Adresse: Lingnerplatz 1,01069 Dresden.
Telefon: (0351) 48460.
Telefax: (0351) 4955162.
Verkehrsverbindungen: Tram 1,2,4,10,13,14,26.
Eintrittspreise: (Dauerausst.) Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-; Fam. DM 12-. Öffnungszeiten: Di.-Fr. 9.00-l7.00 Uhr, Mi. bis 20.00 Uhr, Sa. u. So. 10.00-l7.00 Uhr.
Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: Medizin, Ökologie, Körper, Körperkultur und -pflege.
Museumspädagogik: Veranstaltungen und Führungen für Kinder, Schüler und )ugendliche.
Führungen: nach Voranmeldung.
Führer: zu den Sonderausstellungen.
Die Gründung des Deutschen-Hygiene-Museums geht zurück auf den Industriellen Karl August Lingner (1861-l916), der in seiner 1912 veröffentlichten Denkschrift zur Errichtung eines National-Hygiene-Museums in Dresden seine Grundgedanken zu einer gesundheitlichen Belehrung und Aufklärung der Menschen darstellte. Ein Höhepunkt seines Wirkens, und zugleich der Ausgangspunkt der späteren musealen Einrichtung, war die 1. Internationale Hygiene-Ausstellung n 1911 in Dresden, an der elf Staaten mit eigenen Ausstellungen beteiligt waren. Von besonderer Bedeutung war der n Lingner konzipierte Pavillion »Der Mensch«, in dem erstmalig Anatomie und Physiologie des Menschen ausführlich dokumentiert und erläutert wurden. Die Exponate dieser Ausstellung sind zu einem beachtlichen Teil in eigenen Werkstätten hergestellt worden. Bis heute ist das Museum auch für seine hauseigenen Produktionen anatomischer uren und Körperteile sowie der weltberühmten »Gläsernen uren« bekannt.
Aus dem 1913 gegründeten Verein für das Natio-nal-Hygiene-Museum e.V., der wesentlich an der Weltausstellung beteiligt war, entstand 1920 das Deutsche Hygiene-Museum. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Duplikate der Ausstellungsexponate angefertigt und exportiert. Seit 1930 ist das Museum in dem n Wilhelm Kreis für diesen Zweck entworfenen und für seine sachlich-monumentale Architektur bekannten Gebäude am Lingnerplatz 1 untergebracht. Mit der 2. Internationalen Hygiene-Ausstellung wurde im selben Jahr das Haus für das Publikum eröffnet. Sensation dieser Ausstellung war der »Gläserne Mensch«, eine durch ein kompliziertes Verfahren hergestellte durchsichtige urine, die den Blick auf das originalgetreu nachgebildete Innenleben des menschlichen Körpers, sein Nervensystem und seinen Blutkreislauf, freigibt.
Aufgabe des seit 1990 n einer neuen Direktion geführten Museums ist es, den Menschen in seinen unterschiedlichen Beziehungen zur Umwelt darzustellen. Schwerpunkt soll dabei der anthropologisch-kulturgeschichtliche Kontext sein. In den kommenden Jahren wird das historisch interessante Gebäude innen und außen unter Berücksichtigung denkmalpflege-rischer Aspekte rekonstruiert. Eine neue Dauerausstellung ist in ung. Zurzeit kann ein neu gestalteter Raum mit der Gläsernen Frau sowie die Kinderabteilung besucht werden, die sich mit den menschlichen Sinnesorganen beschäftigt. Regelmäßig wechselnde Sonder- und Wanderausstellungen zu kullur- und sozialgeschichtlichen Themen runden das Profil des Museums ab. Zusätzlich werden Diskussionsabende, Kinorführungen und andere Veranstaltungen, auch für Kinder, angeboten. Außerdem bietet die fachwissenschaftlich ausgerichtete Bibliothek der Öffentlichkeit eine Fülle n Informationen zu medizinischen und gesundheitlichen Fragen.