Der Blick schweift über weite Felder, und die Wälder wirken wie kleine Inseln im offenen Land. Im Land der Stille dienen Feldsteinkirchen und Mühlen als Orientierungspunkte.
Napoleon, Roggenfelder und einsame Dörfer
Dennewitz
Der Charakter des Dorfes wird von mehreren gut erhaltenen, für die Gegend typischen Bauernhäusern geprägt. Die Häuser des so genannten Nuthe-Nieplitz-Typs zeichnen sich durch einen seitlich am Giebel angegliederten Speicher aus. Im Ort und in der Umgebung erinnern zahlreiche Denkmäler an die Schlacht vom 6. September 1813. Damals wurden unter dem Befehl der preußischen Generäle Bülow und Tauent-zien Napoleons Truppen vernichtend geschlagen. Das schönste Denkmal, ein gusseiserner Obelisk (1817) nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel, steht auf dem Denkmalsberg in Richtung Niedergörsdorf.
Kloster Zinna
Die mäßige Anlage des kleinen Ortes ist auch heute noch gut erkennbar. Friedrich der Große ließ die Siedlung 1764 als Weberkolonie errichten, im Webermuseum werden an alten Webstühlen traditionelle Techniken vorgeführt. Die selbst gefertigten Produkte aus Leinen werden im Haus zum Verkauf angeboten. Das Kloster, nach dem der Ort benannt ist, wurde schon im Jahr 1170 von Zisterziensermönchen gegründet. Um 1226 wurde die schlichte Klosterkirche geweiht. Der spätere Reichtum des Klosters ist der mit einem aufwändigen Giebel geschmückten Neuen Abtei (1450) anzusehen. Innen vermittelt eine Ausstellung neben der Geschichte des Klosters auch das Wirken des Zisterzienserordens. In der Schaubrennerei wird noch immer der bekannte Zinnaer Klosterbruder hergestellt, ein wohlschmeckender Kräuterlikör.
Jüterbog
Der Kern der einstigen Handels- und Handwerkerstadt ist noch zum Teil umgeben vom alten Stadtmauerring, auch die drei Toranlagen aus dem 15.3h. sind noch erhalten. Vom einstigen Wohlstand der Stadt kündet das spätgotische Rathaus mit dem markanten Staffelgiebel. Sehenswert ist das Fürstenzimmer mit seinem Sternengewölbe. Wahrzeichen der Stadt ist die weithin sichtbare doppeltürmige Nikolaikirche (14./15. Jh.). Von der Aussichtsplattform hat man einen hervorragenden Blick. In der Südkapelle sind noch originale Wand- und Gewölbemalereien aus dem Jahr 1447 erhalten. Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Jüterbogs bietet das Stadtmuseum im Stadthof der Abte des Klosters Zinna. Dort erfährt man u. a. alles über Jüterbogs Zeit als Garnisonsstadt von 1832 bis 1994. Altestes Bauwerk der Stadt ist die Liebfrauenkirche (um 1170) mit einer bemerkenswerten Sandsteinkanzel (1575).
Petkus
Der entlegene Ort im Osten des Niederen Fläming erlangte zu Beginn unseres Jahrhunderts Weltruhm: 1876 begann Ferdinand von Lochow auf dem Petkuser Gut Roggen zu züchten, der für nährstoffarme Böden geeignet war und sich durch Standfestigkeit und hohen Ertrag auszeichnete. Dieser Roggen machte bald drei Viertel der deutschen Produktion aus. Vor dem
früheren Lochowischen Gut, heute Zuchtstation Lochow Petkus GmbH, wurde dem erfolgreichen Landwirt ein Denkmal gesetzt.
Gebersdorf
Bereits seit dem 12. Jh. ist der Niedere Fläming bei Gebersdorf ein Zentrum des Getreideanbaus. Besonderes Augenmerk verdient die Feldsteinkirche des Dorfes, die für den Fläming typische Stilelemente aufweist: Im Innern des romanischen Granitquaderbaus befindet sich ein Saal mit eingezogenem Chor, dessen Abschluss eine halbkreisförmige Apsis bildet.
Dahme
Das beschauliche Städtchen liegt am Ostrand des Niederen Fläming. Im Heimatmuseum erfährt man Näheres über die Zigarrenproduktion, den früher wichtigsten Wirtschaftszweig der Stadt. Etwas Besonderes ist auch die umfangreiche Abteilung zur Blaudruckfärberei, einer speziellen Technik zum Bedrucken von Stoffen, die nur noch von wenigen Handwerksbetrieben beherrscht wird. Das Heimatmuseum befindet sich unmittelbar am Töpfermarkt mit seinen schönen Fachwerkhäusern. Schon von weitem sichtbar ist das betürmte Rathaus, das als eines der schönsten Brandenburgs gilt. Beeindruckend ist die Ruine des mächtigen Schlosses, von 1657 bis 1756 Residenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels. Erhalten blieben nur das Kavaliershaus und der Fachwerk-Getreidespeicher.
Niendorf
In dem verträumten Straßenangerdorf bildet der von Weiden umgebene Teich in der Dorfmitte einen Blickfang. Fährt man an der Kreuzung nach links, gelangt man zu einem Naturdenkmal am Rand des Niendorfer Holzes, zu den Franzosenschanzen. Der Dünenzug soll noch bis zu Beginn unseres Jahrhunderts gewandert sein.
Zurück zur Kreuzung geht es nach links auf einem gut befahrbaren Sandweg durch einen Kiefernforst. Anschließend fährt man auf einer schlecht asphaltierten Straße durch eine der einsamsten Gegenden des Niederen Fläming.
Bärwalde
Am Südrand des Dorfes führt eine erreihige Kastanienallee zur romantisch im Wald gelegenen Ruine des Bärwalder Schlosses. Links an der Ruine vorbei gelangt man über einen schmalen Pfad zu den Resten eines slawischen Burgwalls. Die Slawen besiedelten das Gebiet während der Völkerwanderung. Einer Sage nach ließen sie, als sie im 10. Jh. unterworfen wurden, auf ihrer Flucht einen Silberschatz zurück. Er soll bis heute unter der Wallkrone ruhen.
Wiepersdorf
Inmitten des kleinen Dorfes befindet sich ein prachtvoller Herrensitz, den von 1814 bis 1831 das Dichterpaar Bettina und Achim von Arnim bewohnte. Ihrem Leben und Werk ist in den Räumen des Schlosses eine Ausstellung gewidmet.
Info
EI Wiepersdorf
Inmitten des kleinen Dorfes befindet sich ein prachtvoller Herrensitz, den von 1814 bis 1831 das Dichterpaar Bettina und Achim von Arnim bewohnte. Ihrem Leben und Werk ist in den Räumen des Schlosses eine Ausstellung gewidmet.
Anfahrt
Nach Dennewitz über die A 9 Nürnberg-Berlin bis zur Ausfahrt Niemegk, weiter über Niemegk, Marzahna und Seehausen
Auskunft
Stadtinformation Jüterbog
Marktplatz 74913 Jüterbog
Tel. und Fax 03372/463113
www.jueterbog.de
Restaurant Klostereck
Klosterstr. 10 14913 Kloster Zinna
T. 03372/432964
Spezialität ist Kreuzritters Leibschmaus, ein Fleischspieß mit Folienkartoffeln und Kräutern. Serert wird auch der Zinnaer Klosterbruder, ein Kräuterlikör.
Hotel Zum Goldenen Stern Markt 14 14913 Jüterbog
Tel. 03372/401476 Fax 03372/401614 Moderner Komfort in einem Hotel mit langer Familientradition im Zentrum der historischen Altstadt