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Schmucke Städte, stille Wälder - Stuttgart

Schmucke Städte, stille Wälder - Stuttgart

Die großen Touristenströme werden wohl nie über den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald hereinbrechen. Er gilt als Geheimtipp für Naturliebhaber, die für erfüllte Ferientage weder grelle Sensationen noch Animation rund um die Uhr erwarten. Das überschaubare Mittelgebirge hat andere Reize: Dichte Mischwälder, durchzogen von Schluchten, die hier Klingen heißen, liebliche Täler, Mühlen an Bächen und rträumte Badeseen - ideal, um die Seele baumeln zu lassen. Kein Wunder, dass die 130 km lange Touristikroute durch diese stille Landschaft »Idyllische Straße« heißt. Doch spätestens in Welzheim, wo der Mühlenwanderweg Dutzende alter Säge- und Mahlmühlen rbindet, oder am Limeswanderweg sollte man das Auto stehen lassen und die Entdeckungstour zu Fuß fortsetzen. Weinselig kann man die Fahrt im Remstal ausklingen lassen, das in seinen Winzerorten zu einer Trollinger-, Lemberger- oder Rieslingprobe einlädt (2 Tage).

Waiblingen

Waiblingen (52 000 Einw.) liegt schon in der Rebenlandschaft des Remstals. Die moderne Kreisstadt hat sich einen heimeligen mittelalterlichen Kern bewahrt. Das fachwerkverzierte Alte Rathaus am Marktplatz hat eine prächtige Arkadenhalle, dahinter steht das Neue Rathaus. Zahlreiche Fachwerk-Ensembles mit Dutzenden von Brunnen bilden immer wieder reizvolle, versteckte Winkel, häufig von Straßencafes belebt. Ein Stück kann man auch auf dem überdachten Wehrgang der Stadtmauer spazieren. Das schon zu alemannischer Zeit gegründete Waiblingen war zeitweilig im Besitz der Karolinger, dann der Staufer und gehört seit 1200 zu Württemberg. Eduard Mörike nannte es »Stadt mit den drei Türmen«, die auch heute noch die Silhouette beherrschen: Der Beinsteiner Torturm aus dem 13. Jh. steht am tiefsten Punkt der Stadt und ist wie der wuchtige Hoch-wachtturm an der höchsten Stelle ein Teil der Stadtbefestigung. Dazu kommt der Turm der spätgotischen Michaelskirche aus dem 15. Jh.



Touristeninformation, Lange Str. 45.71332 Waiblingen,
Tel. 0 7151/ 5001-155- Fa* '447. touristinfo@waiblingen.de. Zahlreiche Stadtrundgänge auf Anfrage.

Remsstuben im Biirgerzentrum. An der Talaue 4, Tel. 210 78. Angenehm speisen in gepflegter Atmosphäre.

Biergarten auf der Schwaneninsel, Am Beinsteiner Torturm, Tel. 90 2218. An der Rems. viele Biersorten.


Winnenden

Auch im nahe gelegenen Winnenden (28800 Einw.) lockt ein mittelalterlicher Stadtkern; besonders malerisch ist der Schwaikheimer Torturm. An der sich zum Platz erweiternden Marktstraße stehen das schmucke ehemalige Rathaus und der Marktbrunnen. Südlich der Altstadt baute der Deutsche Orden im 15. ih. Schloss Winnenthal, heute ein Landeskrankenhaus. Fast im Verborgenen schlummert in der Schlosskirche ein wahres Kleinod mittelalterlicher Holzschnitzkunst, der 1520 von Jörg Töber geschaffene Hochaltar. An der einstigen Station am Pilgerweg nach Santiago de Compostela zeigt diese; Meisterwerk kunstvolle Lindenholz-figuren von Heiligen und Nothelfern (Öffnungszeiten: Schlüssel an dei Krankenhauspforte werktags durchgehend, So 14-18 Uhr erhältlich). Ein ungewöhnliches Denkmal kann an dei Mauer des Schlosses bestaunt werden: der Mops von Winnenden (s. u.).

Rathaus, 71364 Winnenden, Tel. o 7195/13141, Fax 134 44, www.winnenden.de.

Schöne Aussicht, Ortsteil Bürg, Neuffenstr. 18, Tel. 97 56-0. Mit weitem Blick ins Remstal und gutbürgerlich-schwäbischer Küche.

Backnang

Der Kern der Großen Kreisstadt Backnang (34 000 Einw.) liegt in den engen Schlingen des Flüsschens Murr, wo einst Gerbereien für ein blühendes Ledergewerbe sorgten. Auf dem Burgberg erhebt sich die Stiftskirche mit zwei Türmen aus dem 12. Jh., der spätgotische Chor wurde im 15. |h. erbaut. Backnangs Wahrzeichen ist der Michaels- oder Stadtturm mit dem von einem achteckigen Helm bekrönten Fachwerkaufbau. Etwas unterhalb stehen am Marktplatz das prächtige Rathaus und schöne Fachwerkgebäude.

