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Oderbruch

Oderbruch

Friedrich II. ließ Mitte des 18. Jh. das unendlich weite und flache Land trockenlegen. Der einstige "Gemüsegarten für die Hauptstadt ist eine Landschaft der stillen Reize.

Klassizistische Architektur inmitten ehemaliger Kolonistendo,

Bad Freienwalde
Das märkische Moorbad wurde schon m Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm als Kurort genutzt. Die mineralstoffreiche Moorerde aus der Umgebung hat eine gute Heilwirkung und kommt besonders bei Rheumaleiden zum Einsatz. Das südwestlich der Stadt liegende Kurhaus wurde 1875 nach Plänen n Karl Friedrich Schinkel erbaut. Das parkartige Brunnental, das die Kuranlagen umgibt, lädt zu Spaziergängen ein. Das klassizistische Schloss (1799) diente der preußischen Königin Friederike Luise als Witwensitz, später erwarb es Walter Rathenau, Außenminister der Weimarer Republik. Eine Ausstellung im Schloss erinnert an den 1922 Ermordeten. Der bezaubernde Musik- und Theaterpavillon (1795), der heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird, geht ebenfalls auf Königin Friederike Luise zurück. Den umliegenden Schlosspark hat der Gartenkünstler Peter Joseph Lenne um 1820 geschaffen. Von ihm stammt auch der Kurpark im Brunnental. Die Hospitalkapelle St. Georg (1696) unweit des Marktes, ein Fachwerkbau mit reich geschnitztem Kanzelaltar, dient als Konzerthalle und Galerie. Direkt am Marktplatz steht die spätgotische Nikolaikirche, die im Innern eine prächtige Renaissance-Ausstattung mit Kanzel und Chorgestühl birgt. Ein faszinierendes Freilandmuseum zum Thema Naturschutz ist das Haus der Naturpflege. In dem n Kurt Kretschmann geschaffenen Park stehen zahlreiche botanische Besonderheiten. Von Kretschmann stammt auch das gelbe Schild mit der kleinen Waldohreule, das bundesweit als Naturschutzsymbol eingesetzt wird.




Von Bad Freienwalde führen Wanderwege zum Aussichtsturm auf dem Galgenberg sowie zum Bismarcktürm; n dort reicht der Blick über das Oderbruch zur Oder und hinüber ins benachbarte Polen.

Altranft
Das gesamte Dorf wurde zum Freilichtmuseum für Volkskunde, Agrarge-schichte und Ökologie des Oderbruchs. Das Wasch- und Backhaus, die Schmiede, das Fischerhaus und andere Häuser des Dorfes sind öffentlich zugänglich, in vielen werden kleine Ausstellungen gezeigt. In einem Bauernhaus n 1850 wurde ein altes Klassenzimmer mit Schiefertafeln und Tintenfässern eingerichtet. Der Museumsrundgang beginnt im Schloss (16. Jh.) mit der Küche, dem Schlaf- und Jagdzimmer sowie dem repräsentativen Speise- und Festsaal. An Aktionstagen im Sommer wird rgeführt, wie Handwerker einst arbeiteten. Auch die Gäste dürfen traditionelle Handwerkstechniken ausprobieren. Auf dem dazugehörenden Bauernmarkt werden Erzeugnisse der Region angeboten.
Im 3 km entfernten Altgaul zog in den stillgelegten Ziegelbrennofen aus dem 19. Jh. das Storchenmuseum ein. Es informiert über den Weißstorch, der sich im Oderbruch besonders wohl fühlt, da es ihm reichlich Nahrung bietet. Auf der 16 m hohen Spitze des Schornsteins brütet seit Jahren ein Storchenpaar.

Altreetz
Mehr als 300 Tiere tummeln sich im Schulzoo des Dorfes, darunter Affen, Luchse und Waschbären. Die 300 m2 große Freiflughalle zeigt exotische Vögel in einer der Natur nachgebildeten Umgebung. Aber nicht nur lebende Tiere sind hier zu sehen, eine Ausstellung zeigt Präparate n Seltenheiten aus fernen Ländern. Denn der Altreetzer Zoo erhält m Zoll beschlagnahmte Präparate n Tieren, die unter Schutz stehen und deren Einfuhr verboten ist. Mitten im Dorf erinnert ein großer Findling an das verheerendste Oderhochwasser im 20. Jh.: "Zum Gedenken an den Kampf gegen das Hochwasser August 1997. Der wuchtige Stein befand sich unter dem Sand, der zum Füllen der Säcke nach Altreetz kam.

