Sanft bewaldete Hügel, herrragende Weinlagen und romantische Städtchen mit Werken bedeutender Barockbaumeister locken in das grüne Herz Frankens.
Barocke Architektur und reizende Weinorte
Rauhenebrach
Zu ausgiebigen Wanderungen verlockt die waldreiche Umgebung Rauhenebrachs. Der Gemeindeverband verdankt seinen Namen dem gleichnamigen Fluss, der sich durch die meisten der Dörfer schlängelt. Von jeher war der Wald die Lebensgrundlage für die Menschen dieser Gegend. Das Holz diente auch als Energieträger für die Glasherstellung in der Glasmanufaktur der Würzburger Kurfürsten im heutigen Ortsteil Fabrikschleichach. Aus der Manufaktur, die 1747 n dem berühmten Barockbaumeister Balthasar Neumann erbaut und zeitweise auch n ihm geleitet wurde, stammt das Glas der Würzburger Residenz. Handwerklich wird die ehem. Glasmanufaktur auch heute noch durch eine Töpferei genutzt, in der man den Töpfern bei der Arbeit über die Schulter schauen kann.
Im Ortsteil Prölsdorf beeindruckt die elegante St.-Sebastian-Kirche, die dem Würzburger Baumeister Johann Michael Fischer zugeschrieben wird.
Ebrach
Der kleine Marktort ist geprägt n der riesigen Anlage des ehem. Zisterzienserklosters. Im Jahr 1127 wurde Kloster Ebrach als erstes Kloster dieses Ordens in Franken gegründet. Die Klosterkirche zählt zu den bedeutendsten frühgotischen Bauwerken in Deutschland. Heute ist die einzigartige Vollkommenheit der Baukunst des 13. Jh. nur noch n außen zu erkennen. Vor allem die herrliche Fensterrose beeindruckt mit einem Durchmesser n 7,6 m. Innen wurde die Kirche im 18. Jh. m Würzburger Hofstuckator Materno Bossi klassizistisch ausgekleidet. Die Konventsbauten, die zwischen 1687 und 1730 n den berühmten Barockbaumeistern Johann Leon-hard Dientzenhofer und Balthasar Neumann geschaffen wurden, dienen heute als Jugendstrafanstalt. Trotzdem können das prunklle Treppenhaus und der reich mit Stuck verzierte Kaisersaal besichtigt werden.
Burgwindheim
Der Ort an der ehem. Thurn und Taxis'schen Poststraße Bamberg-Würzburg war einst ein bekannter Wallfahrtsort. Die Wallfahrtskapelle Zum hl. Blut stammt aus dem 16. Jh. Ihr Innenraum wirkt besonders durch die hufeisenförmige Empore mit den kunstllen Schnitzereien behaglich. Vor der Kapelle steht unübersehbar der Heilig-Blut-Brunnen (1730) n Johann Leonhard Dientzenhofer. Der 1626 entdeckten Quelle wurden Heilkräfte zugeschrieben. Hauptsehenswürdigkeit des Ortes aber ist das schlossähnliche ehem. Amtshaus des Klosters Ebrach.
Burghaslach
Der ruhige Erholungsort schmiegt sich idyllisch in eine Talmulde. Nach Besichtigung des spätmittelalterliehen Schlosses und der Kirche besteht die Möglichkeit zur Erfrischung im beheizten Freibad mit einer 64 m langen Wasserrutsche.
Scheinfeld
Wahrzeichen des kleinen Steigerwaldstädtchens ist das hoch über der Stadt thronende Schloss der Familie Schwarzenberg. Nachdem die alte Burg bei einem Brand im Jahr 1607 völlig zerstört wurde, entstanden zwischen 1607 und 1674 u. a. unter Beteiligung des Augsburger Baumeisters Elias Holl phantasielle Bauten, die unterschiedlichste Baustile zu mischen scheinen. Das Schloss, in dem heute eine Schule untergebracht ist, beeindruckt schon aus der Ferne mit seinen sieben Türmen, den verzierten Giebeln und den Erkern mit Zwiebelhauben. Vom Schloss hat man eine herrragende Aussicht auf die Stadt und den umliegenden Steigerwald. Im Ort selbst zeugen noch mächtige Fachwerkhäuser n der Vergangenheit als Ackerbürgerstadt.
Sugenheim
Auch der nächste Ort lockt mit einem sehenswerten Schloss: Das Alte Schloss in Sugenheim gilt als Juwel unter den Landschlössern Bayerns. Die ehem. Wasserburg (14. Jh.) wurde im späten 16. Jh. mit vier runden Ecktürmen zum Schloss umgebaut. Nachdem die Familie n Seckendorff aber um 1750 in das dahinter errichtete Neue Schloss umgezogen war, schien die Anlage dem Verfall preisgegeben.
