Zisterzienserkloster Lehnin ist das älteste Kloster der Mark, gegründet 1180 durch Markgraf Otto I. Um die Frühzeit des Klosters ranken sich Sagen. Wie jene von dem Hirsch, der den an dieser Stelle ruhenden Landesherrn im Traum bedrohte und erst verschwand, als der Schlafende traumhaft Christus bei Namen nannte. Otto verstand den Traum als himmlischen Fingerzeig und schritt zur Klostergründung. Das Kloster wäre aber beinahe schon bald nach Inbetriebnahme wieder verwaist. Die Mönche wollten nämlich, tieferschüttert, diese Stätte wieder verlassen, weil böse Buben ihren ersten Abt ermordeten. Auch hier half himmlischer Rat: Mutter Maria erschien den fluchtbereiten Mönchen und riet zum Bleiben. Diese hielten stand, bauten sodann die berühmte, backsteinerne, in Kreuzform angeordnete Lehniner Klosterkirche und weihten sie - 1262 - der Mutter Maria. In der Kirche hängen zwei Gemälde aus dem 15./16. Jahrhundert, auf denen die Gründungssage und die Sage der Ermordung des ersten Abtes dargestellt sind.
1542 als Kloster aufgehoben, wurde die Anlage zum herrschaftlichen Gut umfunktioniert. Später verfielen manche Gebäude, dienten als Steinbruch. In den Jahren 1871-77 erfolgte nach überlieferten Plänen Restaurierung und Wiederaufbau der zur Ruine herabgesunkenen Klosterkirche in alter Gestalt.
Heute ist »Kloster« Lehnin ein sehenswertes Ensemble aus erhaltenen oder wiedererstandenen historischen Gebäuden und Gebäudeteilen sowie Bauten der Moderne. Zur historischen Bautensubstanz gehören zum Beispiel die Klosterkirche, Teile der Klausur, der Kornspeicher aus dem M.Jahrhundert, das einstige klösterliche Brau- und Branntweinhaus.
»Kloster« Lehnin lebt. Dank des Luise-Henrietten-Stiftes Lehnin, einer diakonischen Einrichtung der Evangelischen Kirche. Unter anderem befinden sich hier ein Krankenhaus, ein geriatri-sches Zentrum, eine Krankenpflegeschule, Kindertagesstätte, Gästehaus, eine Diakoniestation. Das Luise-Henrietten-Stift, ein Diakonissenmutterhaus, ist benannt nach Louise Henriette von Ora-nien, der ersten Gemahlin des Großen Kurfürsten.
Und dann ist da noch diese liebenswerte Lehniner »Kleinigkeit«: das historische steinerne Reliefbild einer Person, eingelassen ins Außenmauerwerk oberhalb des Torbogens des Abthauses. Es ist - weil vermutlich nicht so bedeutend - nicht weiter erläutert. Die Phantasie des Besuchers schafft sich eine eigene Deutung. Und überhaupt, wie es hier wohl zuging, damals, als Lehnin noch ein »richtiges« Kloster war?
Rettet den Dom!
Brandenburg an der Havel, eingebettet in eine Fluß-Seen-Landschaft, ist die älteste Stadt der Mark Brandenburg. Und gleichzeitig Namensgeber für die Mark und für das heutige Bundesland. Endgültig siedeln Deutsche hier seit 1157. Vorher slawische Stämme. Davor Germanen.
Altester Siedlungskern ist die Dominsel. Der Dombau wurde 1165 auf Fundamenten der alten Burg begonnen. In folgenden Jahrhunderten erfolgten an der Kirche verändernde Umbauten und Restaurierungen.
In einer kleinen Informationsschrift (mit gutem Stadt; danke!) schreibt der »Fremdenverkehrsverein Brandenburg/Havel e.«: