Einsam gibt sich der Ostteil der Rhön, dünn besiedelt und ursprünglich. Weil ausgedehnte Wälder fehlen, schweift der Blick frei hinaus über Kuppen, Kegel und blumenbunte Matten.
Meiningen
Schlundhaus, Hartungsches Haus, Büchnersches Haus die geschichtsträchtige Stadt zwischen Rhön und Thüringer Wald schmückt sich mit Juwelen thüringischer Fachwerkkunst. Ebenso eindrucksvoll wie die stolzen Patrizierhäuser sind die Prunkbauten, die an die einstige Rolle der Werrastadt als Mittelpunkt eines kleinen Herzogtums erinnern: das verschwenderisch ausgestattete Barockschloss Elisabethenburg, das heute die umfangreichen Sammlungen der Staatlichen Museen Meiningen beherbergt, die Schlosskirche, jetzt Konzertsaal, das ehem. Zeughaus und nicht zuletzt das große Theater, in dem die Meininger in der zweiten Hälfte des 19. Jh. europäische Theatergeschichte schrieben.
Fremdartig wirken die von einzelnen Sträuchern durchsetzten Matten an flen Hängen der Muschelkalkberge über dem Herpftal, sind doch anderswo sogar steilere Berghänge bewaldet. Hier aber wurden sie schon vor Jahrhunderten abgeholzt, und das stets hungrige Rhönschaf, das
zarte Gehölze nicht verschmäht, hat auf den Weideflächen keinen Wald aufkommen lassen. So haben dort heute ele Orchideen, Enziane und andere seltene Wildblumen ein Refugium gefunden.
Helmershausen
Von der Burg Hutsberg auf dem gleichnamigen Bergkegel oberhalb des fachwerkbunten Rhöndorfes blieben nur ein paar verwitterte Mauerreste erhalten. Die Burgmannen zogen schon im 16. Jh. hinunter in den Ort und errichteten dort ihre befestigten Herrensitze, wie den mit geschnitzten Eckpfeilern und Ornamenten verzierten Hennebergischen Freihof. Von Wehrmauern umgeben war auch die Dorfkirche, die Mitte des 18. Jh. ihre heutige Gestalt erhielt. Die außen in das Mauerwerk eingelassenen, von Meisterhand geschaffenen Grabsteine geben schon einen Vorgeschmack auf die Kunstwerke, die den Besucher im Innern des Gotteshauses erwarten (Kirchenschlüssel bei Farn. Reußner, Brückengasse 121): bemalte Emporen und Gewölbe, eine hölzerne Lesekanzel und als Glanzstück eine spätbarocke Orgel von 1786.
Hinter Reichenhausen geht es hinauf auf die lang gestreckten Basaltrücken der Langen Rhön, das durchschnittlich etwa 800 m hohe Bergland im Dreiländereck von Thüringen, Bayern und Hessen.
Ellenbogen
Im Winter, der hier, wie es heißt, neun Monate dauert, empfängt Sie der höchste Berg der Thüringischen Rhön (813 m) mit Schnee, Nacht und Nebel, den angeblich besten Gaben des Gebirges. Wenn aber der Schnee auf der Basalthöhe geschmolzen ist, dann wird der Pfad rund um den Gipfel für einige Wochen zum wahren "Kreuzweg der Blumen. Die Bergwiesen der Rhön gehören zu den farbenprächtigsten Blütenteppichen unserer Mittelgebirge.
Kaltennordheim
Vom einstigen Schloss Meerlins sind in dem altertümlichen Städtchen an der Felda nur einige Keller und ein Stück der Schlossmauer geblieben. Dafür wurde Mitte des 18. Jh. ein neues Schloss als Amtshaus in dem von knorrigen Bäumen beschatteten Hof erbaut.
Das schmucke Dörfchen Empfertshausen kurz vor Zella hat eine lange Tradition als Zentrum der Holzschnitzerei. Zuerst wurden hier praktische Gegenstände wie Buchstützen geschnitzt, aber bald nach der Gründung einer Schnitzschule (1878) entwickelte sich das Handwerk zum Kunsthandwerk.
