Das Sauerland, zu dem die beiden waldreichen Höhenzüge gehören, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich urwüchsige Natur und traditionsreiche Industrie organisch durchdringen.
Grüne Berg und Ferienlandschaft mit eisernen Wurzeln
Schloss Hohentimburg
Ehrfurcht gebietend erhebt sich der Bergfried von Schloss Hohenlimburg mit seinen 3 m mächtigen Mauern über der Stadt Hagen, dem "Tor zum Sauerland. Die alte Burg entstand in der Zeit der Isenberger Erbfehden (1232-42) und verwandelte sich unter den Limburger Grafen und Bentheimer Regenten zu einem ansehnlichen Schloss, das bald zum Zentrum des kleinen Staatsgebildes wurde. Wie von einer Aussichtskanzel blickt man über das dicht besiedelte Ruhrgebiet. Im Schloss lässt das Heimat- und Kaltwalzmuseum die Frühzeit des märkischen Eisenerzreers auferstehen.
Zu Füßen des Schlosses drängt sich das heute zu Hagen gehörige ehem. Residenzstädtchen Hohenlimburg an den Talhang der Lenne - ein malerisches Bild, das ihm den Beinamen "westfälisches Heidelberg eingetragen hat.
Dechenhöhle
Auf der B 7 erreicht man im Iserlohner Stadtteil Untergrüne die Dechenhöhle, eine etwa 730m lange, zauberhafte Tropfsteinhöhle. 1868 beim Eisenbahnbau entdeckt, zählt dieses Naturwunder zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Stalaktiten und Stalagmiten, kunstvolle Tropfsteingebilde mit Girlanden, klare Teiche und Säulen in elen Farben machen die Grotten, Hallen und Schluchten zu einem unterirdischen Märchenreich.
Das angeschlossene Museum führt in die Erdgeschichte der Region und berichtet von früheren und heutigen Höhlenbewohnern wie mächtigen Höhlenbären und scheuen Fledermäusen.
Iserlohn
Die waldumkränzte Stadt Iserlohn überblickt man am eindrucksvollsten vom Danzturm auf dem am südlichen Stadtrand gelegenen Fröndenberg oder auch vom Bismarckturm auf dem bewaldeten Seilerberg im Nordosten der Stadt.
Die märkische Gewerbestadt Iserlohn liegt schützend eingebettet inmitten einer weiten Talmulde. Sie bietet mit ihren alten Kirchen - der Obersten Stadtkirche auf dem Bilstein und der uralten Bauernkirche im Baartal -, aber auch mit ihren bemerkenswerten Museen (Stadtmuseum sowie Museum für Handwerk und Postgeschichte am Fritz-Kühn-Platz und dem reizvoll im unteren Baartal gelegenen Industriemuseum Barendorf) umfassende Einblicke in das Leben und Arbeiten der märkischen Bevölkerung in vergangenen Tagen. Höhepunkte sakraler Kunst sind der flämische Flügelaltar und die berühmten Altarbilder des Meisters von Iserlohn in der Obersten Stadtkirche.
Felsenmeer bei Hemer
Wie von Riesenhand durcheinander gewürfelt erscheinen die bizarren, von Bäumen bewachsenen Felsblöcke, zwischen denen sich tiefe Furchen und Schluchten ausgebildet haben. Auf verschlungenen Pfaden kann man dieses eigenartige Naturwunder erkunden, das vermutlich durch den Einsturz eines unterirdischen Höhlensystems entstanden ist. Schon vor über 1000 Jahren wurde in diesem Gelände Erz abgebaut. Die natürliche Erosion und unterirdische Bachläufe haben dazu beigetragen, dass die Erzstollen und Hohlräume einstürzten. Bis 1870 war die Eisensteingrube Helle in Betrieb, mit deren Erzen die benachbarte Sundwiger Eisenhütte beliefert wurde.
Ganz in der Nähe befindet sich die Heinrichshöhle, ebenfalls eine der sehenswerten Tropfsteinhöhlen im Kalkstein des Erdaltertums.
Hönnetal
Schon zur Postkutschenzeit war das wildromantische Tal am Nordrand des Lennegebirges ein beliebtes Ausflugsziel, wie Ferdinand Freiligrath und Len Schücking in ihrem Buch über das "malerische und romantische Westfalen berichten. Der tiefe Taleinschnitt, den die muntere Hönne im Lauf von Jahrmillionen in das Kalkgebirge gesägt hat, bot den Grafen von der Mark ideale Verteidigungsmöglichkeiten gegenüber dem Territorium des Grafen von Arnsberg jenseits des Flüsschens. Die Burg Klusenstein wurde 1355 als Grenzfeste errichtet, um das märkische Herrschaftsgebiet zu sichern.
