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Park Altenstein bei Bad Liebenstein

Park Altenstein bei Bad Liebenstein

Schlossverwaltung
Schloss und Park Altenstein
36448 Bad Liebenstein

Tel. 036961/72513
Fax 036961/33408

Größe der Anlage: 160 ha

Park Altenstein zählt zu den herausra-gendsten Gartenkunstwerken Thüringens, in dem, wie heute nur noch selten in Deutschland, Park und Landschaft zu einem Ganzen verschmelzen. Einzelbäume, Baumgruppen und geschlossene Waldungen gliedern weite Wiesenflächen, Sichtachsen geben den Blick frei über das Tal der Werra und auf die in der Ferne liegende Bergkette der Hohen Rhön. Der rund 160 Hektar große Park nahe der Stadt Bad Liebenstein verdankt seine Entstehung den Herzögen Georg I., Bernhard II. und Georg II. von Sachsen-Meiningen. Die außerordentlich reizvolle, im romantischen Sinn an Alpenlandschaften erinnernde Topografie des Parkareals am Südwesthang des Thüringer Waldes bot ab 1798 Herzog Georg I. Gelegenheit, seine Gestaltungsabsichten im Sinne der Gartenkunst des ausgehenden 18. Jahrhunderts zu verwirklichen. Die Vorliebe für Chinoiserien und Exotisches und die in den Idealen der frühen Aufklärung begründete Naturschwärmerei wurde in zahlreichen Parkarchitekturen, wie schon im Meininger Landschaftsgarten ab 1782, zum Ausdruck gebracht. Bis heute haben sich einige dieser gartenarchitektonischen Kleinode erhalten, wie zum Beispiel die neogotische Ritterkapelle auf einer steil aufragenden Felsklippe hinter dem Schlossgebäude oder die Sennhütte oberhalb des Luisenthaler Wasserfalls, bei deren Anblick man sich in eine alpine Landschaft versetzt fühlt. Eine heute nicht mehr erhaltene, in Stein gehauene Nachbildung eines römischen Sarkophags, die mit Blumen bepflanzt war und ebenso auf einer steilen Felsspitze thronte, wurde als "Blumenkorb bezeichnet. Am Fuße des Blumenkorbs vollendete eine noch heute vorhandene, bogenförmige Steinbank und eine dahinter aufgestellte Marmorbüste der 1801 verstorbenen Herzogin Charlotte Amalie von Sachsen-Meiningen, der Mutter Georgs I., diesen feierlich-sentimentalen Ort.




In der Mitte des 19. Jahrhunderts wirkten unter Herzog Bernhard 11. im Park Altenstein drei der bekanntesten Gartenkünstler Deutschlands, deren Entwürfe und Anregungen in Teilen umgesetzt worden sind. 1845 gab Fürst Pückler "Rath über die Parkanlagen. Die Ausführung seiner Vorschläge betreute er selbst und später auf seine Empfehlung der Weimarer Hofgärtner Carl Eduard Petzold. Pet-zold lieferte einen umfassenden Plan zur Umgestaltung. Die Pückler-Petzoldsche Umsetzung ist noch heute in den nördlichen Parkteilen nachvollziehbar. Nach einem 1855 gefertigten Verschönerungs für die Umgebung des Schlosses vom Generaldirektor der Königlichen Gärten in Preußen, Peter Joseph Lenne, wurden Wege neu angelegt und Veränderungen an Pflanzungen und Gehölzgruppen vorgenommen.

Nach dem Neubau des Schlosses 1888 bis 1890 unter Herzog Georg II. erfolgte eine Neugestaltung der Schlossterrassen und des sogenannten Innenparks, dem zentralen und am intensivsten gestalteten Bereich des Parks. Wie aus Briefen an die Hofgärtner und aus erhaltenen Skizzen ersichtlich, nahm Georg II. maßgeblichen Anteil an der Gestaltung. Das in elen Reisebeschreibungen und Fachzeitschriften gewürdigte große Altensteiner Teppichbeet und die üppig gestalteten, berankten Schlossterrassen entsprachen dem Zeitgeschmack des ausgehenden 19. Jahrhunderts.







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