Adresse: Karlstr. 13-l5,90403 Nürnberg.
Telefon: Museum: (0911) 2313164,
rwaltung: (0911) 2313260.
rkehrsverbindungen: U-Bahn-Station Lorenzkirche, Bus 36 (Hauptmarkt).
Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM 5,-. Öffnungszeiten: Di.-So. 10.00-l7.00 Uhr, Mi. 10.00-21.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Sammlungsschwerpunkte: Holzspielzeug, Aufstellfiguren, Kaufläden, Puppenküchen, Miniaturgeschirr, Puppen, Puppenstuben, Kinderbücher, Spiele, Papierspielzeug, Blechspielzeug, Eisenbahnen. Museumspädagogik: Raum für Museumspädagogik, Aktivitäten des Kunstpädagogischen Zentrums, ranstaltungen und Kurse für Kinder, regelmäßige urentheateraufführungen. Führungen: nach reinbarung.
Führer: Lydia Bayer: Das Spielzeugmuseum der Stadt Nürnberg, 5. Auflage 1991.
Im Herzen der Nürnberger Altstadt gelegen, zeigt das Spielzeugmuseum der Stadt Nürnberg seine Schätze in einem Neubau, der hinter einer originalen Renaissancefassade errichtet wurde. Das durch Stadtratsbeschluss am 1. Januar 1966 ins Leben gerufene Museum wurde im Jahre 1971 eröffnet. Seit 1985 wird es laufend erweitert. Den Grundstock der Museumsbestände bildet die in jahrzehntelanger Sammeltätigkeit entstandene private Kollektion Lydia Bayer sen., die im Laufe der Jahre durch zahlreiche Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe aus Spendenmitteln erweitert wurde. Das Museum hat sich in seiner Sammeltätigkeit weder geographische noch zeitliche Grenzen gesetzt. Heute besitzt es Spielzeug aus allen Teilen der Welt vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis in die Gegenwart.
Neben einer faszinierenden Auswahl verschiedener Puppentypen, von der Tonpuppe bis zur Porzellankopfpuppe, ist eine Reihe von Puppenhäusern, -stuben und -küchen zu sehen, die Einblicke in zeitspezifische Wohn- und Lebensweisen der Menschen geben. Dabei bringen sich insbesondere die Miniaturisierungen bürgerlicher Haushalte und Wohnmilieus zur Geltung wie eine Küche aus dem 18. Jahrhundert mit Kupfergefäßen und Schleifkannen oder ein Jugendstilsalon (1910/15) mit Mahagonimöbeln und Blumendekor. Bemerkenswert ist ein Raum, der mit einer übertragenen Rokokostuckdecke von 1740/50 sowie dazugehörigen mit Chinoiserien bemalten alten Türen ausgestattet wurde. Hier werden Aufstellfiguren aus Zinn, Blei, Papier, Masse und anderen Materialien gezeigt. Eine andere Abteilung gibt Einblicke in die Welt des Papierspielzeugs, der Kinderbücher und der Gesellschaftsspiele.
Mit dem Museum präsentiert sich die Stadt als Zentrum der Spielzeugherstellung und des Spielzeughandels. Die Tradition Nürnbergs als Weltspielzeugstadt reicht bis zu den mittelalterlichen Dockenmachern (Puppenherstellern) zurück. Daneben findet jedoch auch die Rolle der Stadt als Markt für andere Produktionsgebiete wie Thüringen und das Grödner Tal in der Ausstellung Berücksichtigung: Das Museum zeigt neben Nürnberger Produkten auch Exponate, die für die thüringische und erzge-birgische Spielzeugtradition stehen. Besonderes Charakteristikum für die Entwicklung der Nürnberger Spielwarenindustrie ist das Blcchspielzeug, das im Laufe des 19. Jahrhunderts in Konkurrenz zum geschnitzten und gedrechselten Holzspieizeug trat und das in zahlreichen Exponaten anzuschauen ist.
Es sind neben den lustigen mechanischen uren vor allem Spielzeuge, die die Technik und Arbeitswelt in verkleinertem Maßs repräsentieren wie zum Beispiel Dampfmaschinen und dazugehörige Antriebsmodelle, Heißluftmotoren, Schiffe und Flugzeuge sowie Fahrzeuge aller Art. Nicht zu vergessen sind die beliebten Eisenbahnen, die in unterschiedlichsten Typen und Formen bewundert werden können. Darüber hinaus gibt die Ausstellung Auskunft über Wohnkultur, Lebensweise sowie Technik und Arbeit früherer Generationen. Etwa drei Sonderausstellungen im Jahr zu unterschiedlichen Themen stellen einzelne Bereiche und Aspekte des facettenreichen Sammelgebietes Spielzeug vor. Hier kommen Sammlungsbestände zur Geltung, die in der Dauerausstellung aus Platzmangel nicht gezeigt werden können. Bereits seit über zwanzig Jahren führt das Museum Puppentheater ranstaltungen durch, die sich großer Beliebtheit erfreuen.