Doch schon in prähistorischer Zeit zog das Hönnetal Menschen an: Mehr als 20 Höhlen beiderseits der Hönne boten ihnen Schutz und Unterkunft.
Die Eisenverarbeitung hinterließ auch hier ihre Spuren. Einer der ältesten Rohstahlhämmer Westfalens, der Oberrödinghauser Hammer, war von 1751 bis 1955 ununterbrochen im Einsatz, angetrieben vom Wasser der Hönne, das zeitweise über drei Wasserräder geleitet wurde.
Kurz vor Balve zweigt man links ab zur Wocklumer Luisenhütte, der ältesten vollständig erhaltenen Hochofenanlage Deutschlands im bedeutendsten Eisenreer der industriellen Frühzeit in Deutschland. Die 1748 gegründete Eisenhütte samt Gießerei und Hammerwerk befindet sich unmittelbar neben dem Stollen des Schaubergwerks und einem Holzkohlenmeiler. Die gesamte Anlage war bis 1865 in Betrieb und liegt heute harmonisch eingebettet in einer stillen Wald- und Auenlandschaft, nur wenige hundert Meter vom Wasserschloss Wocklum entfernt. Nichts mehr lässt das schwere Stampfen des Hammerwerks erahnen, unter dem einst die Erde tagaus tagein heftig erbebte.
Balve
Schon 864 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, und bereits 1430 erhielt Balve die Stadtrechte. Unter Kunstkennern gilt die kath. Pfarrkirche St. Bla-sius als herausragendes Kleinod romanischer Baukunst. Zu bewundern sind neben romanischer und gotischer Freskenmalerei verschiedene Tympana. Ringsum ziehen schmucke Fachwerkhäuser und das als Gaststätte genutzte Drostenhaus den Blick auf sich. Lohnend ist auch der Aufstieg auf den nahe gelegenen Burgberg. Oben sind drei Ring wallanlagen aus sächsischer Zeit zu besichtigen.
Sorpetatsperre
Über Amecke gelangt man zum Vorbecken der 1926-35 erbauten Talsperre. Die Straße begleitet dann das reizvolle Westufer bis nach Langscheid oberhalb des 69 m hohen Staudamms. Mit 70 Mio.mJ Fassungsvermögen gehört die Talsperre zu den kleineren der rund 20 saarländischen Stauseen; unvergleichlich dagegen ist der waldreiche landschaftliche Rahmen.
Baden und Wassersport jeder Art sind hier groß geschrieben. Geruhsamer ist eine Rundfahrt mit dem Fahrgastschiff Möwe und danach die Einkehr in einem der zahlreichen Gasthöfe am Seeufer.
Sundern
Die Stadt Sundern setzt sich aus elen verstreut gelegenen Ortsteilen zusammen. Schon um 1600 befanden sich hier eine Eisenhütte und zwei bedeutende Eisenhämmer. Heute ist Sundern eine beliebte Einkaufsstadt mit einer attraktiven Fußgängerzone. Wanderfreunde und Wintersportler schätzen Sundern als attraktives Ferienziel; sie finden hervorragende Betätigungsmöglichkeiten auf den grünen Höhen der Umgebung.
Heilefeld
Weite Täler und lang gestreckte Waldrücken prägen die Landschaft zwischen Sorpe- und Homert-bergland, deren Mittelpunkt die um 821 gegründete Siedlung Hellefeld ist. Die Bruchstein- und Fachwerkhäuser der Ortschaft werden von der Pfarrkirche mit ihrem alten Kirchturm überragt. Einen Blick ins Innere sollte man schon wegen des romanischen Taufbeckens aus der Zeit um 1000 vorsehen.
Auch der Nachbarort Altenhellefeld ist mit seinen gepflegten schwarzweißen Fachwerkhäusern und einer Kapelle aus dem 12. Jh. einen Besuch wert.
Grevenstein
Von der einstigen Burg der Grafen von Arnsberg, genannt Grafenstein, findet man keine Reste mehr. Die Burgsiedlung Grevenstein, heute die kleinste Stadt Nordrhein-Westfalens, erhielt jedenfalls schon 1320 Stadtrechte und wurde bald darauf mit Mauern und Gräben befestigt. Schmucke Fachwerkbauten gruppieren sich um die massige Hallenkirche aus dem 13. Jh.
Viel bekannter als die Baudenkmäler des Städtchens ist die moderne Braustätte des Veltins-"Gersten-safts zu der ele Besucher pilgern.
