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Meißener Porzellan-Sammlung - OBERSCHLEISSHEIM

Meißener Porzellan-Sammlung - OBERSCHLEISSHEIM

Adresse: Schloss Lustheim, 8042 Oberschleißheim (Filialmuseum des Bayerischen Nationalmuseums München).

Telefon: (089) 31502 12.

Verkehrsverbindungen: S-Bahn-Station Oberschleißheim (n München). Eintrittspreise: neue Preise noch nicht bekannt.

Öffnungszeiten: Vorübergehend geschlossen bis Mitte Oktober 2000.
Sammlungsschwerpunkte: Meißener Porzellan n 1710-l763.
Führungen: nach telefonischer Vereinbarung, Tel. (089) 3150212.
Führer: Rainer Rückert: Zweigmuseum Lustheim, 8. Ausgabe 1991.

Die außerhalb Dresdens bedeutendste Sammlung Meißener Porzellane, Geschirre, Ticrligu-ren und figürlicher Tafelzier n den Anfängen Böttgers bis zum Beginn der Marcolini-Ara (1774) verdanken wir Sammelleidenschaft und Kenntnisreichtum des Großindustriellen Ernst Schneider. Als er 1967 beschloss, seine Porzellane und die wertllen Raumausstattungen des Barock, die bisher in Schloss Jägerhol' in Düsseldorf zu besichtigen waren, dem Bayerischen Nationalmuseum in München zu übergeben, knüpfte er daran die Bedingung, dass sie in einem barocken Bau zur Schau gestellt werden sollten. Dieser fand sich in Schloss Lustheim, dem 1684-89 im Park n Schleißheim n Enrico Zuccalli für Kurfürst Max Emanuel errichteten Jagd- und Gartenschloss. In diesem, sich stark an italienischen Vorbildern orientierenden Ambiente, finden die Meißener Porzellane ihren adäquaten Rahmen.




Seitdem die Ostindische Kompanie in größerem Maße chinesische und japanische Porzellane auf dem Seeweg nach Europa brachte, übten Dekore, Werkstoff und die Vollkommenheit der keramischen Technik große Faszination aus. Während man die Dekore schon bald auf der bisher gebräuchlichen Fayence imitierte, blieben die Versuche, dem Geheimnis n Werkstoff und Technik auf die Spur zu kommen, rerst erfolglos. Erst dem Alchimisten Böttger und seinem Mentor Tschirnhaus gelang es um die Jahreswende 1708/09, Porzellan herzustellen. Seit 1710 produzierte man auf der Albrechtsburg in Meißen das rote feuerfeste Böttgersteinzeug, das durch Schleifen, Schneiden und Polieren aufbereitet wurde, und das weiße Böttgerporzellan, dessen glänzende Oberfläche durch die zarte, glatte Glasur erreicht wurde. Schwierig war die Entwicklung n Dekorfarben, die bei Temperaturen zwischen 700 und 900° C gebrannt werden konnten. Den Durchbruch erzielte hier Johann Gregorys Höroldt um 1720, dessen Dekore unverwechselbar den Charakter des Meißener Porzellans prägten und Vorbilder der deutschen Porzellane wurden. Ihm verdanken wir die Porzcllan-Chinoiserie, ein heiteres Märchenland n ewiger Jugend in chinesischer Verkleidung. Doch entwickelten sich auch Dekore, die sich teilweise recht eng v. a. an japanische Vorbilder anlehnten: zu ihnen gehören die Indianischen Blumen, die Tigerdekore, die kylin-artigen Fabeltiere, die Famillc-rosc- und die Fa-mille-vertc-Dckore. Neben August dem Starken und den höchsten sächsischen Hofbeamten waren es ab 1735 zunehmend die anderen deutschen Fürsten, der europäische Hochadel, der Doge n Venedig und die Zarin, die in Meißen orderten.
Zwei Prunkservice sind in der Stiftung Schneider in ungewöhnlich großem Umfang erhalten, das Sulkowski-Service, 1735/37 für Graf Alexander Joseph n Sulkowski, einen Günstling des Königs, und das Schwanenservice, 1737/41 für den damaligen Manuläkturdirektor und sächsischen Minister, den Grafen Heinrich n Brühl. Der bedeutendste Meißener uren-und Tiermodelleur war Johann Joachim Kaend-ler, der 44 Jahre im Dienst der Manufaktur stand. Seine verblüffend naturalistischen Tierplastiken beruhen auf Naturstudien in der Menagerie des Schlosses Moritzburg. 1753 modellierte Kaendler die uren der Affenkapelle, n der die Stiftung Schneider einen fast kompletten Satz besitzt: der Affe als humorlles Spiegelbild des Menschen in zeitgenössischen Kostümen.







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