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Von Rottweil in den Hohen Schwarzwald

Von Rottweil in den Hohen Schwarzwald

Im Südosten bietet der Schwarzwald einen Badeort: Bad Dürrheim. Im hohen Zentrum stürzt der Triberger Wasserfall über die Felsen. Dazwischen liegen reizlle alte Städtchen mit ihren Burgruinen und sich schlängelnde Eisenbahnlinien.

Von Alpirsbach geht der Weg nach Osten zur B 14; dieser nach Süden bis Rottweil folgen.

Rottweil

Rottweil, der wohl vielseitigste Ort am Osthang des Südschwarzwalds (ca. 600 m), ist ein idealer Aufenthaltsort und Ausgangspunkt für Erkundungen des gesamten südba-dischen Raums, denn diese Kleinstadt mit fast 25 000 Einwohnern bietet alle Voraussetzungen für eine abwechslungsreiche Tagesund Abendgestaltung. Bekannt ist die Stadt durch den Narrensprung (s. S. 124), das alemannische Fasnetstreiben zu Rosenmontag und Fastnachtsdienstag, wenn Hexen und Narren mit den traditionellen bunten Holzmasken die ganze Stadt unsicher machen.

Hier aus der Gegend stammen auch die Rottweiler, kräftige schwarze Hunde mit gelben oder roten Flecken auf dem kurzen Stockhaar, und die Hundezucht hat deshalb in Rottweil Tradition. Eine Mischung aus römischen Kampfhunden und Schwarzwälder Viehtreiber- und Metzgerhunden sollen die Rottweiler sein. Das erklärt ihren muskulösen Körperbau. Dennoch gelten sie bei entsprechender Erziehung als sanft, freundlich, kinderlieb und gehorsam.




Stadtgeschichte

Rottweil gilt als die älteste Stadt Baden-Württembergs. Von der 2000 Jahre alten Besiedlungsgeschichte zeugen römische Gebäudereste. So blickt das Rottweiler Badewesen auf eine lange Tradition zurück: Südlich des heutigen Zentrums, an der B 14 neben der Ruhe-ChristiKirche und dem Friedhof, wurden die Grundmauern römischer Badehallen freigelegt (2.-3. Jh.). Die weitläufigen und vergleichsweise gut erhaltenen Anlagen legen die Vermutung nahe, daß Rottweil (Arae Flaviae) ein bedeutsamer römischer Stützpunkt war.

Auf dem Gebiet des heutigen Zentrums gründet der Zähringer Herzog Konrad II. um 1140 einen Markt an der Kreuzung zweier Straßen, ähnlich wie in Freiburg oder Villingen. 146.3 schließt die n Patriziern und Zünften regierte Reichsstadt einen Bund mit den Schweizer Eidgenossen (1519), der auf »ewig« gelten soll, bis 1802/03 die Zuordnung zu Württemberg kommt. Heute ist Rottweil Kreisstadt mit verschiedensten traditionsreichen Gewerbezweigen, n der Hundezucht (Rottweiler) bis zum Buchdruck (Herder-Haus im Zentrum).

