»Titanic« und »Der König der Löwen«
Hamburg begann 1986 mit »Cats« im Operettenhaus seinen unaufhaltsamen Aufstieg zum Musicalmekka Deutschlands. Für »Phantom der Oper« und »Buddy Holly« wurden die Spielstätten Neue Flora bzw. ein futuristisches Zelt an der Elbe gebaut, und weit über zehn Millionen auswärtige Besucher ließen sich allein wegen der Musicalevents nach Hamburg locken. Das neue Jahrtausend brachte frischen Wind in diese Szene: An die Stelle der drei Erfolgsmusicals traten neue Hits: Seit November 2002 zieht das Musical »Titanic« die Fans in die Neue Flora, nach 15-jährigem »Cats«-Miauen mauserte sich das Operettenhaus zum Premieren theater für Musicals (seit 2002 »Mamma mia« mit der Musik n ABBA) und im Musicaltheater im Freihafen gegenüber den St. Pauli Landungsbrücken wird für ungewiss lange Zeit »Der König der Löwen« Audienz halten.
■ Operettenhaus, Spielbudenplatz 1 (©3, St.
Pauli, S-Bahn Reeperbahn),
Tel. 018 05-l14113; www.mammamia.de
■ Neue Flora, Stresemannstr. 159 a/ Ecke Alsenstr.
1 ©21 ©31 Holstenstraße),
Tel. 018 05-l14113; www.titanic-hamburg.de
■ Musicaltheater, Norderelbstr. 6 (im Freihafen,
kostenlose Fähre ab St. Pauli Landungsbrücke 1,
3 St.-Pauli-Landungsbrücken),
Tel. 0 18 05-l14113; www.stageholding.de
Vorhang auf im Vergnügungsviertel
St. Pauli hat die höchste Theaterdichte Hamburgs. Seit 1841 horcht das St. Pauli Theater direkt neben der Davidwache auf den Herzschlag des Publikums. Das war hingerissen - z. B. 1877 von »Das böse Hamburg oder dunkle Existenzen«, 1909 vom »Nachtjackenviertel« und Ende des 20. Ihs. von Agatha Christies Dauerbrenner »The Mousetrap«, »Herr Holm« oder »The Little Shop of Horrors« - jeweils Kultstucke zu ihrer Zeit. Corny Littmanns Schmidt Theater und Schmidts Tivoli, gleich nebenan, katapultierten sich, grade mal gut ein Jahrzehnt auf dem Kiez, auf höchste Bekanntheitsstufen durch ihre Fernseh-Verbrei-tung: Frau Jaschke, Lilo Wanders - immer wieder fällt dem Intendanten was Neues, Schrilles, herausfordernd Unbürgerliches (z. B. Safer Sex Parties) ein. Ehemalige Kinos gaben dem Imperial Theater für Musikrevuen, aber auch dem Pulverfass für seine elegante Travestie-Glitzershow eine neue Heimstatt. Sein »Pulver« stammt noch von der langjährigen Adresse am Pulverteich in St. Georg, aber seit Ende 2001 versprach es einem anderen Heiligen die Treue: St. Pauli hat eine weitere Attraktion. Wer dagegen schon immer ein Faible für die Manege hatte, findet im Chapiteau der »Fliegenden Bauten« internationale Klasse.
Die meisten Eintrittskarten
gelten auch als HVV-Fahr-scheine für die Fahrt zum und vom Theaterereignis.
■ St. Pauli-Theater, Spielbudenplatz 29 (©1 ©2 ©3 Reeperbahn), Tel. 47 1106 66; www.st-pauli-theater.de.
■ Schmidts Tivoli, Spielbudenplatz 27-28 und Schmidt Theater, Spielbudenplatz 24 (©1 ©2 ©3 Reeperbahn), Tel. 3177 88 99; www.tivoli.de.
■ Imperial Theater, Reeperbahn 5 (®3 St. Pauli), Tel. 313114.
■ Pulverfass, Reeperbahn 147 (©1 ©2 ©3 Reeperbahn), Tel. 24 97 91, 24 78 78;