Neutrebbin
Die Silbe Neu r dem Namen Trebbin verrät, dass dieses Dorf nach der Trockenlegung des Bruchs entstanden ist. Das 3 km entfernte Runddorf Alttrebbin ist bereits seit 1349 in den Urkunden nachweisbar, Neutrebbin wurde dagegen im Zug der Neulandgewinnung n Kolonisten aus dem Rheinland, der Pfalz und Mecklenburg gegründet. Aus Dankbarkeit errichteten deren Nachfahren 1904 dem Preußenkönig Friedrich dem Großen ein Denkmal. Den DDR-Machtha-bern war die 2,5 m hohe Bronzeur des Monarchen ein Dorn im Auge, und sie stießen ihn m Sockel. 1997 wurde sie nachgegossen, und seitdem steht Friedrich der Große wieder an seinem angestammten Platz in dem großzügig gestalteten Dorf mit vielen Fachwerkhäusern.

Kunersdorf
Im 19. Jh. war das Dorf eines der geistig-kulturellen Zentren Brandenburgs. Helene Charlotte n Lest-witz, später Frau n Friedland, wandte zusammen mit ihrer Tocher Henriette Charlotte n Itzenplitz in der Landwirtschaft moderne Anbaumethoden an. Sie zogen durch ihre fortschrittlichen Gedanken auch Persönlichkeiten ihrer Zeit an, darunter die Gebrüder n Humboldt, Staatskanzler n Hardenberg und Freiherr n Stein. 1813 wohnte Adelbert n Chamisso in dem 1945 zerstörten Schloss. Ein Gedenkstein unter einem Baum unweit des Friedhofs markiert jene Stelle, an der sein Prosawerk "Peter Schlemihls wundersame Geschichte entstanden sein soll, die ihn weltbekannt gemacht hat. Als einzige Erinnerung an die große Zeit n Kunersdorf ist die Grab-kollonade der Familien n Lest-witz und n Itzenplitz erhalten geblieben. Johann Gottfried n Schadow, Christian Daniel Rauch und Christian Friedrich Tieck schufen die Grabmäler, die viele kunstgeschichtlich Interessierte anziehen.

Altfriedland
Die Kirche des Dorfes gehörte einst zu dem um 1230 gegründeten Zisterzienser-Nonnenkloster. Von diesem blieben nach der Säkularisation nur Reste des Kreuzgangs und des Refektoriums mit Sternengewölben erhalten. Das lang gestreckte Gotteshaus aus Feldsteinen stand fast 200 Jahre leer und verfiel, sodass die Altfriedländer wegen Baufälligkeit aufgeben mussten. Immerhin besannen sie sich der Klosterkirche. 1734 wurde sie erneut geweiht, der Backsteinturm kam erst 1864 hinzu.
Die beiden Seen bei Altfried-land,,der Klostersee und der Kietzer See, sind wahre Paradiese für Angler und Naturfreunde. Vor allem Forelle, Karpfen, Hecht und Aal gehen an den Haken. Fisch- und Seeadler kreisen hier über der Landschaft, Fischotter begeben sich in der Dämmerung auf die Jagd. Auch Kormorane, Graureiher, Kraniche und Schwarzstörche sind zu beobachten.

Neuhardenberg
Das größte Oderbruchdorf ist benannt nach dem preußischen Staatskanzler Karl August Fürst n Hardenberg, der mit Freiherr n Stein den preußischen Staat grundlegend reformierte und 1814 als Dank dafür in den Besitz des Dorfes kam. Das Schloss (1820-23) hat der damals junge Karl Friedrich Schinkel entworfen, der später der genialste Baumeister Preußens im 19. Jh. war. In dem klassizistischen Bauwerk traf sich mehrmals die Widerstandsgruppe m 20. Juli 1944 um Oberst Graf n Stauffenberg, die dort Pläne für das Führerattentat schmiedeten. In dem Kavaliershäuschen ist hierzu eine Ausstellung zu sehen. Heute gehört das Schloss dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband, der es nach umfangreicher Restaurierung und Modernisierung als Begegnungsstätte für Politik, Wirtschaft und Kultur öffnete. Besichtigen kann man den in seiner ursprünglichen Raumgestaltung erhaltenen Gartensaal n 1785. Der Landschaftspark (1821) hinter dem Schloss, ein Frühwerk des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenne, lädt zu einem Spaziergang ein. Das Denkmal (1792) auf einer Anhöhe war das Erste, das zu Ehren Friedrichs II. aufgestellt wurde. Außer dem Schloss entwarf Karl Friedrich Schinkel für das Dorf 32 klassizistische Wohnhäuser sowie die Kirche (1815/16), in deren Altar das Herz des Namensgebers Hardenberg aufbewahrt wird.

Gusow
In dem kleinen Dorf lebt preußische Geschichte weiter. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ sich Georg Freiherr n Derfflinger, der Generalfeldmarschall des Großen Kurfürsten, ein 70-Zimmer-Schloss bauen, das sein heutiges neugotisches Aussehen 1870 bekam. Im Schloss entstand das Zinnurenmuseum zur brandenburgisch-preußischen Geschichte, das etwa 160 Dioramen mit 7000 Zinnuren zeigt. Zu sehen sind u. a. Zisterziensermönche bei der Landkultivierung und die Völkerschlacht n 1813 bei Leipzig.

