Die letzte geometrische ur, die der Main bildet, ehe er hinter Aschaffenburg aus Franken hinausfließt und hessisch wird, ist das Mainviereck. An ihm entlang, einmal auf dem rechten, dann auf dem linken Ufer, führt die Route zunächst vom württembergischen Wertheim ins bayerische Miltenberg, einer Stadt von südländischer Heiterkeit. Die Route rlässt den Main und taucht in den Spessart ein, eines der größten Waldgebiete Deutschlands. Zauberhaft darin eingebettet ist Schloss Mespelbrunn. Hinter Bad Kissingen, Staatsbad mit großer Tradition, beginnt der Aufstieg in die Rhön. Die dortige Runde begnügt sich mit dem bayerischen Rhön-Anteil, dem ohnehin schönsten - einem Stück originelles Franken.
Wertheim
Der Ort (25 000 Einw.) gehört politisch zu Baden-Württemberg, darf aber dennoch als eine fränkische Stadt bezeichnet werden. Es liegt an der Mündung der Tauber in den Main, war ehedem Residenz der Grafen von Wertheim. Eine mächtige Burgruine überragt die Stadt, deren urbane Schönheit mit der Gunst der Lage wetteifert.
Fremdenverkehrsgesellschaft am Wenzelplatz, Postfach 1242, 97862 Wertheim, Tel. o 93 42/ 0 66.
Von der am linken Mainufer von Wertheim nach Miltenberg führenden Straße hält man Blickkontakt mit dem Fluss auf einem seiner schönsten Abschnitte. Zwei Ruinen stehen Spalier: Henneburg auf dem rechten, Freudenburg auf dem linken Ufer.
Miltenberg
Miltenberg (10 000 Einw.), 32 km, hat eine nahezu südländische Atmosphäre. Sie sollten sich etwas Zeit nehmen für einen Bummel durch die Altstadt, der Hauptstraße folgend bis zum Schnatterloch, einem von Fachwerkhäusern gebildeten Winkel von fast theatralischem Aufbau. Am schönen Alten Rathaus lässt sich der ehemalige Reichtum des mittelalterlichen, 1237 mit Stadtrechten ausgestatteten Ortes ablesen.
Von der Mildenburg, die auf einem Fußweg leicht erreichbar ist, hat man einen großartigen Blick auf Miltenberg und das Maintal.
Tourist-Information, Engelplatz 69,63897 Miltenberg, Tel. 0 93 71/404119, www.miltenberg.de
Flair-Hotel Hopfengarten, Ankergasse 16, Tel. 97 37-0, www.flairhotel. com/hopfengarten. Zentral, aber ruhig in Mainnähe; gemütliche Gasträume.
Eines der ältesten deutschen Gasthäuser, der Riesen (16. Jh.), steht an der Hauptstraße.
Amorbach
8 km entfernt liegt Amorbach, eine Barockstadt mit einem einstigen Benediktinerkloster. Berühmt ist die Orgel der Abteikirche, sehenswert sind Empiresaal und die Bibliothek der früheren Abtei (Führungen), die Stadtpfarrkirche und das Templerhaus, einer der ältesten deutschen Fachwerkbauten.
Die größte Teekannen-Kollektion der Welt (2500 Stück) sowie moderne Kunst von Haring bis Saint-Phalle zeigt die Sammlung Berger in einer ehem. Fabrikanlage (Öffnungszeiten: April-Okt. Di-So 11-18 Uhr).
Verkehrsamt im Rathaus. 63913 Amorbach, Tel. o 93 73/2 09-40.
Klingenberg
Der Hauptweg führt von Miltenberg aus linksmainisch nach Kleinheubach. Hier steht ein Fürstenschloss, 1732 von lohann Dientzenhofer fertig gestellt, in einem weitläufigen Park (Öffnungszeiten: ganzjährig, freier Eintritt). Über Großheubach liegt Kloster Engelberg (bereits 1404 bezeugt). Eine zünftige Brotzeit - fragen Sie nach dem Klosterkäse! - und die grandiose Aussicht lohnen die Auffahrt.
