In ihrem östlichen Teil, dem Härtsfeld, zeigt sich die Schwäbische Alb von einer besonders unverfälschten Seite. Die weiten verkarsteten Hochflächen bestechen durch ihren herben Reiz.
Giengen an der Brenz
Wahrzeichen der einstigen Reichsstadt mit ihrem historischen Kern ist die imposante Stadtkirche aus dem 13./14. Jh. Unübersehbar sind die beiden ungleichen Türme. Das nach dem verheerenden Stadtbrand von 1634 wieder aufgebaute Gotteshaus beherbergt im Innern eine Kostbarkeit: eine unbedingt sehens- und hörenswerte Jugendstilorgel (1906).
Viel Freude bereitet Jung und Alt das Museum der Spielzeugfirma Steiff, die in Giengen seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. vor allem Plüschtiere, aber auch Puppen und Holzspielzeug herstellt. Glanzstücke der Ausstellung sind der von Margarete Steiff 1880 angefertigte Filzelefant und der Urvater aller Teddybären, den Richard Steiff 1903 erfand und nach dem amerikanischen Präsidenten Theodore "Teddy Roosevelt benannte.
Dischingen
Der malerische Erholungsort im Egautal war zwischen 1734 und 1806 Residenzstädtchen der Fürsten von Thurn und Taxis. An jene Blütezeit erinnert in dem Ort an der Grenze zu Bayern noch die barocke Pfarrkirche St. Johannes Baptist (1769-71), ein Werk des Hofbaumeisters Josef Dossenberger. Neben den prächtigen Fresken und Stuckarbeiten im Rokokostil verdient im Innenraum die 200 Jahre alte Orgel - ein Werk des berühmten Orgelbauers Josef Hoeß aus Ochsenhausen - besondere Beachtung.
Etwa 1 km südöstlich des Ortes befindet sich auf einer bewaldeten Anhöhe das Ensemble von Schloss Taxis aus dem 18. Jh. Eine schöne alte Kastanienallee führt hinauf zur Sommerresidenz der Fürsten von Thurn und Taxis, die inmitten eines 63 ha großen englischen Parks liegt. Nach einem ausgedehnten Waldspaziergang lädt die gemütliche Schlossgaststätte zur Einkehr ein.
Härtsfeldsee
Wenn man Richtung Iggenhausen weiterfährt, erreicht man in einer Biegung des weiten Egautals den Härtsfeldsee. Das über 11ha große und bis zu 4 m tiefe Gewässer wurde 1972 als Staubecken zum Schutz vor Hochwasser angelegt. Heute ist der See mit seinem begrünten Ufer ein beliebtes Freizeitrevier.
Etwa 1,5 km nordöstlich erhebt sich auf einem Weißjurafels die noch wohlerhaltene mittelalterliche Burg Katzenstein (1099 erstmals erwähnt). Mit ihrem mächtigen Bergfried und dem halbringartigen Wehrgang gilt sie als Musterbeispiel eines staufischen Wehrbaus. Auf der Weiterfahrt nach Iggenhausen bietet der Aussichtspunkt Hexenberg (Parkplatz) einen herrlichen Blick über den Härtsfeldsee und ins Egautal.
Neresheim
Hoch über dem Städtchen thront auf einem Bergvorsprung schon von weitem sichtbar die imposante Benediktinerabtei von Neresheim. Krönung der berühmten barocken Klosteranlage ist die 1792 geweihte Abteikirche St. Ulrich und Afra des berühmten Würzburger Baumeisters Balthasar Neumann. Sieben Kuppeln überspannen das einschiffige Langhaus und das Querhaus. Die ausdrucksvollen Kuppelfresken schuf der Tiroler Maler Martin Knoller.
Im gut bestückten Härtsfeldmuseum gewinnt man einen Einblick in die Geschichte der Stadt und des Klosters. Zu bewundern sind hier u. a. Härtsfelder Trachten, eine Bauernküche, eine Biedermeierstube und die historische Klosterapotheke.
Die restaurierten Lokomotiven und Waggons des Härtsfeldbahn-museums erinnern an jene Tage, als das abgeschiedene Härtsfeld durch den Bau der Bahnlinie von Aalen nach Neresheim aus dem Verkehrsschatten heraustrat. Erst Anfang des 20. Jh. kam der Anschluss.
Utzmemmingen
Der hübsche Erholungsort liegt mit seinem alten Dorfkern reizvoll eingebettet im Zusammenschluss von zwei lieblichen Tälern. Vom Hang des Riegelbergs grüßt die kath. Pfarrkirche, ein stilreiner Rokokobau, der 1743 geweiht wurde.
