Adresse: Kranichsteiner Str. 261,64289 Darmstadt.
Telefon: (06151) 718613.
Telefax: (06151) 732332.
Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-; Schulkl. DM 1,50; Fam. DM 15,-.
Öffnungszeiten: 1. Apr.-31. Okt.: Mi-Sa 13.00-l8.00 Uhr, So. u. feiertags 10.00-l8.00 Uhr; 1. Nov.-31. März: Mi.-Sa. 14.00-l7.00 Uhr, So. u. feiertags 10.00-l7.00 Uhr.
Gastronomie: im Schloss.
Sammlungsschwerpunk-te: Jagdgeschichte, Windbüchsensammlung, Waffen, Kunst, Möbel, Trophäen, Bau- u. Territorialgcschichte.
Museumspädagogik: für Kinder u. Erw.
Führungen: versch. Angebote.
Führer: Gisela Sichert: Kranichstein, Amorbach 1969.
Das Jagdschloss Kranichstein im idyllischen »Messeier Park« unweit Darmstadts ist einer der wenigen erhaltenen barocken Jägerhöfe in Deutschland. Die dreiflügclige Renaissance-Anlage wurde unter Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt (1547-l596) zwischen 1578 und 1580 vom Baumeister Jakob Kessel-huth errichtet. Die Innenräume sind im 18. Jahrhundert, als die jagdbegeisterten Landgrafen Ernst Ludwig (1667-l739) und Ludwig VIII. (1739-l768) das Schloss für ihre aufwendigen Parforcejagden und das so genannte »Eingestellte Jagen« nutzten, nach dem Eleganzbegriff der Zeit ausgestattet worden. In der waldreichen Umgebung ließ man Schneisensterne für die Jagden schlagen. Seine Blütezeit erlebte das Schloss in der Barockzeit mit glanzvollen Jagden und höfischen Festen. Kranichstein wurde über 350 Jahre für die Jagden der Landgrafen und der späteren Großhcr-zöge von Hessen-Darmstadt genutzt. Der letzte Großherzog Ernst Ludwig ließ 1917 Geräte und Jagdzubehör aus allen seinen Jagdhäusern und Schlössern hier zusammenführen, sein Hofmarschall Kuno Graf von Hardenberg errichtete das erste Jagdmuseum. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die Stiftung Hessischer Jägerhof das Schloss und eröffnete 1952 erneut das Jagdmuseum mit dem Schwerpunkt Barockzeit. Nach der umfassenden Renovierung von 1988 bis 1996 ist die originalgetreue Renaissancefassung im Erdgeschoss wieder erstanden. Das Schloss, in eine liebliche Parklandschaft eingebettet, wurde entsprechend seiner letzten Bestimmung in seinem Außeren als Sommerresidenz gestaltet. Das Museum zeigt im Untergeschoss die Geschichte der Jagd von der Vor- und Frühzeit bis zur Gegenwart, was einen Zeitraum von über zwei Millionen Jahren bedeutet. Die dargestellten Objekte beginnen mit den Werkzeugen der Jäger und Sammler aus der Vorgeschichte und gehen bis zu allen benötigten Jagdutensilien im Barock. Die Sozialgeschichte der Jagd wird ebenfalls umfassend thematisiert. Auch die heutige Naturnutzung durch ökologische Waldwirtschaft und weidgerechte Bejagung gehören zum Themenspektrum. Glanzstück der Ausstellung ist die Waffensammlung mit Jagdwaffen aus vier Jahrhunderten, darunter eine Windbüchsensammlung aus dem 18. Jahrhundert, die Seltenheitswert besitzt. Die Flure im Obergeschoss, sie werden großer und kleiner Hirschgang genannt, schmückt eine Trophäensammlung mit über hundert Hirschgeweihen aus der Barockzeit, die auf kunstvoll geschnitzten Holzköpfen aufgebracht worden sind. Außerdem sind auf bemalten Blechtafeln die Jagderfolge der Landgrafen zu bewundern, mit denen im Gelände besonders kapitale oder außergewöhnliche Abschüsse markiert waren. Die herrschaftlichen Salons und Sehlafgemächer wurden mit Möbeln aus der Zeit zwischen 1578 und 1880 ausgestattet.
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