Stadtrundgang

Das sehenswerte Alte Rathaus (mit der Touristeninformation) ist ein guter Ausgangspunkt für den Rundgang. Von hier aus erreicht man schnell das gotische Münster.
Es entstand im 13. Jh., an den Rundbögen im Turmunterbau kann man den romanischen Einfluß noch erkennen, Chor und Sakristei sind die ersten gotischen Bauteile des 15. Jh., das Langhaus wurde Anfang des 16. Jh. llendet. 1840-l843 machte der Restaurator Heideloff die zwischenzeitliche Barockisierung rückgängig. Er brachte ein spätgotisches Altarkreuz zur Geltung, das - wohl irrtümlich - Veit Stoß zugeschrieben wird, weil es so ausdrucksstark und fein geschnitzt wurde. Bemerkenswert sind außerdem das spätgotische Sakramentshäuschen und die Kanzel aus derselben Zeit. Das West- wie das Südportal erhielten 1984 interessante Bronzereliefs n Klaus Ringwald.
Am Neuen Rathaus (1976) rbei gelangt man zu einer weiteren Sammlung mittelalterlicher uren, diesmal in ganz profaner Umgebung, nämlich im 1992 errichteten Dominikanermuseum. Hier stand bis ins 19. Jh. das Dominikanerkloster neben der heute evangelischen Dominikanerkirche. Das Museum, Zweigstelle des Württembergischen Landesmuseums, bietet eine solche Fülle an Kunstwerken schwäbischer Bildhauer, daß ein Tag nicht ausreicht, den 'Schatze zu ermessen!
Zum Neckar hin, an der Mauer, findet man in der profanierten Lorenzkapelle eines ehemaligen Friedhofs (16. Jh.) wiederum mittelalterliche Bildhauerwerke. Im Sommer kann man in dieser lauschigen Ecke lange sitzen und ins Tal hinabblicken.

Rottweil bleibt als Stadt der gotischen Plastik im Gedächtnis, wenn man sich nun noch zur südlich der Hauptkreuzung gelegenen Kapellenkirche begibt. Deren Turm wurde 1473 erhöht und gilt seither als einer der bedeutendsten Kirchtürme Süddeutschlands. Aber damit nicht genug: Die um die Mitte des 14. Jh. geschaffenen uren wurden n Fachleuten als »Markstein in der Geschichte der deutschen Plastik« bezeichnet. Das ganze urenensemble mit Christus als Weltenrichter, Engeln und Propheten ist so fein, zart und elegant ausgearbeitet, daß man sich auf dem Gebiet der Steinbildhauerei kaum eine Steigerung rstellen kann. Die barocke Innenausstattung bietet dazu einen extremen Gegensatz.

Über die B 27 gelangt man nach ca. 23 km über das moderne Schwenningen (Uhrenmuseum) in das sehenswerte Villingen. Zwischen beiden Städten gibt es eine gute Bahnverbindung. Als Wanderer oder Radfahrer fährt man auf gut ausgeschilderten Wegen über Wiesen und Auwälder ohne große Steigungen an dem flach gewordenen Bächlein entlang, das sich hier immer noch »Neckar« nennt. Die Quelle entspringt im Naturschutzgebiet Schwenninger Moos südlich n Schwenningen bei einem Steinmal.

llingen

Die alte Stadt an der Brigach mit geschäftiger Atmosphäre bildet zusammen mit Schwenningen eine -ungeliebte - Verwaltungseinheit, die knapp 80 000 Einwohner erreicht. Der Zusammenschluß scheint für Villingen von Vorteil gewesen zu sein, verbindet es auf diese Weise doch die Vorteile einer kleinen Großstadt mit der Beschaulichkeit eines historisch gewachsenen Ortskerns.

Stadtgeschichte

Die Geschichte der früheren Siedlungen beginnt mit einer ersten schriftlichen Erwähnung im Jahre 817, und schon 999 erhielten die Bewohner das Markt- und Münzrecht. Die eigentliche Stadtgründung erfolgte allerdings erst um 1100 durch die Herzöge von Zähringen. Auch Villingen wurde wie Freiburg lange Zeit von einem relativ selbständigen Magistrat beherrscht, zumal es 1218 Reichsstadt wurde und sich ab 1326 unter österreichische Herrschaft begab. Das endete 1806, als die Stadt -nach vorübergehender Zugehörigkeit zum Herzogtum Modena - an Baden fiel.

