Schloß Wiesenburg harrt sachkundiger Renovierung und Restaurierung. Der zugehörige, rmals hochherrschaftliche Park, im englischen Stil angelegt, ist wiederhergerichtet. Seither erweist er sich als Besuchermagnet. Baumpartien und Wiesenfläche, kleine Teiche und Blumenrabatten, dazu eine künstlich geschaffene Felsgrotte, laden aufgeschwungenen Wegen ein zu Spaziergängen.
Könnte man doch auch auf der parkseitigen oberen Schloßterrasse sitzen, um die hübsche Anlage als geschlossenes Panoramabild n oben zu genießen.
Weite Landschaft
Hinter Fredersdorf ist nur noch weite Landschaft. Ungehindert geht der Blick über endlos scheinende Flächen, in der Ferne begrenzt durch lichte Reihen n Busch und Baum. Der Feldweg, spätsommerlich staubig, wird begleitet n einem vergrasten Graben. Die Sonne, verschleiert hinter dünner Wolkenschicht, breitet gefiltert-fahles Licht über das Stoppelfeld und die Wiesen. Still ist es. Und ein wenig einsam.
Der Wanderer empfindet einen Hauch n Melancholie.
Die Landschaft hinter Fredersdorf gehört zu den sogenannten »Beiziger Landschaftswiesen«, einem ebenen, n Bächen und Gräben durchzogenen Gebiet, östlich der Bundesstraße 102 gelegen, zwischen Golzow und Beizig, südlich n Stadt Brandenburg. Nach Angaben der Kreisverwaltung in Beizig gibt es hier eines der letzten Großtrappenschutzgebiete in Europa.
Potsdam 1765
»Potsdam (), eine schöne Stadt in Deutschland, () in der Mittelmark Brandenburg, mit einem amte. Sie wird in die Altstadt, Neustadt und Friedrichsstadt eingetheilt, zu welcher auch die Bodengraft gehöret. Potsdam war schon im VIII. Jahrhundert rhanden. 1416 traten sie die Ro-chau als einen schlechten ort an das Churhaus ab. Churfurst Friederich Wilhelm hielte sich gerne hier auf, und baute 1662 das schloß, welches könig Friedrich I. erweiterte, und mit einem schönen portal zierte. König Friedrich Wilhelm fieng an die Stadt durch grosse Unkosten zu vergrös-sern; daher er viele sümpfe ausfüllen und bebauen, und aus der Havel einen 50 schritt breiten und 2000 schritt langen Canal mitten durch die Stadt bis wieder in einen andern arm der Havel führen ließ. Dieser Canal ist zu beyden selten mit bäumen bepflanzt und mit schönen häusern umgeben. König Friedrich II. erhöhete das schloß um ein Stockwerk, gab ihm 2 Hügel und zierte
seine zimmer prächtig aus. Die alten häuser und das schloß Heß er niederreissen, und auf königliche kosten neue auffuhren, welche nach der Bauart verschiedener völcker aufgeführt sind und manche römische palläste rstellen; es ist daher keines dem andern gleich. Vor dem schloß ist ein grosser paradeplatz, welcher mit römischen bild-säulen gezieret ist und an das schloß stoßt ein lustgarten, der auch auf mannigfache Weise prächtig gezieret ist. Auf dem Marktplatz stehet ein pyramidischer Obelisk n marmor. () Ueber-haupt ist Potsdam sowohl seiner läge als seiner gebäude ein sehr schöner und angenehmer Ort, wo selbst sich auch der könig gemeiniglich auf hält. Das königliche lustschloß Sans Souci liegt auch nicht weit n der Stadt.«
(Aus: »Herrn Vbsgien Chorherrn zu Vaucouleurs, Geographisches Handwörterbuch«, 2. Band, deutsche Ausgabe n 1765)