Zella
Majestätisch thront die imposante Propsteikirche neben dem schlichten Propsteigebäude auf einer Anhöhe über dem Feldatal - bis zu Beginn des 19. Jh. vorgeschobener Stützpunkt der Fuldaer Fürstäbte, die Andreas Gallasini um 1715 mit dem Bau der Kirche beauftragten. Und mit der turmhohen, durch Nischen gegliederten Giebelfassade, dem im Innern durch Gewölbe und Säulen buchstäblich beschwingten Kirchenschiff und der üppigen Barockausstattung wurde sie zu einem Hauptwerk des Fuldaer Hofbaumeisters. Durch eine schöne Allee verläuft die Route das Feldatal abwärts nach Dermbach, das neben pittoreskem Fachwerk ebenfalls eine sehenswerte Kirche in reinstem "Rhönbarock besitzt.
Bernshausen
Die Bernshäuser Kutte zählt zu den wenigen natürlichen Seen der Thüringischen Rhön, ein stilles, nahezu kreisrundes, von hellgrüner "Entengrütze überzogenes Gewässer, das von einem Kranz hoher Bäume umgeben ist. Fast 50 m tief ist der in einem Erdfalltrichter entstandene See. In grauer Vorzeit hatte sich unter dem Buntsandstein durch Auslaugung von salzhaltigen Schichten ein Hohlraum gebildet, der einstürzte und sich anschließend im Lauf der Zeit mit Wasser füllte.
Weisungen
Der 42 m hohe Bergfried der Burg Maienluft kündigt das idyllische Werrastädtchen schon von weitem an. Die Burg hat als Wachtposten längst ausgedient, die Adelshöfe in der Stadt zu ihren Füßen sind jedoch noch erhalten - prächtige Fachwerkbauten wie der Weyenhof oder der Amtshof, das Stiftshaus mit dem markanten Treppenturm oder das mit einem Erker geschmückte Rathaus auf dem schmalen Uferstreifen.
An den "drei tollen Tagen geht es in der sonst eher beschaulichen Kleinstadt hoch her: Wasungen ist die wichtigste Hochburg des Karnevals in Thüringen.
Walldorf
Die wichtigste Sehenswürdigkeit des malerischen Kirchdorfs im Werratal liegt in der Tiefe verborgen: die Sandstein- und Märchenhöhle Walldorf, ein unterirdisches Labyrinth von etwa 65000 m2 Fläche, geschaffen durch den Abbau von feinem Streu- und Scheuersand.
Die von einer bis zu 8 m hohen Ringmauer geschützte Kirchenburg ist unter den zahlreichen Wehranlagen dieser Art in der Thüringischen Rhön die bedeutendste.
Die spitzen Türme und zinnengekrönten Mauern, die hinter Walldorf rechts über dem Werratal auftauchen, gehören zum Schloss Landsberg, einem Mitte des 19. Jh. im Stil einer mittelalterlichen Burg erbauten Märchenschloss.
Info
Anfahrt
Auf der A 4 (Abfahrt Eisenach-Ost) oderA 7 (Abfahrt Würzburg-Estenfeld), weiter auf der B 19 durchs Werratal
Auskunft
Thüringer Tourismus GmbH Serce Center Weimarische Str. 45 99099 Erfurt
Telefon: 0361/37420 Fax 0361 / 3742-388
www.thueringen-tourismus.de
Berggasthof Eisenacher Haus
Frankenheimer Str. 84 98634 Erbenhausen
Telefon: 036946/30231 / 32
Fax 036946/30233
Gemütlicher Gasthof auf dem Ellenbogen, dem höchsten Berg der Thüringischen Rhön
Rhönholzschnitzerei
Johann Weih Kad-Marx-Str. 13 36452 Empfertshausen Sakrale, spaßige und skurrile Holzschnitzereien. Auch bei anderen Holzschnitzern in Empfertshausen lohnt sich ein Besuch.