Stadtrundgang

Trotz dieser wechselnden Herrschaften blieb als Grundstruktur der Stadt das »Zähringer Straßenkreuz« erhalten: Riet- und Bicken-straße schneiden sich mit der Oberen und Niederen Straße, die heute eine ansprechende Fußgängerzone bilden. Dort, wo die Straßenenden auf die ehemalige Ummauerung (im Kern 13. Jh.) stoßen, befinden sich noch Tortürme (außer im Süden), deren Erscheinungsbild vom 16.-18. Jh. geprägt ist. Viele alle Bürgerhäuser färben die Hauptstraßen richtig bunl, so als wolle jedes seine eigene Hausgeschichte erzählen. Auf das 12. Jh. gehen die Häuser in der Niederen Straße zurück, wobei viele Gebäude bis in die Gegenwart stark verändert wurden, insbesondere die Erdgeschosse. Einen bunten Eindruck machen die Straßen erst recht im Winter, zur Zeit der »Villinger Fasnet«, wenn die historischen Symbolfiguren unterwegs sind.

Wichtigste Sehenswürdigkeit ist das doppeltürmige Liebfrauenmünster, erbaut nach dem (einzigen) Stadtbrand von 1271 auf -zum Teil noch erhaltenen - romanischen Resten von Vorgängerbauten aus dem 12. Jh. Von diesem Stil zeugen das Westportal, der Nordturm, die Untergeschosse des Südturms sowie das eindrucksvolle südliche Doppelportal (zwei Türen nebeneinander).

Vom Westportal ausgehend stößt man an der Rathausgasse auf das Alte Rathaus (Museum zur Stadtgeschichte) mit Stufengiebel. An der nordwestlichen Ummauerung liegt das ehemalige Benediktinerkloster, das wohl schon im 12. Jh. von Mönchen aus St. Georgen (15 km nordwestlich) besiedelt wurde. Wenn die Villinger zum »Franziskaner« gehen, begeben sie sich in ein ehemaliges Kloster (13. |h.), das heute samt Kirche als Museum und Konzerlhaus dient. Das Franziskanermuseum ist direkt neben dem westlichen Riettor zu finden.
Lange kann man sich noch in den südlichen Seitengassen aufhalten oder über die geschäftigere Rietstraße, an der Touristen-Information vorbei, auf die andere Seite der Brigach schlendern. Dort, an der Straße nach Donaueschingen, befindet sich das älteste Siedlungsgebiet, erkennbar an einem romanischen Turm aus dem 12. Jh. Südlich von Villingen liegt der 769 m hohe Magdalenenberg mit einem der größten Grabhügel der Hallstattzeil in Mitteleuropa.

Ca. 6 km südlich von Schwenningen bietet Bad Dürrheim zahlreiche Kur- und Badeeinrichtungen, die zum Teil noch aus der Mitte des 19. Jh. stammen. Ganz modern gestaltet ist die »Solemar«-Badeland-schaft mit Sauna, Dampfbad, Sprudelbecken, Grotten und vielem mehr.

Zum schönen Kirnachtal führt die Straße in Richtung Furtwangen. Zum nächsten Ziel, der Ruine Wal-dau, fährt man auf der B 33 ca. 10 km nach Nordwesten, um dann im 3,5 km entfernten Königsfeld (wo Albert Schweitzer oft die Orgel geschlagen haben soll) nach rechts abzubiegen. Von dort sind es noch ca. 3 km nach Norden, in Richtung Schramberg, bis auf der linken Seite die Ruine Waldau auftaucht. In wenigen Minuten ist man zu Fuß bei der von hohen Bäumen umstandenen Ruine angekommen. Wenn man auf dem Weg direkt vor den Resten der bis zu 11 m hohen Burgmauer steht, sieht man vor lauter Bäumen nicht einmal den 25 m hohen Bergfried. Die letzten Eigentümer, die Württemberger Grafen (ab 1445), haben anscheinend das Interesse an dem Besitz verloren.

