Adresse: Fleischstraße 2, 96047 Bamberg.
Telefon: (0951) 863529.
Eintrittspreise^ Erw. DM 3,-; Erm. DM 1,50. Öffnungszeiten: Apr.-Sept.: täglich 9.00-l7.00 Uhr, Mo. geschlossen; Okt.-März: 9.00-l6.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Das Naturkunde-Museum Bamberg blickt auf eine 200-jährige Geschichte zurück. Es wurde bereits 1790 durch den Bamberger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal gegründet und im damaligen Jesuitenkolleg untergebracht - einer sehenswerten Gebäudeanlage, die auf Pläne des berühmten Architekten Leonhard Dientzenhofer zurückgeht. Der eigens für dieses Naturalienkabinett hergerichtete zweigeschossige Saal im frühklassizistischen Stil wurde mit eleganten Vitrinen, Bildschnitzerarbeiten, Vertäfelungen sowie einer umlaufenden Galerie ausgestattet. Dieser älteste erhaltene Museumssaal Deutschlands, der zu den schönsten dieses Stils in Europa zählt, ist bis heute original erhalten. In den Vitrinen sind etwa 800 in- und ausländische Vögel ausgestellt sowie deren Eier und Nester. Die Wandschränke zeigen eine Übersicht über alle Klassen des Tierreichs. Der Museumsbesucher erhält hier nicht nur einen Eindruck von der Formenelfalt der Natur, er gewinnt gleichzeitig einen unvergleichlichen Einblick in die Ausstellungsweise der damaligen Zeit.
Der historische Saal steht als »Museum im Museum« im Kontrast zum modernen Ausstellungsbereich, der nach einer intensiven Umbauphase im Mai 1992 wieder eröffnet wurde. Nunmehr werden auf ca. 700 m2 Ausstellungsfläche Themen aus den Bereichen Geologie, Mineralogie, Paläontologie und Biologie mit regionalem Schwerpunkt präsentiert. Dabei wird dem zeitgemäßen Anspruch der Besucher nach lebendiger Wissensvermittlung durch moderne Bewegungsmodelle, Tonbildprogramme und Exponate mit Funktionstasten Rechnung getragen.
So verdeutlichen Drehgloben, Großdias und die Exponate selbst die permanenten Umwandlungsprozesse der Erdkruste; ein naturgetreues Vulkandiorama simuliert auf Knopfdruck einen Vulkanausbruch. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die geologische Entstehungsgeschichte Nordost-Bayerns; mittels einer Drehtrommel kann man eine Reise durch 240 Millionen Jahre geologische Vergangenheit antreten. Die Grundlage unserer Existenz, der Boden, wird in einer eigenen Abteilung anschaulich und gut verständlich vorgestellt.
Einmalig für Bamberg ist die Ausstellung über die regional verbauten Naturwerksteine, die das Bild nicht nur der Bamberger Altstadt prägen. Ihre Entstehungs- und Baugeschichte werden durch Exponate und Großgrafiken erläutert.
Versteinerte Zeugnisse der Evolution, die Fossilien, erlauben in weiteren zwei Räumen einen Blick auf das Leben in der Urzeit Frankens. Die durch Evolutionsprozesse erzeugte Artenelfalt kann man sowohl in der lebhaft gestalteten Insektenausstellung als auch an den einheimischen Säugetieren, die in Halbdioramen präsentiert werden, bewundern. Interessante Sonderausstellungen in wechselnden Abständen zu naturkundlichen Themen runden das sehenswerte Angebot des Naturkunde-Museums in Bamberg ab.