Adresse: Schaumainkai 29,60594 Frankfurt a. M.
Telefon: (069) 21235391.
Telefax: (069) 21230704.
Verkehrsrbindungen: U-Bahn (Schweizer Platz). Eintrittspreise: Erw. DM 6,-; Erm. DM 3,-.
Öffnungszeiten: Di-So. 10.00-l7.00 Uhr, Mi. 10.00-20.00 Uhr.
Sammlungsschwerpunkte: Ethnographika aus Afrika, Amerika, Indonesien, Ozeanien u. Gegenwartskunst der sog. Dritten Welt.
Museumspädagogik: Workshops, Vortrags- und Diskussionsabende.
Führungen: Mi, 18.00 Uhr u. So. 11.00 Uhr sowie nach Vereinbarung. Führen Ausstellungskataloge.
Die Anfänge des Frankfurter Museums für Völkerkunde reichen bis in das )ahr 1817 zurück, dem Gründungsjahr der Senckenber-gischen Naturforschenden Gesellschaft. Anfangs legte diese neben naturwissenschaftlichen auch ethnographische Sammlungen an, die 1877 der Stadt Frankfurt übertragen wurden. Für diese richtete man im Historischen Museum eine eigene Abteilung ein. Unter der Leitung des Arztes Bernhard Hagen wurde 1904 das Völkermuseum gegründet, das - im weitläuen Palais Thurn und Taxis untergebracht - lange Zeit das meistbesuchte Museum Frankfurts war. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museumsgebäude mit einem Teil der Sammlungen zerstört. Fast drei Jahrzehnte blieben die völkerkundlichen Sammlungen dann Frankfurter Bürgern vorenthalten.
Seit seiner Wiedereröffnung im Jahre 1973 arbeitet das Völkerkundemuseum unter provisorischen Bedingungen. Trotz seiner umfangreichen Sammlungen steht ihm ein Gebäude mit nur 320 m* Ausstellungsfläche zur Verfügung. Sein für 1992 geter und dringend notwendiger Erweiterungsbau fiel den Sparmaßnahmen der Stadt zum Opfer. Die Sammlungen des Museums umfassen ca. 70000 Objekte aus Afrika, Amerika, Indonesien und Ozeanien. 1991 wurde eine Abteilung Europa mit eigenen Sammlungen eingerichtet.
In regional wie auch thematisch wechselnden Sonderausstellungen (pro Jahr 2 Ausstellungen mit 300 Objekten) zeigt das Museum den Besuchern seine Bestände. Dabei präsentiert es seine Objekte in ihrem jeweiligen soziokulturellen Kontext. Ziel des Museums für Völkerkunde ist es, in seinen Ausstellungen und Aktivitäten über fremde Menschen, Kulturen und Lebensweisen zu informieren und für diese in unserer Gesellschaft ein positis Verständnis zu wecken und zu rtiefen.
In den letzten Jahren fanden im Museum u. a. folgende Sonderausstellungen statt: »Langsamer Abschied. Tod und Jenseits im Kultur-vcrglcich« (Dezember 1989 bis März 1991), »Zeitzeichen. Neue Kunst aus Afrika« (April
1991 bis April 1992), »Fremdes Geld« (Mai
1992 bis Oktober 1992) und »Gold aus Mali« (Mai 1992 bis Oktober 1992), »Mythos und Maske. Ideen - Menschen - Weltbilder« (Nomber 1992). Zu jeder Ausstellung erscheint der Rote Faden, ein Sachbuch in Taschenbuchformat und ein eigenes Begleitbuch für Kinder, das Rote Fädchen.
Seit Mitte der 80er-Jahre bildet die Gegenwartskunst der so genannten Dritten Welt einen neuen Sammlungsschwerpunkt des Museums. Gerade diese moderne Kunst zeigt uns - den europäischen Betrachtern - auf sehr eindrucksvolle wie auch eindringliche Weise, wie Menschen in Afrika, Asien oder Ozeanien auf Veränderungen in ihren Kulturen und ihrer Umwelt reagieren, welchen Sorgen, Wünschen und Hoffnungen sie Ausdruck rleihen.