Seelow
Im Frühjahr 1945 tobte an der Oder bei Seelow die größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Mit einem Artilleriefeuerwerk ohnegleichen eröffnete die Rote Armee in den Morgenstunden des 16. April den Sturm auf Berlin. 50 000 Menschen verloren bei dieser Schlacht ihr Leben. Den Opfern dieser Tage ist am Ortsausgang in Richtung Küstrin/ Kostrzyn die Gedenkstätte Museum Seelower Höhen gewidmet.
Den Turm der Seelower Kirche (1830/31) hatte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs die Hitlerwehrmacht gesprengt. Erst 1998 wurde er wieder errichtet, und nach 53 Jahren konnten hier erstmals wieder die Kirchenglocken läuten.

Friedersdorf
Das Dorf wurde zu einer weithin bekannten Kulturadresse. Der sechsstöckige Getreidespeicher (1922/23) hatte ausgedient und stand leer, 1992 wurde er zum Kunstspeicher umfunktioniert. Seither werden dort Theateraufführungen, Konzerte sowie Lesungen mit Künstlern aus Berlin und Brandenburg veranstaltet. Mehrmals im Jahr finden Ausstellungen mit Werken regionaler Künstler statt.
Die Weiterfahrt nach Letschin führt hinein ins Oderbruch, rbei an Entwässerungsgräben mit charakteristischen Kopfweiden. Die Bewohner pflanzten diese Bäume bereits ab Mitte des 18. Jh.

Letschin
Zum Wahrzeichen des Dorfes im Oderbruch wurde der Kirchturm. Das dazugehörige Gotteshaus überstand den Zweiten Weltkrieg nicht, der nach einem Entwurf n Karl Friedrich Schinkel 1818 angebaute Backsteinturm blieb jedoch einsam in der Dorfmitte stehen. 1990 wurde das Denkmal (1905) für Friedrich den Großen wieder aufgestellt, das an dessen große Verdienste um die Trockenlegung des Oderbruchs erinnert. Es konnte über die DDR-Jahre hinweg verborgen und somit r der Vernichtung bewahrt werden.

Wühelmsaue
In dem Dorf, das völlig unter Denkmalschutz steht, drehen sich noch die Flügel der einzigen im Oderbruch erhaltenen Bockwindmühle, allerdings nur zur musealen Demonstration. Die 1884 errichtete Mühle ernährte bis 1964 ihren Besitzer. Seit der Sanierung und der Montage neuer Flügel gehört sie als Außenstelle zum Freilichtmuseum Altranft. Alle anderen der einst über 100 im Oderbruch rhandenen Windmühlen sprengte die deutsche Wehrmacht in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs, um der Sowjetarmee Orientierungspunkte zu nehmen.

Kienitz
In dem kleinen Dorf, das direkt an der Oder liegt, kann man auf dem Damm spazieren gehen und mit dem Fahrrad fahren. Meist fließt die Oder gemächlich dahin. Doch so richtig zähmen ließ sich der Fluss bis heute nicht. Unter großen Anstrengungen verhinderten Bewohner, Bundeswehr und viele freiwillige Helfer im Sommer 1997 den Bruch der Deiche, das Jahrhunderthochwasser konnte das Oderbruch nicht überfluten. Die letzte Hochwasserkatastrophe ereignete sich 1947, als die im Zweiten Weltkrieg vernachlässigten Deiche dem Wasserdruck nicht standhielten und das Wasser 20000 Menschen obdachlos machte. An den ersten Brückenkopf, der n der Sowjetarmee in der Nacht m 30. zum 31. Januar 1945 hier an der Oder errichtet wurde, erinnert ein T-34-Panzer in der Dorfmitte.

INFO:
Anfahrt
Nach Bad Freienwalde n Berlin auf der B 158 oder über die A 11 Berlin-Stettin bis Finowfurt, dann weiter auf der B167

Auskunft
Tourist-Information
Bahnhofstraße (im Wasserturm)
16269 Wriezen

Tel. 033456/35244
Fax 033456/5781
www.barnim-oderbruch.de

Fischerei Altfriedland
Houptstr. 1
15320 Altfriedland
T. 033476/50951

Täglich frisch geräucherte
Aale und Forellen aus den
umliegenden Gewässern
Ökohof Nieguth
Friedhofstr. 19 15324 Kienitz T. 033478/4663 Apfel und selbst gemachte Marmelade sind hier zu kaufen, außerdem grüne Eier, die n einer Kreuzung zwischen einem Wildhuhn und einer deutschen Legerasse gelegt werden.







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