Adresse: Albertinum, Georg-Treu-Platz, 01067 Dresden.
Telefon: (0351) 4914231.
Verkehrsrbindungen: Tram 3,5, 7,8 (Albertinum, Terrassenufer), 1,2,4,12,14 (Pirnaischer Platz).
Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 2,50; Tageskarte: Erw. DM 8,-; Erm. DM 5.-.
Öffnungszeiten: 9.00-l6.00Uhr, Do. geschlossen. Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: Münzen und Medallien aller Zeiten und Länder, Ersatzgcld, Marken, prämonetäre Geldformen, Geldscheine, historische Wertpapiere.
Führungen: nach Voranmeldung.
Führer: Paul Arnold: Führer durch die ständige Ausstellung des Münzkabinetts. Dresden. 1986,
Das Münzkabinett Dresden gehört mit einem Bestand von etwa 250 000 musealen Objekten - Münzen, Medaillen, Marken, Orden, Geldscheinen, Wertpapieren, Münz- und Medaillenstempeln, Petschaften, Modellen und münztechnischen Geräten - zu den großen und bedeutenden Münzsammlungen in Europa. Ihrem unirsellen Charakter gemäß umfasst die Sammlung alle Zeiten und Länder, wobei die deutschen Brakteaten des 12. und 13. Jahrhunderts und die einmalige Kollektion sächsischer Münzen und Medaillen besondere Schwerpunkte sind. Das Münzkabinett geht auf Herzog Georg den Bärtigen (1500-l539) zurück. Pflege der Medaillenkunst und Sammeltätigkeit waren die Grundlage dafür, dass es über Jahrhunderte in nahezu ungebrochener Kontinuität anwachsen konnte. Kurfürst August (1553-l586) berief zwei bekannte Medailleure an den sächsischen Hof und rvollständigte die Medaillenkollcktion durch Nachgüsse fehlender Originale.
150 Jahre lang rgrößerte sich die Sammlung u. a, aufgrund der Auftragspolitik der sächsischen Fürsten. Unter August dem Starken (1694-l733) wurden erstmalig komplette Sammlungen erworben, darunter 1716 die Unirsalsammlung des Generalmajors von Birck-holtz und 1718 die Sammlung antiker Münzen des rstorbenen Herzogs Moritz Wilhelm. Ein beträchtlicher Zuwachs erfolgte unter Kurfürst Friedrich August III. (1763-l827) durch den Ankauf rschiedener Privatsammlungen, von denen als wichtigste das Groschenkabinett des Numismatikers von Madai, die aus Münzen und Medaillen aller sächsischen Länder bestehende von Teubernsche Sammlung und die aus dem Besitz des Abbe Joseph Baumgarten stammende Sammlung dukatenförmiger Goldmünzen des sächsisch-albertinischen Herrscherhauses erwähnt werden müssen. Die großen Ankäufe ließen das Münzkabinett, das 1831 unter staatliche Verwaltung kam, neben Berlin und München zur bedeutendsten Sammlung ihrer Art in Deutschland heranwachsen. Gleichzeitig entwickelte es sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zu einem Zentrum numismatischer Forschung. Eine wesentliche Bereicherung des Bestandes ist Rudolf Benno von Römer zu rdanken, der 1872 dem Münzkabinett seine Mittelaltersammlung und die Fachbibliothek rmachte.
Für das 20. Jahrhundert sind als wichtige Neuerwerbungen zu nennen: 1916 die Kleinmünzensammlung Geinitz, 1917 die Schneckesche Sammlung von Bleinachgüssen deutscher Medaillen und 1923 die Sammlung von Max Barduleck. Die Bestände des Münzkabinetts überstanden den Zweiten Weltkrieg und kamen nach der Auslagerung 1958 nach Dresden zurück. Seither ist die Sammlung des Museums, das als Forschungsstätte wieder einen hervorragenden Platz einnimmt, weiter ausgebaut worden. Das Münzkabinett gliedert sich in sieben Abteilungen mit Münzen und Medaillen. Die antike Abteilung umfasst ca. 18000 griechische, keltische, römische und byzantinische Münzen. Zur Deutschlandabteilung mit ca. 62 500 Münzen zählen ca. 8000 Brakteaten des Hochmittelalters. Die wohl einzigartige Sachsensammlung enthält 21500 Münzen sächsischer Länder einschließlich der sächsisch-polnischen Prägungen der Könige August II. und III. (1697-l763). Die europäischen Staaten vom Mittelalter bis zur Neuzeit sind mit ca. 22 000 Münzen rtreten. Die orientalische und ostasiatische Abteilung umfasst ca. 3150 Münzen, die der amerikanischen Staaten ca. 2300 Münzen. Schließlich bilden die 24000 Medaillen, Jetons und Orden eine große Kollektion, in der die ca. 3 000 sächsischen Medaillen besondere Erwähnung rdienen.