Adresse: Ritter7/8,37073 Göttingen.
Telefon: (0551) 4002843.
Eintrittspreise: Erw. DM 3,-; Erm. DM 2,-; Kinder ab 6 Jahren DM 1,-; Schulklassen mit Lehrer frei.
Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10.00-l7.00 Uhr, Sa., So. 11.00-l7.00 Uhr. Sammlungsschwerpunkte: Geschichte, Kunst- und Kulturgeschichte der süd-niedersächsischen Region.
Museumspädagogik: versch. Angebote.
Führungen: nach Vereinbarung.
Führer: Hans-Georg Schmeling: Das Städtische Museum und seine Abteilungen, 1989. Hans-Georg Schmeling und Jens-Uwe
Brinkmann: Städtisches Museum Göttingen. Schnell Kunstführer 1784, München 1989.
Untergebracht im Hardenberger Hof am Ritter, einem 1592 erbauten Renaissance-Adelspalais, sowie in den sich anschließenden Gebäuden der Alten Post (1740-l780 erbaut), dokumentiert das Städtische Museum Göttingen Geschichte, Kunst- und Kulturgeschichte der südniedersächsischen Region. 1889 wurde das Museum auf Initiative des Germanistik-Professors Moriz Heyne als Städtische Altertumssammlung im Grätzelschen Haus eröffnet. Den Grundstock der Sammlung bildeten Objekte, die n der Stadt zur Verfügung gestellt wurden, Schenkungen n Handwerkergilden sowie private Spenden und Stiftungen.
Die Ausstellung gibt dem Besucher Einblicke in die lokale und kommunale Geschichte der Region. Ur- und frühgeschichtliche Funde zeigen Eigenart und Wandel der Lebensformen n der Altsteinzeit bis zur Römerzeit (unter anderem zu den Themen Arbeit, Ernährung, Totenbrauch). Die Geschichte der Stadt Göttingen wird in einer eigenen Ausstellung anhand n Bodenfunden, bildlichen Darstellungen, Urkunden und Stadtmodellen erläutert.
Besondere Beachtung wird der Entstehung der Göttinger Universität geschenkt, die zur Zeit ihrer Gründung (1737) als modernste deutsche Hochschule galt.
Eindrucksll ist die Sammlung religiöser Kunst, die einen Überblick über die Entwicklung der Skulptur m 12. bis zum 18. Jahrhundert vermittelt. Altestes Stück ist die Thronende Madonna aus Bilshausen (um 1150), eine der seltenen großen Muttergottesuren der hohen Romanik. Ergänzt wird die Ausstellung sakraler Kunst durch eine Reihe liturgischer Textilien und Geräte aus katholischem und protestantischem Bereich (Kelche, Patenen, Monstranzen). Herrzuheben ist weiterhin eine umfangreiche Sammlung jüdischer Kultgegenstände, die häu schon kurz nach der Museumsgründung n jüdischen Bürgern gestiftet wurden und denen eine eigene Ausstellung, nach Themenbereichen gegliedert, gewidmet ist. Sie wird erweitert durch eine Dokumentation zur Geschichte der Juden in Südniedersachsen. Von künstlerischen und kunsthandwerklichen Meistcrleistungen der Region zeugen der Marienaltar aus Geismar (1499) sowie verschiedene Einzeluren des Bildhauers Barthold Kastrop.
Für die Stadt Göttingen n herausragender Bedeutung ist die über 500-jährige Tradition des Zinngießerhandwerks (Weygang, Rott und andere), die im Museum durch besonders reiche Bestände belegt ist (Gebrauchs- und Repräsentationszinn). Neben dem Göttinger Zinn werden auch Erzeugnisse aus Silber, Fayencen aus Hannoversch Münden und Porzellane gezeigt. Breiten Raum nehmen hier Erzeugnisse der Fürstenberger Porzellan-Manufaktur ein. Als Vermächtnis eines Göttinger Sammlers präsentiert das Museum eine bedeutende und umfangreiche Sammlung modernen Studioglases. Ein Gewerbezweig, der seine Existenz r allem den städtischen Studenten verdankt, war die Porzellanmalerei. Feine Bemalungen mit unterschiedlichen Bildmotiven für Erinnerungszwecke machten Gegenstände zu so genannten Souvenirs, die in der Regel mit Widmung und Datum versehen wurden. Mit der Kinderspielzeugsammlung wird der Blick auf ein anderes soziales Milieu gerichtet. Gezeigt werden Objekte aus der Zeit zwischen 1850 bis zur Gegenwart. Neben den sehr verschiedenartigen Mädchen- und Jungenspielzeugen sind auch farbig bedruckte Miniaturtheater aus Papier, Dioramen, Spiele sowie optische Spielgeräte des 19. Jahrhunderts (Guckkästen, Panoramen, Lebensräder und selten erhaltene Exemplare n Zauberscheiben) zu sehen.