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Upland und Diemelsee

Upland und Diemelsee

Im hessisch-westfälischen Grenzgebiet erwartet den Reisenden ein ständiges Auf und Ab: Vom rauen Ud mit seinen Bergstädtchen führt der Weg immer wieder hinunter ins Tal der Diemel.

Unterwegs zwischen Watdeck und Westfalen

Marsberg
Ein geschichtsträchtiger Ort mit zwei Gesichtern: unten in der Diemelaue das geschäftige Niedermarsberg, hoch oben auf dem Bergsporn Obermarsberg mit seinen engen, von alten Häusern gesäumten Gassen und dem romantischen Buttenturm. Dort steht auch der letzte westfälische Pranger, wo Gesetzesbrecher Hohn und Spott preisgegeben wurden. Architektonisch besticht Obermarsberg vor allem durch seine Meisterwerke gotischer Kirchenbaukunst, zu der die in ihrer heutigen Gestalt im 15. Jh. errichtete Stiftskirche und die Nikolai-Kapelle zählen.
Auf der Weiterfahrt nach Canstein quert man das Rote Land, das seinen Namen den farbenfrohen Gesteinen des Buntsandsteins verdankt.

Canstein
Die einstige Burg der Raben von Canstein ist im Lauf der Jahrhunderte zu einem prachtvollen, aus zwei Schlössern bestehenden Herrensitz geworden, der über dem Tal der Kleppe wacht. Das Obere Schloss wurde Mitte des 19. Jh. errichtet, enthält aber noch Teile der mittelalterlichen Burg und einen Flügel, der die Handschrift Johann Conrad Schlauns, des Schöpfers des westfälischen Barocks, trägt. Wehrhafter und schlichter präsentiert sich das Untere Schloss, das aus dem 18. Jh. stammt.



Hinter Giershagen folgt die Route für kurze Zeit der "Weinstraße, einem über 1000 Jahre alten Fernhandelsweg vom Main zur Unterweser. Nach einigen Kilometern erreicht man die Kalksteinklippe am Mar-tenberg, ein geologisches Naturdenkmal, dessen eisenhaltiges Gestein vor ca. 370 Mio. Jahren auf dem Gipfel eines untermeerischen Vulkans abgelagert wurde.

Grube Christiane
Eisenerz wurde am Martenberg wohl bereits im 3. Jh. v.Chr. gefördert. Über 150 ehem. Gruben sind in diesem Revier bekannt, darunter die in den 30er Jahren des 20. Jh. eingerichtete Grube Christiane, die bereits 1963 stillgelegt wurde. Seit 1986 können Besucher die Schächte und Stollen dieser Grube erkunden und sich über die Technik der Eisenerzförderung informieren. Sehenswert ist auch die Mineralienausstellung im Bergwerksmuseum.
Über Adorf mit seiner Wehrkirche aus dem 12. Jh. schlängelt sich die Straße auf der Weiterfahrt durchs Rhenetal, vorbei an malerischen Felsklippen, die sich markant von den bewaldeten Talhängen abheben.

Schweinsbühl
Auch romanische Kirchen findet man immer wieder im hessisch-westfälischen Grenzgebiet; eine der schönsten steht in Schweinsbühl. Dieses verträumte Dorf im Rhenetal kann sich eines winzigen, nahezu unversehrten Gewölbebaus aus der zweiten Hälfte des 12. Jh. rühmen. Unter dem mit Schiefer verkleideten Dachreiter birgt das Gotteshaus Inventar aus neuerer Zeit, so die kunstvoll geschnitzte Kanzel und einen meisterhaft gearbeiteten Altaraufsatz, beide aus dem 17. Jh. Die bewaldeten Höhen im Westen und Südwesten gehören zum Waldecker Ud, einem von vielen tiefen Tälern durchzogenen "Hochland am Rand des Rheinischen Schiefergebirges. Seine höchsten Gipfel, der Langenberg und der Hegekopf, erreichen jeweils 843 m Höhe.
Osterkopf
Ein Hauch von arktischer Tundra liegt über dem rund 700 m hohen Bergrücken, dessen Gipfel zu Fuß in einer guten Stunde zu erreichen ist. Den Wagen parkt man im Zentrum von Usseln und gelangt über die Mittelstraße und den Eimelroder Weg auf den Wanderweg U6. Der Gipfel des Osterkopfs ist von nordischen Zwergsträuchern wie der Rauschbeere oder der Krähenbeere bedeckt. Die von Flechten durchsetzte Hochheidevegetation, der selbst die rauen, schneereichen Winter des Uds nichts anhaben können, entwickelte sich durch die Rodung der Bergwälder und die anschließende jahrhundertelange Weidewirtschaft.
Aufgrund des beinahe alpinen Klimas finden Freunde des Wintersports am Osterkopf ideale Bedingungen. Gespurte Loipen, präparierte Abfahrtspisten, eine Eissporthalle und eine der größten Skisprungschanzen nördlich des Mains stehen für die Winterurlauber in Willingen bereit. Und wer sich nach dem Sport entspannen will, ist im Willinger Lagunen-Erlebnisbad bestens aufgehoben.

