Adresse: Tiergarten: Potsdamer Straße 50,10785 Berlin.
Telefon: Tiergarten: (030) 26626-62.
Verkehrsrbindungen: U-Bahn Kurfürstenstraße, Mendelsohn-Bar-tholdy-Park, Potsdamer Platz, S-Bahn Potsdamer Platz, Bus 129,142,148,248, 341,348.
Eintrittspreise: Erw. DM 8,-, Erm. DM 4,-, 1. So. im Monat freier Eintritt.
Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10.00-22.00 Uhr. Sa. u. So. 11.00-l8.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: deutsche Kunst des 19. u. 20. Jhs. Führungen: nach tel.
Voranmeldung. Führer: Gemälde u. Skulpturen aus der Sammlung der Nationalgalerie. 1992.
Die 1954 gegründete städtische Galerie des 20. Jahrhunderts und die 1959 nach dem Westteil der Stadt zurückgegebenen und in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses gezeigten Werke aus den Vorkriegsbeständen der Nationalgalerie wurden 1968 zusammengefasst und in der Neuen Nationalgalerie untergebracht. Dieses Gebäude, das zu den bekanntesten Bauten des 20. Jahrhunderts in Berlin gehört, setzt die Idealvorstellungen des Architekten Ludwig Mies van der Rohe um. Der spektakuläre Außenbau schafft eine riesige glatte Granitter-rassc, in deren Mitte sich ein quadratischer Pavillon mit rundherum gläsernen Wänden erhebt. Das weit über diesen Kern hinausreichende flache Stahldach wird an den Kanten von acht Stempeln getragen, die die Ecken frei ragen lassen. Die Treppen im Innern führen in das eigentliche Museumsgeschoss, das ganz im Granitsockel rborgen ist, und an seiner Westseite Tageslicht erhält, wo sich der kleine, von einer hohen Mauer begrenzte Skulpturengarten anschließt.
Die katastrophalen Verluste an Werken der klassischen Moderne durch die Beschlagnahme der Nationalsozialisten waren aufgrund der begrenzten Mittel nach dem Krieg nicht wieder aufzuholen. Was bis 1933 im Kronprinzenpalais zu der umfassendsten Sammlung zeitgenössischer deutscher aber auch ausländischer Kunst in Deutschland angewachsen war, muss auch nach der Vereinigung mit den in Berlin-Mitte rwahrten Teilen Fragment bleiben. Der Etat der letzten Jahrzehnte ist besonders für den Ankauf internationaler zeitgenössischer Kunst rwendet worden.
Nach der Neuordnung der Sammlungsbestände wurde die Malerei des 19. Jahrhunderts, darunter Werke des Impressionismus, an die Alte Nationalgalerie abgegeben und an die Galerie der Romantik. Skulpturen des 19. Jahrhunderts wechselten in die Friedrichwerdersche Kirche in Berlin-Mitte. Einige Werke aus den 60er-Jah-ren fanden ihr neues Domizil im Hamburger Bahnhof.
So liegen die Schwerpunkte der Sammlung heute bei den Künstlern des Kubismus, des Expressionismus, des Bauhaus und des Surrealismus. Eine ergänzende Übersicht zum Kubismus, vor allem die Arbeiten von Picasso, gibt die Dependance-Ausstellung der Sammlung Bergruen in Berlin-Charlottenburg. Der Expressionismus ist durch Werke der »Brückc«-Künstler wie Kirchner, Schmidt-Rottluff und Heckel rtreten.
Besonders hervorzuheben ist Kirchners »Potsdamer Platz« von 1914, das in spannendem Kontrast zu den aktuellen Veränderungen des Platzes steht, der nur wenige Meter vom Museum entfernt ist. Zu den Kernstücken der Ausstellung zählen auch elf Gemälde von Max Beckmann, die er von 1906-42 schuf. Surrealistische Malerei ist mit Ernst, Dali und Miro rtreten. Um die Sammlung der amerikanischen Farbfeldmalerei zu ergänzen, wurde in den letzten Jahren Barnett Newmans Arbeit Who's Afraid of Red, Yellow and Blue?erworben: Eine riesige Leinwand, die zwischen zwei quadratischen Feldern von grell leuchtendem Gelb und Rot einen aufrechten, schulterbreiten Streifen mattes Dunkelblau zeigt. Die makellose Technik gibt dem Auge keinen Anhaltspunkt außer den Kanten, wo die Felder schmerzhaft aneinanderstoßen, sodass der Betrachter körperlich in das Farbgeschehen einbezogen wird; der Titel dagegen rweist auf kunsttheoretische Intentionen des Malers.