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Schlosspark Favorite

Schlosspark Favorite

Die fürstliche Lust am Feiern und am Jagen

Schloss Favorite Rastatt-Förch
76437 Rastatt

Schlosspark frei zugänglich Sonderführungen zur Geschichte des Schlosses und des Gartens in der Saison und nach telefonischer Vereinbarung Service-Center

Tel. 0 72 22/93 41 70
Besichtigungen: Garten-dokumentation im Kopfbau der Orangerie
Besucherzentrum

Tel. 0 72 22/4 12 07
Fax 0 72 22/40 89 57 Info@schloss-rastatt.de
www.schloesser-und-gaerten.de

Ein großer Reiz ruht in der Abgeschiedenheit von Schloß und Garten.
Sie liegen ivie eine Insel in der weiten Landschaft, wie die Insel Cythere,
das Traumland der barocken Kunst und Kultur.
Rudolf Sillib

Diesem Reiz konnte sich auch Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden nicht entziehen. Der immer größer werdende Wunsch nach Zurückgezogenheit und ländlichem Idyll, aber auch der Geist der Zeit und die Pflicht zur Repräsentation hatten die Witwe des Türkenlouis schon 1710 veranlasst, den aus Böhmen stammenden Baumeister Michael Ludwig Rohrer mit der Errichtung eines Jagd-und Lustschlosses in der Nähe der Residenz zu beauftragen. 1720 war der Bau des Schlosses fertiggestellt und die Arbeiten am fürstlichen Lustgarten, am Fasaneriegarten und an den "Gardtengebäues waren voll im Gange. In der Grundstruktur zeigte das "Proiect eine Verbindung von Zier- und Nutzgarten, die als Einzelteile für einen Renaissancegarten typisch waren. Durch die strenge Regelmäßigkeit des es, die Führung der Haupt- und Nebenalleen sowie die Betonung der Mittelachse mit Bassins und Fontänen war jedoch die gesamte Anlage dem französischem formalen Gartenstil des 18. Jahrhunderts verpflichtet. Das Schloss, auf einer Terrasse erhöht, lag im Schnittpunkt einer von kartalartigen Wasserbassins markierten Hauptachse, die von der Freitreppe der Hauptfassade des Schlosses in eine "hochfürstliche Faverithenallee verlief und von der Hofseite durch ein weiteres Parterre als Allee in den Fasaneriegarten weiterführte. Dichte Laubengänge aus Ulmen, "berceaux de verdure, sorgten "im durch Wasserspiegel verstärkt lichtdurchfluteten Garten für Schatten. Die zahlreichen Orangenbäume und die anderen exotischen Pflanzen wurden, wie schon in der Residenz Rastatt, in Orangerien untergebracht.




Der durch zwei Tore ganz auf den Garten bezogene zentrale Große Saal des Lustschlosses und die geometrisch geformten Parterrebereiche boten der Hofgesellschaft die prunkvolle Bühne für fürstliches Vergnügen, Jagdfeste, Maskeraden, Geselligkeit und Spiel. Für einsame religiöse Stunden ließ die bußfertige Witwe mitten im dichten Fichtenwald, an den Garten grenzend, eine der hl. Magdalena geweihte Eremitage errichten.

Schloss Favorite und die Gartenanlage wurden für die badische Regentin und ihre Familie zum beliebten Sommersitz. Mit dem Aussterben der männlichen Linie der Baden-Badener 1771 ging die Markgrafschaft an Markgraf Carl Friedrich von Baden-Durlach über, der in Karlsruhe residierte. Schloss Favorite wurde zum "Fürstlichen Landhaus abgewertet und die Gartenanlage größtenteils vernachlässigt. Erst 1788 beauftragte Carl Friedrich seinen aus Pforzheim stammenden Hofgärtner Johann Michael Schweykert mit der "Bepflan-zung des Gartens nach Englischer Art.

Die streng geometrische Architektur des barocken Gartens wurde durchbrochen, und bestehen blieben die Gebäude, der rechteckige Fischweiher, der Garten der Eremitage und der Fasaneriewald. Die zwischen Schloss und Brücke nach Kuppenheim entstandene malerisch ausgedehnte Wiese mit einem natürlich geformten Weiher und einer Insel lässt die "undulierende Schönheitslinie nach den Gestaltungsregeln Lancelot Capability Browns sichtbar werden. Wohl mit Kenntnis der Gestaltungsmethode des englischen Gartentheoretikers Humphrey Repton schuf Schweykert bis 1805 einen englischen Park von außergewöhnlicher Schönheit, der sich perfekt in die umgebende Landschaft einfügt.

Das original erhalten gebliebene barocke Lustschloss der Markgräfin Sibylla Augusta, ihre skurrile Eremitage, die Orangerien, die Kaliershäuser und der weitläue Schlosspark in der ländlichen Abgeschiedenheit üben immer noch einen besonderen Reiz aus.







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