Adresse: Im Thäle 3, 86152 Augsburg, Besuchereingang in den Ludwigpassagen (Ludwigstraße 2).
Telefon: (0821) 3246740/3246730.
Telefax: (0821) 3246741.
Eintrittspreise: Erw. DM 4,-; Erm. DM 2,-; Gruppen ab 10 Personen DM 2,50; Schulklassen und Kinder unter 10 |ahren frei, am 1. Wochenende im Monat freier Eintritt.
Öffnungszeiten: Mi.- So. 10.00-l6.00 Uhr.
Sammlungsschwerpunkte: ungtertiär im Alpenvorland, Zoologie, Ökologie, Paläontologie, Mineralogie.
Im Jahre 1846 gründeten Augsburger Bürger den heutigen Naturwissenschaftliehen Verein für Schwaben, der es sich zur Aufgabe machte, ein Naturhistorisches Museum aufzubauen und zu betreiben. Das aus diesen Anfängen entstandene Museum war von 1854 -l905 zusammen mit den Sammlungen des Historischen Vereins Augsburg im Gebäude des heutigen Maximilianmuseums untergebracht. Im Jahre 1904 stellte die Stadt dem privat betriebenen Museum ein eigenes Haus kostenlos zur Verfügung, das sie zu diesem Zweck zwei Jahre zuvor von den Nachfahren der berühmten Augsburger Kaufmanns- und Patrizierfamilie von Stetten erworben hatte. In diesem für die Augsburger Stadtgeschichte bedeutenden Haus, unmittelbar neben dem jetzigen Standort des Museums im Zentrum Augsburgs, waren die Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins von 1906 bis zu ihrer völligen Zerstörung im Jahre 1944 eine vielbesuchte und populäre Einrichtung.
Erste private Wiederaufbauversuche durch die Naturforschende Gesellschaft in Augsburg ab 1947 wurden 1954 von der Neugründung des Naturwissenschaftlichen Museums durch die Stadt Augsburg abgelöst. Dieses neue Museum hatte von 1964 bis 1987 auf nur 200 m' im Fuggerhaus eine kleine attraktive Ausstellung, während die übrigen Museumsbereiche auf verschiedene, ständig wechselnde, angemietete Gebäude verteilt waren. 1988 begann der Umzug in das neue Naturmuseum. Zu diesem Museum, einem umgebauten ehemaligen Verlags- und Druckereigebäude, gehören jetzt unter anderem über 1000 m2 Ausstellungsfläche, ein Sonderausstellungsraum, und ein attraktives etarium mit 80 Sitzplätzen. Im Rrdgeschoss erfährt der Besucher, dass auf Augsburger und Schwäbischem Boden einmal Elefanten, Nashörner, Antilopen, Krokodile, Affen, Palmen, Mahagonibäume und viele andere Tiere und Pflanzen der Subtropen und Tropen gelebt haben. Ein Vergleich zwischen den exotischen Tieren und Pflanzen aus dem jüngeren Tertiär-Zeitalter mit heute lebenden verwandten Arten aus aller Welt gewährt einen Einblick in die elfalt der Arten sowohl unserer Tage als auch vergangener Zeiten. Ganz nebenbei wird der Besucher mit einem Zeitalter vertraut, das in der jüngeren Erdgeschichte Bayerns eine besondere Rolle spielt, die Zeit der »Oberen Süßwassermolasse« vor 17 bis 10 Millionen Jahren.
Die erste Etage steht unter dem Thema »Ökologie - Tiere und Pflanzen in mitteleuropäischen Lebensräumen«, unter anderem dargestellt mit Dioramen aus der ehemaligen Ausstellung im Fuggerhaus und einer Pilzschau. In der zweiten Etage werden mit Tieren aus aller Welt verschiedene, auch den Laien ansprechende Themen behandelt, wie beispielsweise Gifttiere, Riesen und Zwerge, Bauten und Nester, Bedeutung der Farbe, festgewachsene Tiere, Symbiose, Parasitismus und vieles mehr.
Die dritte Etage bietet einen Rundgang durch die Entwicklung der belebten Natur. Attraktive und zum Teil ungewöhnliche Tier- und Pflanzenfossilien charakterisieren jedes Erdzeitalter vom Archaikum vor fast 3 Milliarden Jahren bis zur Gegenwart.
In einer reichhaltigen Mineralienschau sind die Mineralien nach ihrer Entwicklung aufgebaut. Ergänzt wird dieser Ausstellungsteil durch Meteoriten, Vulkanismus, Kreislauf der Gesteine, fluoreszierende Mineralien und durch eine trine mit Mineralien aus dem Bereich der Alpen.