Die Fahrt 7um nächsten Zielort, Schramberg, verläuft auf einer landschaftlich sehr ansprechenden Straße, entlang derer sich Wald-und Wiesenflecken angenehm abwechseln. Bis zum 4 km entfernten Hardt (785 m) steigt die Straße an, hinter dem Ort geht es 6 km steil und teils in engen Kurven bergab.
Schramberg (ca. 20 000 Einw.) grüßt mit einem freundlichen Marktplatz (Marktrecht seit dem 16. Jh.), der zu einer kleinstädtischen Fußgängerzone gehört (Marktstraße).
Schramberg, das in fünf Schwarzwaldtälern eingebettet liegt, ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, so etwa zur Ruine Falkenstein an der Straße nach Tennenbronn. Am Ortsausgang links, 20 m oberhalb der Straße, erhebt sich bei zwei großen, alten Linden zunächst ein weiteres Juwel für den 'Sammler' gotischer Plastik: Die bereits für 1004 bezeugte Kapelle der Falkenstciner, im Kern gotisch, aber barockisiert (bezeichnet 1713), bewahrt eine spätgotische Beweinung Christi von höchster Anmut. Auf der anderen Straßenseite liegt nun die erste von drei Ruinen mit einem erhaltenen Turm: Ober- und Unterfalkenstein.

Ausgedehnter und mächtiger sind die Reste der Mauern von Ho-henschramberg, auch Nippcnburg genannt, eine Ruine direkt oberhalb (nordwestlich) der Stadt (Richtung I lornberg fahren und am Stadtausgang nach rechts abbiegen. Nach ca. 1,5 km erreicht man ein Gasthaus und die Burgruinel. Die ehemalige Burg wurde 1457-1459 von Hans von Rechberg errichtet, der in viele Fehden verstrickt war. Diesen hielt die Burg stand, erst 1689 wurde sie von den Franzosen endgültig rui-niert. Die rotbraune Mauer des Hauptgebäudes erhebt sich über die ebenso gefärbten Felsen und Grundmauern. Die dritte Burgruine erreicht man, wenn man - auch sehr schön mit dem Fahrrad zu machen - an der Schiltach entlang nach Norden auf der B 462 zum nächsten größeren Ort fährt, ebenfalls mit Namen Schiltach. Am nördlichen Ortsausgang thront hoch oben die Ruine Schilteck mit einem 18 m hohen romanischen Bergfried (um 1200; Anstieg eine halbe Stunde zu Fuß).
Nach 10 km Fahrt durch das sich schlängelnde Waldbachlal der Schiltach, dessen seitliche Hänge z. T. steil ansteigen, teilt sich die Bundesstraße, rechts zweigt die Straße nach Schiltach ab, einem der schönsten Orte des mittleren Schwarzwalds.

Schiltach

Nicht nur die Lage an zwei Flüssen - die Schiltach mündet hier in die Kinzig - macht Schiltach zu einem der gemütlichsten Schwarzwaldörtchen (4000 Einw.), auch die übersichtliche Gliederung mit kleinen Straßen, Gassen und Plätzen, vielen Fachwerkhäusern vor direkt ansteigenden Waldhügeln trägt ihren Teil zur Beschaulichkeit bei.
Auch zur Kinzig hin ist es idyllisch. Besonders am Gerberviertel (mit Kanal) sind noch die alten Strukturen einer Handwerkersiedlung abzulesen, nämlich an den Gebäuden und Einrichtungen der Flößer und Holzhändler.

Geschichte und Besichtigung

Die Kinzigflößer waren von großer Bedeutung für die Stadtgeschichte: Vom 15. bis ins 19. Jh. lebten sie im ganzen Umkreis, wurde doch die Flößerei von hier aus in ganz Mitteleuropa betrieben. Aber auch die Straßenverbindungen haben in Schiltach eine große Vergangenheit. Römerslraßen gingen von hier aus ins römische Rotlweil und nach Straßburg. Ab dem 10. Jh. wechselten sich die Hohengerolds-ecker, die Herzöge von Teck und die Würllemberger im Besitz von Schillach ab, zu Beginn des 19. |h. wurde es badisch.
Einer der bezauberndsten Plätze ist der Marktplatz mit dreieckigem Grundriß, nach einer Seite hin leicht ansteigend. Am Platz selbst stehen das Rathaus vom Ende des 16. Jh. (neue Bemalung), ein Gasthaus vom Beginn des 17. Jh. mit Fachwerk und ein Brunnen von 1751 sowie ein Heimat- und ein Apothekenmuseum. Oberhalb des Platzes erhebt sich ein Burgberg mit Ruine, eingebettet in eine Parkanlage.