Im Tal geht es weiter nach Klingenberg, 45 km, der fränkischen Rotweinstadt. Auf der Naturbühne der Clin-genburg finden im Juni/Iuli Festspiele statt (Infos: 0 93 72/30 40). Teddybärenfans und -Sammler finden ihr Museum In der Altstadt 7.
Auf der Terrasse des Burg- restaurant der Clingenburg sitzt man in Augenhöhe mit dem Wetterhahn des Kirchturms.
Verkehrsbüro, Hauptstr. 26a, 63911 Klingenberg, Tel. 093 72/92 12 59.
Paradeismühle, OT Rollfeld, Lindenstr. 13, Tel. 093 72/ 14 87. www.telehotel.de/ paradeismuehle-klingenberg. Schön gelegen, moderner Komfort.
Mespelbrunn
70 km nach dem Start in Wertheim landet man in Mespelbrunn. Hier steht das Stammschloss der Familie Echter, eine der großen fränkischen Sehenswürdigkeiten. Es wurde Anfang des 15. )hs. erbaut, um 1840 durch Zubauten ergänzt und beherbergt wertvolle Kunstsammlungen. (Öffnungszeiten: Mitte März bis Mitte Nov. tgl. 9-12, 13-17 Uhr, So/Fei 9-17 Uhr.) Die Wallfahrtskirche im Ortsteil Hessenthal besitzt Werke von Riemenschneider und Hans Backoffen.
Fremdenverkehrsverein, Haupt-str. 164, 63875 Mespelbrunn, Tel. o 60 92/319, Fax 55 37.
Hotel zum Engel, Hauptstr. 268, Tel. 9 73 80, Fax 97 38 39. Preisgünstiges Hotel mit guter Küche (v. a. Wild und Fisch).
Lohra.M.
Auf der B 26 rollen Sie aus dem Spessart hinaus zurück ins Maintal. Lohr am Main (17 000 Einw.), 100 km, liegt wunderschön vor den Ausläufern des Gebirges. Viele Gebäude sind aus dem hiesigen rotleuchtenden Buntsandstein errichtet. Dominierende Stile im Stadtbild sind Gotik und Renaissance. Vor allem Rathaus und Bayersturm lohnen das Ansehen. Das Schulmuseum, Sendelbacher Str. 21, ist Mi-So 14-16 Uhr zu besichtigen.
Das Spessart-Museum im Kurmainzischen Schloss von Lohr dokumentiert das Thema »Wald und Mensch« und die Kunst der Glasmacher. Ebenfalls reizvoll: ein Kaufladen aus der Zeit um 1900 (Öffnungszeiten: Di-Sa 10-16, So/Fei 10 bis 17 Uhr).
Stadtinformation, Schlosspl. 5, 97816 Lohr a. M., Tel. 0 93 52/ 84 8214, Fax 8 48 82 14, www.lohr.de
Ein Ziel für Wallfahrer ist Mariabuchen unweit von Lohr. Auf der B 26 geht es nach Gemünden (11 000 Einw.), 113 km. An der Mündung der rechts-mainischen Nebenflüsse Fränkische Saale und Sinn gelegen, ist es eine Drei-Flüsse-Stadt, überragt von der Ruine Scherenberg (Burgfestspiele Ende Juli/Anf. Aug.).
Weinhaus Mehling, Hauptstr. 26, Tel. o 93 52/26 02. Hier genießt man fränkischen Wein stilvoll in Gewölben.
Hammelburg
Die Route folgt nun auf einer landschaftlich schönen Strecke der Fränkischen Saale. Nächste Stadt ist Hammelburg (i2 300Einw.). Hier wurde der fränkische Weinbau zu Zeiten Karls des Großen erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt unterhält ein eigenes Weingut, das Museum in der barocken Herrenmühle zeugt ebenso wie der Wanderweg »Von Broterwerb und Weingenuss: Die Hammelburger Altstadtrunde« von der Verbundenheit des Orts mit dem Weinbau. Über die Stadt wacht Schloss Saaleck.