Schwalefeld
Dutzende von Burgen und Burgruinen zählt man im Waldecker Land; die Schwalenburg auf der Höhe oberhalb von Schwalefeld ist die größte und zugleich die rätselhafteste. Die eindrucksvolle Wehranlage könnte aus dem frühen Mittelalter stammen, ebenso gut aber auch 1000 Jahre älter sein. Drei mächtige Wallringe mit vorgelagerten Gräben umschließen ein Areal von 60 000 m', das in Kriegszeiten genügend Platz für Menschen und Vieh bot. Besonders stark waren die beiden Tore gesichert: Dort lassen die Wälle nur eine schmale Gasse frei, sodass Angreifer von zwei Seiten in die Zange genommen werden konnten.
Auf der Weiterfahrt zum Diemelsee lohnt sich ein Abstecher auf das 610 m hohe Köpfchen, einen der besten Aussichtspunkte im Die-melland. Man erreicht ihn vom Wanderparkplatz "Buttenberg an der Straße Bontkirchen-Hoppecke in einer Stunde.

Diemelsee
Mit weniger als 2 km' Wasserfläche ist der Stausee im Mittelpunkt des gleichnamigen Naturparks relativ klein, aber doch so groß, dass Schwimmer, Segler und Windsurfer zu ihrem Recht kommen. Angler schätzen den bis zu 40 m tiefen See als erstklassiges Fischgewässer mit Aalen, Hechten und Zandern. Einen artgerechten Lebensraum finden hier auch die Wasservögel, denen man am westlichsten Zipfel des Sees ein Naturschutzgebiet eingerichtet hat.
Die Höhen nördlich des Diemelsees sind reich an Mineralien. Es lohnt sich - natürlich mit der gebotenen Vorsicht -, in alten Gruben oder an Wegböschungen danach zu suchen. Besonders schön sind der grüne Malachit, ein Kupfermineral, sowie der eisenhaltige "Blutstein Hämatit, der in sonderbaren traubenartigen Gebilden vorkommt.

Padberg
Nur Mauerreste blieben von den beiden Burgen der Herren von Padberg, berühmt-berüchtigten Raubrittern, deren Nachfolger mit dem "Oberhaus und dem "Unterhaus zwei bescheidene Schlösser hinterlassen haben. Ebenfalls sehenswert ist die mit romanischen Fresken geschmückte Alte Kirche. Freunde des Barocks kommen dagegen in der von zwei markanten Türmen überragten, nach dem Vorbild des Fuldaer Doms errichteten Pfarrkirche St. Maria Magdalena auf ihre Kosten - im Inneren der Kirche warten zwei herrliche Barockaltäre auf Bewunderer.
Unterhalb von Padberg, im Giershagener Wald, hat sich die Diemel tief eingekerbt und ein vielfach gewundenes Engtal geschaffen, in dem für Straßen meist kein Platz ist.

Info

Anfahrt
Auf der A 44 Dortmund-Kassel bis zur Ausfahrt Marsberg-Meerhof. Anschließend über Meerhof und Essentho nach Marsberg

Auskunft

Touristikzentrale Waldeck-Ederbergland e- Südring 2 34497 Korbach Telefon: 05631/954359 Fax 05631/954378

Hotel-Restaurant Upländer Hof Udstr. 2 34508 Schwalefeld
Telefon: 05632/98123 Ruhig gelegenes Hotel gegenüber der Schwalenburg

Hotel-Restaurant Post-Hotel Usseln
Korbacher Str. 14 34508 Usseln
Telefon: 05632/94950
Besonders zu empfehlen: der Upländer Rindfleischteller und andere Spezialitäten aus der regionalen Küche







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