Bei längeren Aufenthalten bieten sich von hier aus Ausflüge nach Al-pirsbach oder ins Kinzigtal an (s. S. 114). Ins 10 km entfernte Wolfach fährt man auf der B 294 durch ein typisches Schwarzwaldhochtal: Erst geht es immer an der Kinzig entlang, daneben verläuft die Bahnlinie und zu beiden Seiten die steilen Waldhänge. Der gut ausgeschilderte Radweg ist ebenfalls zu empfehlen.


Wolfach

Mit seiner breiten Marktstraße weist auch die Geschichte von Wolfach auf den Ursprung im 13. Jh. hin. Der Ort war jedoch nicht im Besitz der Zähringer, sondern der Fürstenberger; und schon im 14. Jh. wurde er Stadt. Städtisches Selbstbewußtsein ist heute noch am stolzen Rathaus abzulesen, dessen heutige Gestalt nach einem Brand weitgehend auf das Jahr 1803 zurückgeht, die Bemalung stammt aus dem 20. Jh.
Im weiteren Verlauf der von Fachwerkhäusern gesäumten Straße kommt man mitten durch den Hof eines Barockschlosses der Fürstenberger (1671-1681). Die Marktstraße geht mitten durchs Schloß und teilt die Anlage in jeweils drei Gebäudeflügcl auf beiden Seiten.

Hausach

Im Gewirr der Autostraßen findet sich der Fahrradfahrer dank ausgeschilderter Radwege gut zurechl. An Banken, Geschäften, Behörden usw. mangelt es nicht.
Hausach (knapp 6000 Einw.) gehörte seit dem 13. Jh. ebenfalls den Fürstenbcrgern, und aus dieser Zeit stammt auch noch ein romanisches Kreuzigungsrelief im Bogenfeld über dem Eingang zur spätgotischen Friedhofskirche (16. Jh.). Auch einzelne Bürgerhäuser mit Fachwerk sind trotz zahlreicher Neubauten erhalten geblieben. Ansonsten stören in dem breiten Tal die vielen Straßen, sogar der Fluß ist stark kanalisiert worden.
Hier muß man sich nicht länger aufhalten, aber ein ca. 3 km südlich von Hausach gelegenes Freilichtmuseum lohnt den Besuch. Auf dem Gelände wurden einige wertvolle alte Gebäude aus verschiedenen Schwarzwaldorten wiederaufgebaut. Das bäuerliche Leben kommt in den Stuben und Ställen durch viele handwerklich bewundernswert gearbeitete Geräte zum Ausdruck. Das Abtragen und anschließende Wiedererrichten der alten Höfe im Freilichtmuseum war meist deren letzte Rettung.
Das Freilichtmuseum gehört schon zu Gutach. Von hier aus kann man vor der Weiterfahrt nach Hornberg und Triberg eine aus-sichtsreiche Rundfahrt ins ca. 18 km entfernte Elzach unternehmen, die Ausblicke über die Berge und Wälder lohnen den Weg.

Elzach

Bereits 1178 wurde Elzach urkundlich erwähnt, schon früh war es mit den Herren von Schwarzenbcrg eng verbunden. Von 1323 an gehörte es zu den vorderösterreichischen Landen. Die Nikolauskirche besitzt einen Chor von 1522 und ein Sakramentshäuschen aus der gleichen Zeit mit Glasmalereien, die an das Freiburger Münster erinnern. Die übrige Ausstattung stammt aus dem 19. oder 20. |h. Sehenswert ist noch das Neue Rathaus von 1909 mit Staffelgiebel.