Tourist-Information, Kirchgasse 4,97762 Hammelburg, Tel. 0 97 32/90 2149, Fax 90 2184. www.hammelburg.de
Gasthof-Hotel Zum Engel, Marktplatz 12, Tel. 7 87 70. Traditionsreiches Haus (Hotel und Restaurant), großes Weinangebot.
Bad Kissingen
Bad Kissingen (23 000 Einw.), 152 km, ist Frankens bedeutendstes Heilbad; im 19. |h. war es Treffpunkt der großen Welt, und auch heute ist es noch ein eleganter Ort. Es liegt sehr schön im weiten Wiesen- und Waldgrund der Fränkischen Saale. Die Kuranlagen entsprechen höchstem Standard, ebenso die Kulturfestivals: Kissinger Sommer und Kissinger Winterzauber. Zu den Kissinger Attraktionen gehören die Spielbank und Fahrten mit der Postkutsche nach Bad Bocklet.
Bayer. Staatsbad Bad Kissingen, Am Kurgarten 1,97688 Bad Kissingen, Tel. 09 71/80 48-0, Fax -119, www.badkissingen.de
Laudensacks Parkhotel, Kur-hausstr. 28, Tel. 7 22 40, www. rhoenweb.de/laudensacks-hotel. Für höchste Ansprüche, eines der 200 besten deutschen Häuser.
Bad Bocklet
Nebenstraßen führen nach Bad Bocklet (3900 Einw.), einem Biedermeier-Bad mit gepflegten Kuranlagen, letzt beginnt die Rhönrunde, ein weiterer Höhepunkt und zugleich Abschluss der Tour. Der Kreuzberg, 928 m, ist heiliger Berg der Franken: 686 soll der hl. Kilian hier erstmals ein Kreuz aufgerichtet haben. Hauptanziehungspunkt für Touristen ist indes das Kloster mit dem hier gebrauten Bier. Hinter dem Kloster liegt die Wallfahrtskirche.
Bischofsheim
Zu Füßen des Kreuzbergs liegt das Wintersportzentrum Bischofsheim, ein altes Rhönstädtchen mit spätgotischer St.-Georgs-Kirche, gusseisernen Marktbrunnen und einem 800-jährigen Zehntturm.
Touristinformation, Kirchplatz 5,97653 Bischofsheim, Tel. o 97 72/14 52, Fax 10 54.
Rhönhäuschen, Tel. 322. Ehe-mals bayerische Grenzstation, jetzt beliebte und empfehlenswerte Einkehr mit viel Atmosphäre.
Fladungen
Der Ort an der Hochrhönstraße, im Tal des Flüsschens Streu gelegen, ist eine sehr alte Siedlung. Für vorbildliche Restaurierung der Altstadt wurde die Gemeinde bereits ausgezeichnet.
Fladungen hat gleich zwei tolle Museen zu bieten: das Rhönmuseum und das Fränkische Freilandmuseum Fladungen mit Bauernhöfen, Mühlen, Tagelöhnerhäuschen, Dorfbrauhaus, Bauerngärten, Dampfeisenbahn und Einblick in die einstige Lebens- und Arbeitswelt. (Öffnungszeiten: April-Okt. Di-So 9-18 Uhr.)
Verkehrsamt im Rathaus, Marktplatz 1,97650 Fladungen, Tel. 0 97 78/919120, Fax 919133.
Ostheim v. d. Rhön
Ostheim hat die größte Kirchenburg Deutschlands (Besichtigung ganzjährig möglich), eine Sladt in der Stadt, in die sich die Bürger bei Kriegsgefahr flüchten konnten, von ihrer Ausstat tung her reduziert auf das Wichtigste zum Überleben.