Ein 20-minütiger Fußmarsch führt von dort zu den etwa 1 km südöstlich an einem Felshang gelegenen Ofnethöhlen. 17 m bzw. 9 m tief sind die beiden Höhlen, die in prähistorischer Zeit besiedelt waren. Im Jahr 1908 legten Archäologen bedeutende Funde aus der Mittelsteinzeit frei, darunter eine Begräbnisstätte mit 33 Menschenschädeln und Schmuckbeigaben. Am Fuß der prähistorischen Stätten kann man die beachtlichen Reste eines römischen Gutshofs bewundern, die 1975/76 freigelegt und dann restauriert wurden.
Kirchheim am Ries
Hauptsehenswürdigkeit des beschaulichen Ortes am Fuß des Blasienberges ist das ehem. Zisterzienserinnenkloster Maria Himmelfahrt, gegründet 1267 als Grablege der Grafen von Oettingen. Sakraler Glanzpunkt der ummauerten Klosteranlage ist die frühgotische Klosterkirche, die 1358 vollendet wurde. Aus dieser Zeit stammt die Stiftskapelle. Im Übrigen besticht die Kirche durch ihre erlesene Barockausstattung.
Originalfundstücke aus einem alamannischen Reihengräberfriedhof des 6.-8. Jh. präsentiert das in der Schule untergebrachte Alaman-nenmuseum. Besonders reichhaltig waren die Grabbeigaben der so genannten Dame von Kirchheim: Zu dem Nachlass der im 7. Jh. bestatteten Christin gehörten eine Glasperlenkette, ein goldgefasster Anhänger und eine Silberschnalle.
Bopfingen
Über der ehem. Reichsstadt mit ihren engen Gassen und schönen Renaissance-Giebelhäusern setzt die Ruine Flochberg einen unverwechselbaren Akzent. Die einst bedeutsame Stauferburg aus dem 12. Jh. wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Schmuckstück des Städtchens ist das Fachwerk-Rathaus von 1586 am nostalgischen Marktplatz. Treppenturm und Pranger blieben unversehrt erhalten. Beachtung verdient auch die frühgotische Stadtpfarrkirche, die einen kostbaren spätmittelalterlichen Marienaltar von Friedrich Herlin (1472) birgt.
Im Norden wird Bopfingen vom markanten Bergkegel des Ipf überragt. Ausgedehnte Wacholderheiden überziehen den 668 m hohen, abgeflachten Weißjura-Zeugenberg, den man vom Wanderparkplatz an der alten Kirchheimer Straße in einer halben Stunde bequem besteigen kann. Die Relikte einer vorgeschichtlichen Ringwallanlage auf dem Plateau lassen erkennen, dass der Berg bereits in der Jungsteinzeit und Bronzezeit besiedelt war.
Lauchheim
Durch den Oberen Torturm (1621), den eine schmucke Wappentafel ziert, betritt man das pittoreske Landstädtchen am Hangfuß der Ostalb. Zu einem reizvollen Ensemble vereinen sich der Untere Marktplatz mit dem barockem Rathaus (1671) und dem Marktbrunnen (1711). Beschaulich bummeln lässt es sich in der Hauptstraße mit ihren portalgeschmückten Bürgerhäusern aus der Barockzeit.
Hoch über Lauchheim thront auf einem Bergsporn Schloss Kapfenburg, das von 1364 bis 1806 im Besitz des Deutschen Ritterordens war. Aus einer staufischen Reichsburg hervorgegangen, erhielt der Baukomplex sein heutiges Aussehen vor allem im 16. und 18. Jh.
Wasseralfingen
Bergbau und Eisenverhüttung haben den Ort im oberen Kochertal über Jahrhunderte geprägt. Die industrielle Geschichte Wasseralfingens (seit 1975 Stadtteil von Aalen), die ins frühe 19. Jh. zurückreicht, dokumentiert das interessante Museum im historischen Bürgerhaus. Ein faszinierendes Erlebnis ist eine Einfahrt mit der Grubenbahn in das Schaubergwerk Tiefer Stollen am Braunenberg, das einst königlich-württembergische Erzgrube war. Bei einem Rundgang durch das unterirdische Stollenlabyrinth, das neuerdings auch zur Atemwegstherapie genutzt wird, lässt sich nachvollziehen, unter welch schwierigen Bedingungen die Bergleute früher Erz abbauten. Über Tag kann man sich auf einem etwa 3 km langen Bergbaupfad über die verschiedenen Stationen der Eisenerzgewinnung im Braunen Jura informieren.