Auf der Rückfahrt biegt man nach 7 km rechts ab und folgt dem stimmungsvollen Flußlauf mit seinen ganzen Windungen ca. 16 km bis Schonach (4500 Einw.). Dieser bei Wintersportlern beliebte Ort bietet reichlich Unterkünfte und Geschäfte aller Art. Ein besonderer Gag ist die größte Kuckucksuhr der Welt. Erfunden wurde die Kuckucksuhr angeblich im 18. Jh. im nahegelegenen Schönwald. Der Dominihof, Im Grub 5, ist ein Schwarzwaldhaus aus dem 17. Jh. vom Typ des Gutachtäler Hauses, in der üblichen Ständcr-Bohlen-Konstruktion (s. S. 37) erbaut. Innen wurden eine holzgetäfelte Stube und die Rauchküche bewahrt.
Das malerisch am Schnittpunkt dreier Hochtäler gelegene Triberg (6000 Einw.) besucht man hauptsächlich wegen der Wasserfälle, die von der Straße nach Schönau aus gut ausgeschildert sind. Zuvor aber steht die Wallfahrtskirche »Maria in der Tann« auf dem Programm. Diese Wallfahrtskirche ist ein gutes Beispiel für das Bedürfnis, einen landschaftlich schönen Fleck religiös zu überhöhen: 1644 wurde eine von hohen Bergwaldtannen gesäumte Quelle der Muttergottes geweiht. Auf ein schlichtes Madonnenbild folgte zunächst eine Holzkapelle, bis 1705 schließlich die Wallfahrtskirche erbaut wurde. Ihre Altäre und Figuren vermitteln aufs schönste die selige Leichtigkeit des 18. Jh.

Den Triberger Wasserfall hört man schon von weitem, und mankann es gar nicht erwarten, an einem der Parkplätze südlich von Triberg an der B 500 stehenzubleiben und sich auf ausgeschilderten Wegen dem Naturschauspiel zu nähern. Besonders im Frühjahr, während der Schneeschmelze, erschauert man vor der Gewalt der Wasserkräfte, die sich im Kampf gegen den Granitstein einen Weg in die Tiefe (162 m) gebahnt haben. Etwas sensationsheischend wird vom höchslen Wasserfall Deutschlands gesprochen, aber der Eindruck ist noch gewaltiger, als es solch eine Angabc ausdrücken könnte.
An lärmendes Getöse denkt man auch beim Stichwort »Hornberger Schießen« (s. o.) im nahegelegenen Hornberg (ca. 5000 Einw.j. Die Bahnfahrt zwischen St. Georgen, Triberg und Hornberg mit ihren Tunnels, Viadukten und Haarnadelwindungen gehört zu den aufregendsten im deutschen Mittelgebirge.

Route: ca. 138 km; 5-6 Tage. Schnell befahrbare Bundesstraßen wechseln mit schmaleren Wegen. Unter anderem stößt man auf die »Schwarzwälder Uhrenstraße«.

Unterkunft (Auswahl) in Bad Dürrheim: Hotel-Restaurant
Landhaus Wagner, Luisenstr. 18, , 077 26/202. Kleines, individuelles und sehr stilvolles Haus am Luisegar-ten/Solemar,

... in Rottweil: Romantik-Hotel Haus zum Sternen, Hauptstr. 60, 41/533 00, Fax 53 30 30. Mittelalterliches Haus mit historischen Räumlichkeiten und Blick auf die Flußlandschaft mit Bahnlinie (Tunnel unter dem Haus). Hotel lohanniterbad, Johannsergasse 12, 07 41/53 07 00, Fax 412 73. Moderneres Haus am Rand der Altstadt mit schönem Blick auf die Flußlandschaft. ... in Schiltach: Gasthaus Adler, Haupt-str. 20, Z 078 36/268. Berühmtes Fachwerkhaus im Zentrum. Gasthaus Sonne, Marktplatz 2, Z 078 36/20 02. Schönes Fachwerkhaus am idyllischen Marktplatz-Brunnen.

... in Triberg: Parkhotel Wehrle, Romantik-Hotel, Gartenstr. 24, 077 22/ 860 20, Fax 86 02 90. Mit Park, Hallenbad und Freibad, dennoch stadtnah.








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