Erst Anfang der 80er-Jahre unseres Jahrhunderts wurde das Schloss umfassend renoviert. Heute beherbergt es ein sehenswertes Spielzeugmuseum: Das in hellem Ockergelb mit weißem Linienschmuck verputzte Gebäude zeigt m Blechspielzeug bis zu Zinnsoldaten in neun Räumen Spielsachen, die früher Kinderherzen höher schlagen ließen.
Markt Nordheim
Die Marktgemeinde liegt an den südlichen Ausläufern des Steigerwalds. Von jeher wächst hier Frankenwein, z. B. das "Nordheimer Vöge-lein. Sein erdiger, herber Geschmack unterscheidet den Wein n jedem anderen und ist bei Kennern besonders geschätzt.
Zwischen Markt Nordheim und den benachbarten Gemeinden Krautostheim, Rüdisbronn und Humprechtsau gibt es eine in Deutschland einmalige agrarhisto-rische Besonderheit: Die 703 Tagwerk (273 ha) Ackerland auf der Hochfläche zwischen den Gemeinden, genannt der Osing, gehören keinem Fürsten, keiner Gemeinde und auch keinem Privatmann. Seit dem frühen Mittelalter wird der Osing als Almende geführt. Das heißt, dass alle 10 Jahre das Ackerland parzellenweise unter 203 so genannten Rechtlern verlost wird. Die Ackerflächen sind nicht durch Grenzsteine unterteilt, sodass r jeder Verlosung Tagwerk für Tagwerk ausgemessen werden muss. Mit dem Osingzeichen (Pferchschlegel, Pflugschleife, großes und kleines Kreuz) versehene Würfel entscheiden dann nach dem Zufallsprinzip, welcher Rechtler welches Ackerstück bekommt. Der nächste Vollzug des uralten Rituals, eines lebendigen Stücks Geschichte aus der Karolingerzeit, steht 2004 an.
Ippesheim
In dem kleinen Dorf ist an der Anordnung der Häuser der Grundriss aus dem Jahr 820 noch gut zu erkennen: das ehem. Schloss und die schlichte Kirche stehen auf einer kleinen Anhöhe. Wenig zimperlich gingen die adeligen Herrschergeschlechter in der wechselllen Geschichte mit der Bevölkerung um. Sogar noch nach der Französischen Relution, in der Hochphase der Aufklärung, wurden Untertanen, die sich aus der Sicht des Fürsten gegen Sitte und Moral vergangen hatten, mit Amtsgewalt in die Kirche r den Altar geschleppt. Die Sünder mussten hier nach der Predigt öffentlich Abbitte leisten.
Ausgezeichneter Wein hat Ippesheim international bekannt gemacht. Der "Ippesheimer Herrschaftsberg wurde im Jahr 1950 sogar bei der Krönungsfeier für Königin Elisabeth II. n England kredenzt.
Mönchsondheim
Im Kern des kleinen Ortes befindet sich eine der schönsten Kirchenburgen Frankens. Die Anlage mit der Kirche in der Mitte beeindruckt durch ihre Geschlossenheit. Das Besondere an dem mittelalterlichen Ensemble ist, dass innerhalb der Umfriedung der Kirchenmauern auch die Vorratshäuser untergebracht waren. In diesen so genannten Gaden ist heute das Fränkische Bauern- und Handwerkermuseum untergebracht. Besichtigt werden können, neben dem Rathaus n 1557, eine historische Gaststätte (1790) mit Kräuergarten und einer alten Kegelbahn, die Dorfschule owie zahlreiche Werkstätten.
Prichsenstadt
Das romantische Städtchen ist noch fast llständig n seiner Befestigung aus dem 15. Jh. umgeben. Auch zwei Stadttore sind erhalten: der innere Torturm und das äußere Tor der Vorstadt, das n dicken Rundtürmen flankiert wird. In der Altstadt locken n Weinlaub umkränzte Fachwerkhäuser, Renaissancebauten und malerische Winkel, die das einmalige altfränkische Flair ausmachen.
Info
Anfahrt
Nach Rauhenebrach n Norden über die A 70 Ausfahrt Knetzgau bzw. Eltmann; n Süden über die A3 Abfahrt Geiselwind nach Ebrach
Auskunft
Tourist Information Steigerwald Hauptstr. 3 91443 Scheinfeld
Telefon: 09162/12424 Fax 09162/12433
www.schwarzenberger-land.de
Gasthof Zum Storch
Luitpoldstr. 7 97357 Prichsenstadt
Telefon: 09383/6587
Altfränb'scher Gasthof, heimische Spezialitäten
Hotel-Restaurant
Steigerwaldhaus
Oberrimbach 2 96152 Burghaslach
Telefon: 09552/92390
Gemütliches kinderfreundliches Haus im Grünen; fränkische und Gourmetküche