Rathaus, 71522 Backnang, Tel. 0 7191/89 42 56, Fax 89 4100, www.backnang.de.


Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

Nun geht es hinein in den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Charakteristisch sind weite, gerodete Hochflächen mit kleinen Dörfern und vielen Einzelgehöften. Die Täler haben sich häufig als kurze, steile »Klingen« in den Keuper eingefräst. Zum Hochwasserschutz wurden vor einigen Jahrzehnten Stauseen angelegt. Größter See des Schwäbischen Waldes ist der Ebnisee, der schon 1745 für die Flößerei geschaffen wurde. Heute ist er ein beliebtes Freizeitgewässer.

Rathaus, 73667 Kaisersbach, Tel. 0 7184/93 83 80,

Wirtshaus am Ebnisee, Tel. 29 22 39. Direkt am See gelegen, einfaches Gasthaus und Hotel mit Kinderspielzimmer und Seeterrasse.


Murrhardt

Auf eine romanische Kostbarkeit darf man sich in dem netten Ferienstädtchen Murrhardt (14 000 Einw.) im Herzen des Naturparks freuen. An die später gotisch umgebaute ehemalige Klosterkirche war um 1230 die *Wal-terichskapelle angefügt worden, die überreich mit spätromanischem Baudekor bedeckt ist. Sehenswert ist auch die erhöht liegende gotische Walterichskirche mit einem Ölberg von 1520. In dem Städtchen erblickten zwei bedeutende schwäbische Maler das Licht der Welt: 1850 der impressionistisch arbeitende Tierspezialist Heinrich Zügel und 1884 der Heimatmaler Reinhold Nägele. Ihre Werke sind in der Städtischen Kunstsammlung zu sehen (Öffnungszeiten: Di 10-18, Mi 9-14, Do 14-18, Fr 14-17, So und Fei 14-16.30 Uhr). Im CarlSchweizer-Museum werden über tausend präparierte Tiere in interessanten Dioramen gezeigt (Öffnungszeiten: Karfreitag bis Okt. Mo-Sa 11-12, 16-17, So und Fei 10-12,14-17 Uhr).

Verkehrsamt, Marktplatz 10, 71540 Murrhardt, Tel. o 7192/213-7 77, Fax 52 83,
www.murrhardt.de.

Waldsee-Restaurant, direkt am See, Tel. 93 60 39. Zum gutbürgerlichen Restaurant gehört auch ein Spielplatz mit Mini-Eisenbahn.


Durch das Lautertal

In einem großen Bogen verläuft die Idyllische Straße nun zunächst durch das Murrtal bis Sulzbach an der Murr, dann durch das wildromantische Lautertal. Bei Spiegelberg-jux bietet ein Aussichtsturm auf dem 533 m hohen luxkopf einen Rundblick über die wellenartigen Hügel des Schwäbischen Waldes. Rund um Wüstenrot ©, wo die Bausparkassen-Bewegung ihren Ursprung nahm, locken abenteuerliche Wanderrouten durch Talschluchten, zum Finsterroter See oder zum Silberstollen. Beim Luftkurort Main-hardt verlief der Limes (Grenzwall) zwischen Römern und Alemannen, der noch immer teilweise zu erkennen ist.

Touristikgemeinschaft Neckar-Hohenlohe-Schwäbischer Wald, Am Markt 9, 74523 Schwäbisch Hall, Tel. 07 91/7513 85, Fax 7516 42, www.schwaebischhall-touristik.de.

Am Spatzenwald, Wesleystr. 11, 71543 Wüstenrot, Tel. 0 79 45/ 9133-0, www.konferenzhotel.de. Ruhig; für Freunde guter Vollwertkost besonders interessant.

Gestüt Waldeck, 74535 Mainhardt-Geißelhardt, Tel. o 79 03/4 04. Ferien auf dem Reiterhof.

Vesperstube Pension Wald-
blick, Heilbrunner Str. 51, Main-hardt, Tel. 0 79 03/23 97. Spezialitäten aus Hausschlachtung.

Gaildorf

Eine weitere typische Kleinstadt im Schwäbischen Wald ist Gaildorf (12 200 Einw.), einstiger Sitz der Schenken von Limpurg. Sie residierten im 1482 aus Fachwerk erbauten Schloss, das heute als Heimatmuseum und Veranstaltungsort dient. In der gegenüberliegenden gotischen Stadtkirche befinden sich die Grabdenkmäler der Schenken (16./17.Jh.).

Stadtverwaltung, 74405 Gaildorf, Tel. 0 79 71/25 3144, Fax 25 3188, www.gaildorf.de.

Welzheim

»Als die Römer frech geworden ...«, ließen sie sich bekanntlich auch im Schwäbischen Wald nieder und zogen den Limes schnurgerade über Berge und durch Täler. In Welzheim (11000 Einw.) erzählt der frei zugängliche Archäologische Park Ostkastell vom Leben der Legionäre. Bedeutende Funde, z. B. Keramik, gut erhaltene Hölzer und Schuhfunde aus dem Kastell, sind in der römischen Abteilung des Städtischen Museums (Öffnungszeiten: So 14-17 Uhr) zu sehen.

