Die stille, sanftwellige Landschaft vor den Toren Berlins wartet mit einer großen Zahl von Seen, ausgedehnten Wäldern und Wiesen sowie manchem Geschichtsdenkmal auf.
Wiege des deutschen Rundfunks und Standort ungewöhnlicher Mühlen
Königs Wusterhausen
Das Städtchen an der Endhaltestelle der Berliner S-Bahnlinie 46 gilt als Wiege des deutschen Rundfunks, denn vom Funkerberg wurde am 22. Dezember 1920 die erste Radiosendung ausgestrahlt. Über diese Pionierjahre des Rundfunks informiert das Senderund Funktechnikmuseum im Sendehaus 1. Mitten im Schlosspark liegt das Renaissance-Schloss, das der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. zum Ort seiner legendären akskollegien machte. Bei diesen Herrenabenden ging es unter Trinken und Rauchen ganz unhöfisch grob zu. Nach aufwändigen Restaurierungen ist das Schloss wieder öffentlich zugänglich. Hinter dem Bahnhof beginnt der Weg nach Neue Mühle zur Dahme-Schleuse aus der Zeit um 1890.
Großbeeren
Das kleine Dorf war im Oktober 1813 Schauplatz einer der wichtigsten Schlachten der Befreiungskriege gegen Napoleon. Mehrere Denkmäler erinnern an dieses Ereignis: Auf dem Kirchhof, damals Mittelpunkt der Kämpfe, wurde 1817 eine von Karl Friedrich Schinkel gestaltete, gusseiserne Pyramide aufgestellt. 1906 wurde auf dem Windmühlenhügel westlich des Dorfes eine Pyramide aus Feldsteinen aufgetürmt. Benannt ist das 10 m hohe Denkmal nach General von Bülow, dessen Preußische Landwehrbataillone die Einnahme Berlins durch Napoleons Armee de Berlin rhinderten. Als Letztes entstand 1913 in der Dorfmitte der alles überragende Gedenkturm, zu dessen Aussichtsgeschoss in 32 m Höhe 137 Stufen führen. Schinkel entwarf 1820 auch den für den Wiederaufbau der Dorfkirche im neugotischen Stil.
Saalow
Eine absolute Seltenheit in Deutschland stellt die Scheunenwindmühle im Bürgerhaus von Saalow dar, die 1992 originalgetreu nachgebaut wurde. In dem zweigeschossigen Fachwerkgebäude befindet sich hinter dem westlichen Tor ein Windrad mit 24 Flügeln. Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Wird das Tor geöffnet, setzt sich durch den einströmenden Wind, der auf der gegenüberliegenden Seite durch Öffnungen nach außen gelangt, das Windrad in Bewegung. Am Ortsausgang in Richtung Meilensee steht eine Paltrockwindmühle, deren Mühlenkörper auf einem ringförmigen Fundament drehbar gelagert ist.
Mellensee
Der etwa 3 km lange und 1 km breite Mellensee mit seinem klaren, aufgrund kleiner Salzvorkommen im Untergrund ein wenig salzhaltigen Wasser gehört von jeher zu den beliebtesten Ausflugszielen der Berliner. In den Orten Mellensee am Nordufer und Klausdorf am West- und Südufer sind Freibäder vorhanden, laden Gaststätten zum Verweilen ein und bieten Fischer an Ständen ihren frisch geräucherten Fang an. Wer Zeit mitgebracht hat und rund um den Mellensee wandern möchte, hat etwa 10 km zurückzulegen. Zu sehen ist eine Salz liebende Tier- und Pflanzenwelt.
Wünsdorf
Jahrzehntelang war der Ort ein abgeriegelter Militärstandort. In den Jahren 1934/35 entstanden zahlreiche Kasernen, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets als Kommandozentrale für die in Deutschland stationierten Truppen genutzt wurden. Als die zuletzt etwa 30 000 Armeeangehörigen bis September 1994 stufenweise abzogen, ließen sie die Kasernen in einem desolaten Zustand zurück. Die alten Militärgebäude auf dem 590 ha großen Gelände des heutigen Ortsteils Waldstadt werden gegenwärtig mit viel Aufwand restauriert. Zum Tourismusmagnet soll die 1998 eröffnete Bücherstadt werden, in der Antiquariate weit über 100000 Bücher anbieten.
Teupitz
Die eigentliche Attraktion des Ortes ist seine Lage an dem buchtenreichen gleichnamigen See, der zu den schönsten Wasserparadiesen südlich von Berlin zählt. Hinter dem Marktplatz beginnen Schiffsfahrten. Auf einer Insel im See liegt das ehem. Schloss, das heute als Hotel dient. Die schlichte Heilig-Geist-Kirche (13./14. Jh.) aus rotem Backstein erhielt ihr neugotisches Aussehen bei einer Erneuerung 1855-59.
Motzen
Die Motzener Dorfkirche am Dorfanger ist ein rechteckiger barocker Putzbau, der 1755 geweiht wurde. Auf dem etwas über 4 km langen Motzener See dürfen seit 1975 keine Motorboote mehr fahren, nur Muskel- und Windantrieb sind erlaubt. Vor allem Surfer haben den See zu ihrem Domizil erkoren. Badestellen gibt es am nördlichen Ortseingang von Motzen sowie gegenüber in Kallinchen.
Mittenwalde
Ein Hauch rgangener Jahrhunderte weht durch die kopfsteingepflasterten Gassen des Städtchens mit seinen Fachwerkhäusern. Schon von weitem zu sehen ist der neugotische Turm (1877/78) der Pfarrkirche St. Moritz (13. Jh.). Ein geschnitzter Flügelaltar von 1514 und das Chorgestühl sind besonders bemerkenswert.
Info
Anfahrt
Nach Königs Wusterhausen aus Richtung Osten und Berlin auf der A 10 bis zur gleichnamigen Anschlussstelle, aus Richtung Süden auf der A 13 bis zur Anschlussstelle Ragow
Residenz am Motzener See
Töpchiner Str. 4 15741 Motzen T. 033769/850 Fax 033769/85100 Elegantes Hotel mit Sauna und Solarium direkt am Ufer des Motzener Sees, Restaurant mit kreatir Küche