Mitte August, Hochsommer. Die ersten Apfel sind reif, auch Pflaumen und Tomaten. Frühkartoffeln, Möhren, Bohnen, Gurken und Zwiebeln werden geerntet und dieses und jenes sonstige Obst und Gemüse außerdem. Sommerastern sind zu großen farbenfrohen Sträußen gebunden. Gladiolen halten sich aufrecht in hohen Töpfen und Eimern.
In Werder und Glindow, Petzow und Geltow, in Plötzin, Derwitz und Groß Kreutz, auch in anderen kleinen Ortschaften der Obst- und Gemüseregion rund um Werder an der Havel, stellen sonnabends und sonntags die nichtprofessionellen Kleinerzeuger Klapptisch, Stuhl und Sonnenschirm vor die Haustür an die Straße. Sie bieten an, was im jeweiligen Garten gewachsen ist. Die Fahrt entlang der Straßen gerät so zur Abnahme einer Obst-, Gemüse- und Blumengalerie. Kleine, bescheidene, stimmungsvolle Erzeugermärkte, wie jene an der Bl in Glindow, komplettieren das bunte Straßenbild.
Kunden sind vor allem Wochenendausflügler aus Berlin, Potsdam und Brandenburg, durchreisende Urlauber, Ferienwohnungsgäste und Camper der Region.
Absolute Frische der Ware ist garantiert. Geschmack auch. Wie bei den in märkischer Hochsommersonne gereiften Freilandtomaten. »Sehen aus wie Tomaten, riechen wie Tomaten, schmek-ken wie Tomaten«, begeisterte sich eine Urlauberin aus Schleswig-Holstein, um zu ergänzen: »Kein rgleich zu den geschmacklosen roten Dingern aus manchem Supermarkt, made in Holland.« Sie bezahlte am Straßenstand in Glindow übrigens für 18 Tomaten 2,50 DM. Also: beste Ware - kleine Preise.
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