An den Öffnungstagen können Sie in der Sternwarte Welzheim
bei gutem Wetter einen großartigen
Sternenhimmel erleben.

Städtisches Verkehrsamt, Kirchplatz 3, 73642 Welzheim, Tel. 07182/800815, www.welzheim.de.

Waldhorn, Rudersberger Str. 4, Tel. 88 68, Fax 4413. Familienfreundliches Hotel garni in einem schönen Fachwerkhaus.

Gasthof zum Lamm, Gschwen- der Str. 7, Tel. 8803, Fax 44 92. Gemütliches Haus in der Ortsmitte mit Biergarten, Wildspezialitäten; auch einige Gastzimmer.

Schorndorf

Aus dem Schwäbischen Wald führt die Strecke wieder ins Remstal. In Schorndorf (38500 Einw.) erfährt man, was »Frauen-Power« so alles bewirken kann: Dass die Stadt bei einer Belagerung durch den französischen Feldherrn Melac 1688 nicht kampflos übergeben und vielleicht zerstört wurde, ist Anna Barbara Walch-Künke-lin zu verdanken. Sie führte die »Weiber von Schorndorf« an, die das Rathaus besetzten und den Magistrat zum Durchhalten zwangen.
Rund 150 Jahre später, im März 1834, kam in der Höllgasse 7 der berühmteste Schorndorfer zur Welt: Motoren-Erfinder Gottlieb Daimler. Sein Geburtshaus mit Erinnerungsstücken kann besichtigt werden (Öffnungszeiten: Di 14-16.30 Uhr).
Schorndorfs 'Marktplatz mit dem barocken gusseisernen Marktbrunnen und dem Rathaus verführt zu ausgiebigem Rasten und Schauen. Den Höhepunkt bei den herrlichen Fachwerkhäusern am Markt bildet die Palm-sche Apotheke (1650-1660).

Auch beim Bummeln durch die Altstadtgassen entdeckt man überall Details. In der gotischen Stadtkirche sind u. a. die Renaissance-Kanzel, eine kunsthistorisch bedeutende Wur-zel-lesse-Darstellung im Gewölbe und die Altarschranken im Rokokostil sehenswert.
Bei der Stadtinformation gibt es ein Faltblatt mit einem interessanten historischen Stadtrundgang.

Rathaus-Stadtinfo, 73614 Schorndorf, Tel. o 7181/ 60 2140, www.schorndorf.de.

Weißes Lamm, Neue Str. 21, Tel 6 22 40. Traditionsreicher Familienbetrieb im Herzen der Stadt; Vollwertkost; Gästezimmer

Weinlandschaft Remstal

Auf der B 29 sollte man einige Ab Stecher ins Remstal einlegen. Fein schmecker finden hier ein reichhalti ges Angebot gehobener Gastronom» und jede Menge Weinstuben.

Verein Remstal-Route, Bahn-hofstr. 21, 71384 Weinstadt-
Endersbach, Tel. 0 71 51/2 76 50 47,
www.remstal-route.de.

Der Mühlenwanderweg rund um Welzheim

In den vielen Tälern des Schwäbischen Waldes, durch die das ganze lahr über muntere Bäche plätschern, klapperten einst zahlreiche Mahl- und Sägmühlen, von denen einige erhalten blieben. Zu einem guten Dutzend davon führt der 32 km lange Mühlenwanderweg. Wenn man's kürzer mag: Drei nur rund 10 km lange Rundtouren erschließen die Mühlen häppchenweise. An Weg Nr. 1 liegen allein vier interessante Mühlen-die Heinlesmühle zum Beispiel, in der schon im 12. Jh. das Korn gemahlen worden sein soll, mit prächtigem Fachwerk und zwei Mühlrädern; oder die Vaihinger Sägmühle an einem Waldrand, die im Volksmund »Hummelgautsche« genannt wird. An Rundweg Nr. 2 ist an der Meuschenmühle das mit 7 m Durchmesser größte Mühlrad im Schwäbischen Wald zu bewundern. Und die Klingenmühle an Rundweg Nr. 3 ist sogar literarisch verewigt. Sie inspirierte den Dichter und Arzt Justinus Kerner während seines Wirkens in Welzheim (1812-1815) zu seinem Gedicht »Der Wanderer in der Sägmühle«: »Dort unten in der Mühle saß ich in süßer Ruh'/ und sah dem Räderspiele und sah dem Wasser zu...« An der Strecke und in der Nähe liegen mehrere Einkehrmöglichkeiten. Es empfiehlt sich, Badesachen einzupacken, denn der HUttenbühlsee und der Hagerwaldsee sind in heißen Sommern äußerst einladend. Informationstafeln stehen an den Wanderparkplätzen rund um Welzheim.







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