Schließlich sollte man nicht versäumen, in der St.-Stephanus-Kapelle den berühmten spätgotischen Flügelaltar (1530) mit geschnitzten uren des Ulmer Meisters Martin Schaffner zu bewundern.
Aalen
Architektonisches Schmuckstück der einst freien Reichsstadt ist der Marktplatz mit seinen Fachwerkhäusern, die aussehen wie aus dem Bilderbuch. Unter ihnen ragt das stattliche historische Rathaus aus dem 17. Jh. hervor, in dem heute das interessante Urweltmuseum mit reichen Fossilienfunden aus dem Schwäbischen Jurameer untergebracht ist. Am Rathaustürm-chen erbückt man das Wahrzeichen der Stadt, den Pfeife rauchenden "Aalener Spion. Dieser wackere Bürger soll von den Aalenern einst als Kundschafter in das Heerlager des Kaisers, bei dem sich die Stadtväter unbeliebt gemacht hatten, geschickt worden sein. Mit dem treuherzigen Bekenntnis "Grüß Gott ihr Herren, ich bin der Spion von Aalen verblüffte er den Kaiser angeblich so sehr, dass dieser den Aalener Stadtvätern verzieh und seine Truppen zurückzog.
Eine herausragende Attraktion der Stadt ist auch das Limesmuseum, das den Besucher in die Römerzeit um 150 n. Chr. führt, als sich in Aalen das größte Reiterkastell nördlich der Alpen befand.
Ebnat
In dem schmucken Dorf, das über Jahrhunderte zu den Besitzungen des Klosters Neresheim gehörte und jetzt Stadtteil von Aalen ist, fällt vor allem der großartige Gebäudekomplex von Pfarrkirche, Pfarrhaus und Pfarrscheuer ins Auge. Der markante Zwiebelturm, den das Gotteshaus 1621 erhielt, wurde zum Vorbild für spätere Kirchenbauten des Härtsfelds.
Weiter geht die Fahrt mitten durch das flachkup-pige Härtsfeld, durch stilles, dünn besiedeltes Bauern land. Nahe Rotensohl (im Ort ausgeschildert) rauchen im Wald noch die Meiler zweier Köhlereien.
Königsbronn
Hauptanziehungspunkt des in der Talsenke gelegenen Ortes ist der blaugrün schimmernde Brenztopf, dessen glasklares Quellwasser unter einem mächtigen Felsen austritt. In unmittelbarer Nähe des idyllischen Brenzursprungs, einer typischen Karstquelle, steht das 1775 erbaute Rathaus mit seiner prachtvollen Rokokofassade. Über die Geschichte des einst in Königsbronn gegründeten Zisterzienserklosters, von dem noch einzelne Gebäude aus dem 18. Jh. erhalten sind, sowie über die lange Tradition der Erzverhüttung informiert das interessante Torbogenmuseum.
Steinheimer Becken
Seine Entstehung verdankt das Becken bei der Ortschaft Steinheim einem dramatischen Ereignis: Vor rund 15 Mio. Jahren schlug hier ein gewaltiger Meteorit ein und sprengte einen nahezu kreisrunden, 120 m tiefen Krater von 3,5 km Durchmesser aus der Hochfläche heraus. Eine Vorstellung vom Leben am Kratersee, der sich nach dem Einschlag vorübergehend im Steinheimer Becken gebildet hatte, vermitteln die versteinerten Reste von etwa 230 Tier- und 90 Pflanzenarten, die hier gefunden wurden. Die schönen Fossilien, darunter Reste von Schnappschildkröten, Gabelhirschen und Säbelzahntigern, sind im Meteorkratermuseum zu sehen. Vom Museum führt ein geologischer Wanderweg zu den wichtigsten Fundorten und Aussichtspunkten der Kraterlandschaft.
Info
Anfahrt
Auf der A 7 Ulm-Würzburg bis zur Abfahrt Gien-gen/Herbrechtingen; weiter auf dem Zubringer nach Giengen an der Brenz
Auskunft
Fremdenverkehrsverbond
Gastliches Härtsfeld e.
Geschäftsstelle Hauptstr. 21
73450 Neresheim
Telefon: 07326/8149
Fax 07326/8146
Ulrich's Konditorei
Ammann Marktplatz 6 73430 Aalen
Telefon: 07361/62624
Beliebtes Mitbringsel für Schleckermäuler: "Aalener Spionle (feine Schokoladenmakronen-Desserts)
Hotel und Restaurant Zum Sonnenwirt Hauptstr. 20 73441 Bopfingen
Telefon: 07362/96060
Gemütliches Wirtshaus und elegantes Restaurant unter einem Dach, gehobene gutbürgerliche Küche