Adresse: Carl-Zeiss-Platz 12, 07743 Jena.
Telefon: (03641) 443164 u. -65.
Telefax: (03641) 443224.
Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM5,-; Schüler DM 3,-; Familienkarte DM 18,-.
Öffnungszeiten: Di.- Fr. 10.00-l7.00 Uhr, Sa. 13.00-l6.30 Uhr, So. 9.30-l3.00 Uhr, Mo. und gesetzl. Feiertage gcschl.
Sammlungsschwerpunkte: kulturgeschichtliche und technische Entwicklungslinien optischer Instrumente aus 5 Jahrhunderten: Brillen Mikroskope, Fernrohre und astronomische Instrumente, geodätische Geräte, photogrammetrische Instrumente.
Museumspädagogik: Führungen zu vielfältigen Themen.
Führungen: nach reinbarung.
Führer: Optisches Museum, 1983. Faltblatt Zeiss-Werkstatt 1866,1989.
Im Jahre 1846 erhielt Carl Zeiss die Erlaubnis, in Jena eine optische Werkstatt zu eröffnen. Ein Jahr später nahm Zeiss die Produktion seines ersten Mikroskops, des »einfachen Mikroskops« auf. Bald konnte Zeiss der Nachfrage nach diesem und dem Nachfolgemodell, dem »zusammengesetzten Mikroskop«, nicht mehr alleine nachkommen: zusammen mit einem Gesellen und mehreren Gehilfen richtete er eine Werkstatt direkt in der Jenaer Innenstadt ein. Gewissenhafte Aufzeichnungen von Zeiss und historische Aufnahmen dienten 1988 als Vorlage, diese Werkstatt im Jenaer Volkshaus nachzubauen.
Die weitgehend originalgetreue Gestaltung der Werkstatt umfasst auch das Kontor und den rkaufsraum. Mehrere Dreh- und Werkbänke veranschaulichen die einzelnen Produktionsschritte zur Herstellung von Mikroskopen, der Nachbau wirft aber auch ein Licht auf die Arbeitsbedingungen in einer Werkstatt in der Mitte des letzten Jahrhunderts. In der Zeit, die die Werkstatt widerspiegelt, hatte Zeiss allerdings handfeste Probleme: sein zusammengesetztes Mikroskop hatte er durch Probieren mit verschiedenen Linsenkombinationen entwickelt - ein umständliches und unwirtschaftliches rfahren, das die Weiterentwicklung dieses Gerätes behinderte. Ab 1866 sollte sich das ändern. Ernst Abbe, Physiker an der Jenaer Universität, nahm gemeinsam mit Zeiss die wissenschaftliche Grundlagenforschung zur Theorie des Mikroskops auf. Zusammen mit dem Glastechniker Otto Schott, der 1884 in Jena eine Hütte für technisch-optisches Glas errichtete, waren alle Voraussetzungen für die Entwicklung der optisch-feinmechanischen Industrie in Jena gegeben. Das Optische Museum gibt seit 1965 einen Überblick über das Wirken dieser drei Männer und über die Entwicklung der optischen Industrie in Jena. So beginnt die Ausstellung im Museum mit Dokumenten und Unterlagen über Zeiss, Abbe und Schott. Das einfache Mikroskop, ein Abbe'sches Aperturmeter und Proben der glastechnischen rsuche von Schott stellen die rbindung zum wissenschaftlichen Werk der drei Männer her. Das Thema optisches Glas, seine Herstellung und seine Eigenschaften bilden den Schwerpunkt des anschließenden Raumes.
Der nächste Ausstellungsbereich widmet sich der Brille. Die Entwicklung dieser Sehhilfe kann hier verfolgt werden: Während frühere Brillengläser gegossen wurden, brachte die Einführung der Schleiftechnik erhebliche Fortschritte. Die folgenden Ausstellungsräume zeigen die Entwicklung der Mikroskope, der Fernrohre und Spiegelteleskope, natürlich vorrangig anhand von Geräten aus Jena. Interessante astronomische Instrumente sind ferner eine Fixsternkugel und ein etcngerüst für die weltberühmten etarien von Zeiss. Einen ungewöhnlichen und interessanten Themenbereich bildet die optische Medizintechnik. Mit Hermann von Helmholtz und seinem Augenspiegel setzte um 1850 eine neue Entwicklung der Augenheilkunde ein. rschiedene Augenspiegel und Hornhautmikroskope weisen auf diesen Anwendungsbereich von Zeiss-Optik hin. Im weiteren rlauf des Museums werden optisch-feinmechanische Geräte zu fotografischen, geodätischen und foto-grammetrischen Zwecken gezeigt.