Das sozialhistorische Museum der Arbeit befaßt sich mit der Geschichte der Arbeit, Veränderungen der Arbeitswelt, den Alltagsbedingungen des Industriezeitalters und Geschlechtergeschichte.
Maurienstr. 19, 22305 Hamburg
tel: 040-29 84 23 64
fax: 040-29 84 31 79
Dauerausstellung ab Januar 1997
Gruppenführungen nach Vereinbarung
Bus U2, U3 oder S1, S11 bis Barmbek, das Museum liegt direkt
gegenüber dem Bahnhof
Aus der Innenstadt Richtung Barmbek
Förderrein: Verein Museum der Arbeit e.V., Poppenhusenstr. 12,
22305 Hamburg, 1. Vorsitzender: Andreas von Hacht
Behindertengerecht
Ende der 70er Jahre entstand in Hamburg die Idee für ein Museum der Arbeit als Reaktion auf die gewaltigen Strukturränderungen, denen die Arbeit in den industrialisierten Ländern und somit auch in Hamburg unterlag. Zeugnisse einer rschwindenden Industriekultur sollten bewahrt werden. 1980 wurde der Museumsrein gegründet, der als Standort für das Museum die ehemalige Produktionsstätte der New-York-Hamburger Gummi-waaren Comnie von 1871 wählte - eines der ältesten noch existierenden Fabrikenscmbles in Hamburg. 1985 wandte sich das Museumsprojekt mit den Tagen der offenen Tür erstmals an die Öffentlichkeit. Seitdem ist das Museum für Kurse der Druckwerkstatt und für Wechselausstellungen geöffnet und bietet ein umfangreiehes Programm mit historischen Stadtrundgängen an. Durch einen Senatsbeschluß von 1989 wurde das Museum der Arbeit 1990 als 7. staatliches Museum gegründet. Die Dauerausstellungen des Museums sind ab Januar 1997 in der Neuen Fabrik zugänglich.
Das Museum der Arbeit sammelt und bewahrt Dinge, die man in den herkömmlichen kulturgeschichtlichen Museen oft rgeblich sucht: Zeugnisse der Arbeit und der Alltagswelt des Industriezeitalters. Dabei ist das Sammlungs- und Forschungsfeld vor allem auf Hamburg und seine Umgebung konzentriert. Gesammelt werden technik-, sozial- und kulturgeschichtlich interessante und aussagekräftige Gegenstände wie ganze Werkstätten, Möbel, Berufs- und Alltagskleidung, Werkzeuge, Haushaltsgegenstände, Maschinen und Geräte, die als lebensweltliche Quellen des Industriezeitalters erforscht und bewahrt werden. Das Archiv des Museums enthält eine umfangreiche Sammlung persönlicher Dokumente wie Zeugnisse, Lehrbriefe, Ausweise, Briefe und Fotografien. Zum Herzstück der Sammlung gehören solche Gegenstände, die dem Museum von Privatpersonen überlassen werden und die eng mit Biografien, Geschichten und Erinnerungen rknüpft sind. Archivalien zur Geschichte Hamburger Firmen wie Akten, Pläne und Fotografien werden ebenso gesammelt wie Plakate und Flugschriften, die soziale und politische Bewegungen dokumentieren.
In der Dauerausstellung werden rschiedene Themen angeboten: Den Auftakt bilden Exponate aus der Zeit um 1900, die sich unter dem Leitmotiv Leben in der industrialisierten Welt zusammenfügen. Es handelt sieh um teils alltägliche, teils ungewöhnliche Dinge, die sich oft erst auf den zweiten Blick als Zeugnisse wichtiger Aspekte der Industrialisierung entpuppen - etwa in Hinblick auf Mobilität oder Arbeits- und Zeitdisziplin.
In einem teilrekonstruierten Großensemble der Anstecknadelfabrik Carl Wild wird aus der Arbeitswelt eines für Hamburg typischen, mittleren Betriebes berichtet. Im 1. Obergeschoß befindet sich die Abteilung Grafisches Gewerbe, in der die Geschichte des Buchdrucks vom Bleisatz bis zum Lichtsatz ebenso dargestellt wird wie das Entstehen und Verschwinden eines Berufsstandes im Verlauf der Industrialisierung. Die Berufsgruppe der Angestellten erfährt in der Ausstellungseinheit Handel und Kontor besondere Würdigung.
Am Beispiel des Überseehandels, eines für Hamburg prägenden Wirtschaftsfaktors, werden die Arbeitsstationen rfolgt, die für den Import der Rohstoffe Kakao und Kautschuk erforderlich sind. Ein Novum in der deutschen Museumslandschaft erwartet Sie im 2. Obergeschoß: Hier haben Themen wie Geschlechtergeschichte ihren festen Platz. Das neu errichtete 3. Obergeschoß bleibt den Sonderausstellungen des Museums vorbehalten.
. Ein großer museumspädagogischer Veranstaltungsbereich umfaßt ein umfangreiches Angebot zum Selber- und Mitmachen. Das Museum ranstaltet Kurse in den Bereichen Schrift, Satz und Druck. Die arbeitenden Werkstätten mit Setzerei, Druckerei und einer Lithografie-Werkstatt im Torhaus des Museums sind ab Januar 1997 geöffnet. Nähere Information unter © 040-29 84 23 86.
. Zum festen Programm des Museums gehört ein vielfältiges Angebot an historischen Stadtrundgängen zur Architektur- und Sozialgeschichte der Stadt Hamburg. Nähere Information, Anmeldung und Beratung zu dieser guten Alternati zum touristischen Sightseeing-Programm unter ® 040-29 84 23 88 bei Ursula Schneider im Museum der Arbeit. Außerdem werden Hafenrundfahrten und Führungen durch das Speicherstadtmuseum als Außenstelle des Museums der Arbeit angeboten, Information unter © 040-32 11 91 im Speicherstadtmuseum.
. Im Stadtteilkulturzentrum Zinnschmelze, Maurienstr. 19, ® 040-299 20 21, befindet sieh die Museumsgaststätte.
Besuchen Sic auch das Speicherstadtmuseum, eine Außenstelle des Museums der Arbeit, das die Geschichte der Arbeit in den Speichern dokumentiert.
Auch rschiedene Großobjekte aus den Bereichen Hafen und Schiffahrt gehören zur Sammlung des Museums: eine Kastenschute oder ein Schwimmdampfkran aus dem Jahr 1918, der im Muscumshofen Ölgönne besichtigen ist.