde, die in die Wechselausstellungsfäche integriert sind. Die Bereiche der Bodendenkmäler (römische und mittelalterliche Architekturfragmente) werden von der Wechselausstellung durch eine deckenhohe Umfassungswand abgegrenzt und sind vom Ausstellungsraum über eine Treppe zu erreichen. Die neue Adresse an der Martinstraße bietet die Möglichkeit, sich auf eine Zeitreise durch de großen Epochen der europäischen Kunstgeschichte, vom 14. bis zum Ende des 19. Jhs., zu begeben.

Im ersten Obergeschoss erwartet den Besucher die Sammlung mittelalterlicher Malerei, die einen fast lückenlosen Überblick über die Entwicklung der mittelalterlichen Tafelmalerei in Köln von 1300 bis 1550 erlaubt. Zu den hervorragenden, meist anonymen Meistern der Zeit gehören die Meister der Hl. Veronika, der Hl. Sippe und der Kleinen Passion. Glanzleistungen stellen Stefan Lochners Muttergottes in der Rosenlaube und das Weltgericht ebenso wie die Erscheinung des Engels vom Meister der Ursula-Legende dar. Mehrteilige Altäre, kleine Andachtsbilder und die Vielfalt der Tafelmalerei mit ihren unterschiedlichen regionalen Ausprägungen sind nicht nur Zeugen tiefer Religiosität, sondern liefern auch aufschlussreiches Anschauungsmaterial zum Alltagsleben jener Zeit. Die Szenen aus dem Leben Christi und der Heiligen wurden von den Künstlern des Mittelalters oft hochdramatich in Szene gesetzt. Sich auf die überbordende Erzählfreude dieser Bilder einzulassen, ihren zahlreichen Details nachzuspüren, ist ein wirklich spannendes Erlebnis. In die Zeit der Renaissance führen und Dürers »Pfeifen und Trommler«, die Darstellung weiblicher Reize bei Lucas Cranach d. A., die würdigen Patrizier-Porträts von Batholomäus Bryun oder Joos van Cle-ves Triptychon mit dem Tod Mariae, ein anrührendes Beispiel für die Lebensnähe, mit der Künstler auch religiöse Inhalte auf den Boden der damaligen Tatsachen zu holen wussten. Die flämische und holländische Malerei des 17. Jhs., ein weiterer Sammelpunkt, ist im 2. Obergeschoss zu sehen. Neben Porträts und Landschaften gibt es eine Vielzahl von Interieurs und Genreszenen, die eine im Wohlstand lebende bürgerliche Gesellschaft in ihrer Blütezeit, dem »Goldenen Zeitalter« schildern, von den Essgewohnheiten, Einrichtungen und Freizeitbeschäftigungen, bis zum hierzulande bereits recht emanzipierten Verhältnis zwischen Mann und Frau. Namen wie Rubens, Hals, Rembrandt und van Dyck, Teniers, Honthorst, Steen und Sny-ders, Goyen und Ruisdael belegen die Qualität dieses Sammlungsbereiches. Angrenzend ist auch die Barockmalerei der romanischen Länder zu finden. Hier sind es vor allem venezianische Künstler wie Paris Bordone, Tintoretto und Piazzetta, die für Glanzpunkte sorgen. Frankreich ist u.a. mit zwei idyllischen Landschaften von Claude Lorrain vertreten; die Präsentation spanischer Kunst umfasst Gemälde von Murillo, Ribera, Collantes und Melcndez. Weiter geht es im dritten Obergeschoss mit der Malerei des 18. und 19. Jhs. Hier gibt es bei den deutschen Künstlern mit Johann Anton de Peters' Portrait von Ferdinand Franz Wallraf oder den Gemälden Caspar Benedikt Beckenkamps auch einige Köln-Bezüge. Im direkten An-schluss führt der Rundgang durch die Epochen des Klassizismus, des Biedermeier und der Romantik mit Bildern von Begas, Overbeck, Friedrich, Koch, Reinhart und Blechen über den deutschen Realismus mit Menzel, Slevogt, Leibl, Liebermann bis zu den symbolistischen Visionen eines Arnold Böcklin, eines Hans von Marees oder Franz von Stuck. Bei der Sammlung italienischer und französischer Malerei des 18. Jh. verdienen der wunderschöne Canaletto, das in koketter Nacktheit ruhende Mädchen von Boucher und die Kinderszene von Lancret besondere Aufmerksamkeit. Den glanzvollen Schlusspunkt setzen Meisterwerke des französischen Impressionismus und Pointillismus in einer Auswahl, die wohl alle großen Namen vereint: Neben bedeutenden Werken Renoirs sind Bilder von Monet, van Gogh, Gauguin, Sisley, Degas, Pissaro, Signac, Caillebotte, Manet und Cezanne zu bewundem. m wichtigsten Vertreter des französischen Realismus, Courbet, befinden sich drei bedeutende Gemälde in der Sammlung. Wenn auch nicht immer öffentlich in Erscheinung tretend, so ist doch die Grafische Sammlung im Wallraf-Richartz-Museum ein ganz bedeutender Teil der Bestände des Hauses (Umfang ca. 75000 Blatt). Sie reicht von den Blättern Leonardos bis zu Paul Cezanne. Hier wird auch die umfangreiche Sammlung des ehemalige Kölner Jesuiten-Kollegs aufbewahrt. Eigenes Gewicht besitzt der Nachlass des aus Köln stammenden Architekten Hittorff. Immer gab und gibt es Themenausstellungen aus diesen üppigem Fundus, der sich im Neubau verstärkt präsentiert. Im rlageraum kann sich zu bestimmten Zeiten jeder sein Lieblingsblatt heraussuchen lassen und in Ruhe anschauen.







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