Homert
Die höchste Erhebung der bewaldeten Gebirgs-schwelle, die aus dem Tal der Salwey nach Norden aufsteigt und dann in das Sorpebergland übergeht, ist die Homert (656 m). Nach ihr sind das Bergmassiv und der ausgedehnte Naturpark zwischen dem Lennegebirge und dem Oberlauf der Ruhr benannt. Das gut markierte Wegenetz des Sauerländischen Gebirgsver-eins sowie die in den Sauerlanddörfern aufgestellten Wandertafeln bieten den Wanderfreunden eine Fülle von Möglichkeiten. Auch als Durchreisender sollte man die Gelegenheit nutzen und von einem der zahlreichen Wanderparkplätze aus zumindest einen Spaziergang unternehmen. Die schönsten Ausblicke auf Salweytal und Lennegebirge bieten sich allerdings von den Höhenwegen des Homerts.
Wildewiese
Nur wenige Besucher des Sauerlandes kennen die 575 m hohe Sommerfrische Wildewiese am Fuß des 648 m hohen Schombergs. Weit hinaus ins Lennetai, zum Heiligenstuhl, zur Nordhelle und zum Kahlen Asten schweift der Blick von der offenen Höhe. Wer Ruhe und Naturnähe sucht, ist hier richtig aufgehoben. Tief durchatmen in würziger Höhenluft lässt es sich bei einem Spaziergang über die orchideenreichen Bergwiesen oder beim Pausieren auf einer der Ruhebänke.
Plettenberg
Bergbau und Eisenverarbeitung sorgten für einen frühen Aufschwung des 1397 zur Stadt erhobenen Ortes. Heute ist Plettenberg für die hochwertigen Erzeugnisse seiner leistungsstarken Industrie - Dampfkessel, Schmiedewaren, Stanz- und Kleineisenwaren -in aller Welt bekannt. Neben der sehenswerten Christuskirche (13. Jh.) und dem Heimatmuseum sind die Burgruine Schwarzenberg und der Engelbertstuhl, eine Felsgruppe mit herrlichem Blick in das tief eingeschnittene Lennetal, einen Besuch wert (ausgeschildert).
Affeln
Bekannt wurde der Ort durch seine spätromanische Pfarrkirche mit dreischifer Halle, massigem Wehrturm und kunstvollen Steinmetzarbeiten aus dem 12. Jh. Der Schnitzaltar in der Apsis stammt aus der Zeit um 1525 und ist der wohl bedeutendste flandrische Schnitzaltar im gesamten Sauerland. Eine meisterlich gestaltete Spätrenaissance-Pietä und ein wertvolles romanisches Holzkruzifix gehören ebenfalls zu den Kostbarkeiten des Gotteshauses.
Neuenrade
Schon 1220 stand im oberen Hönnetal das Dorf Rade mitsamt einer Burg. Tuchherstellung und Eisengewerbe ließen die Grenzstadt der märkischen Grafen bald erblühen. Ausschnitte aus der Stadtgeschichte zeigt der Marktbrunnen.
Im Ortsteil Berentrop verdient ein Zeugnis frühester mittelalterlicher Eisengewinnung Beachtung. Dort wurde ein so genannter Rennofen aus dem 13. Jh. freigelegt. Solche Erzschmelzen gab es früher zu Tausenden in den Tälern von Lenne und Hönne. Als Brennmaterial wurde Holzkohle unter Zufuhr von Luft aus Tretblasebälgen eingesetzt.
Burg Altena
Die Stammburg der Altenaer Grafen und seit 1225 der Grafen von der Mark war ursprünglich ein befestigter Platz der Grafen von Berg, die von hier aus die Erzgewinnung und Eisenverarbeitung überwachen wollten. In der komplett restaurierten Anlage sind die umfangreichen Sammlungen des Museums der Grafschaft Mark sowie die erste Jugendherberge der Welt (1912) untergebracht.
Die Stadt Altena ist neben Lüdenscheid und Iserlohn eine der drei alten "Drahtstädte der Mark. Im Deutschen Drahtmuseum erhält man Einblick in diesen hoch spezialisierten Industriezweig.
Wiblingwerde
Der Ort auf der Hochfläche zwischen Lenne und Volme war mit seiner spätromanischen Dorfkirche das höchstgelegene Kirchdorf der ehem. Grafschaft Mark. Die einst bedeutende mittelalterliche Dorfan-age mit altem Kornspeicher, Haferkasten und dem Johannesborn, einer neu gefassten germanischen Taufquelle, wurde mustergültig restauriert und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Weit reicht der Blick von hier über die Höhen des Lennegebirges hinweg.
Info
Anfahrt
Auf der A 45 bis zur Ausfahrt Hagen-Süd, alternativ A 46 bis Hagen-Hohen-limburg, weiter nach Ho-henlimburg (Zubringer)
Auskunft
Freizeit- und Touristik-Verband Märkisches Sauerland tindenstraße 45 58762 Altena
Telefon: 02352/92720 Fax 02352/927220
www.sauertand-touristik.de
Stadtmarketing Sundern eG Le-Klein-Platz 7 59846 Sundern
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