Zwischen Elbe und Havel erhebt sich ein karger Höhenrücken, der kaum touristisch erschlossen und wenig besiedelt ist. Umgeben ist er von Flachwasserseen, die reinste Vogelparadiese sind.
Reise zum Geburtsort Bismarcks und in die Pionierzeit der Fliegerei
Schönhausen
Bekannt geworden ist das Dorf als Geburtsort des Reichskanzlers Otto von Bismarck, der hier am 1. April 1815 das Licht der Welt erblickte. Zum 100-jährigen Todestag wurde 1998 das Bismarck-Museum im einzigen noch verbliebenen Seitenflügel des Bismarck'schen Herrenhauses eröffnet. Das ursprüngliche Herrenhaus, um 1700 vollendet, wurde 1958, wohl aus ideologischen Gründen, gesprengt. Ein weiterer Ausstellungsteil ist im renoerten Gärtnerhaus untergebracht. Erhalten geblieben sind darüber hinaus die Grundmauern des ehem. Schlosses und ein Teil des einst el größeren Barock- und Landschaftsparks mit elen alten Bäumen.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Bismarck'schen Anwesens steht die spätromanische Dorfkirche. Sie ist das beherrschende Bauwerk des Ortes. Besonders auffällig ist der breite, klotzige Turm der im Jahr 1212 aus Backstein erbauten Kirche. Das Innere wurde nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg im Stil des Barocks ausgestaltet. Aus dem Jahr der Kirchweihe stammen der Taufstein und der an einem modernen Kreuz angebrachte Kruzifixus, der als einer der bedeutendsten Werke spätromanischer Plastik gilt. Zahlreiche Grabdenkmäler erinnern an die Familie von Bismarck.
Mahlitz
Einen guten Eindruck von der Landschaft des Landes Schollene bietet die kleine Siedlung, die an der Straße von Klietz nach Schollene liegt. Hier gehen die Kiefernwälder, die große Teile des Höhenrückens bedecken, in eine offene wellige Ackerlandschaft über. Allerdings sind die Wälder militärisches Sperrgebiet und daher nicht zu begehen. Auch Straßen und Ortschaften fehlen weitgehend. Von Mahlitz aus führen Wanderwege bis zu den 6 km entfernten Rehberger Bergen und zum nahe gelegenen Schollener See.
Schollener See
Das Naturschutzgebiet ist mit seinen schilfreichen Ufern und der von unzähligen Teichrosen bedeckten Wasserfläche ein Naturparadies ersten Ranges. Eine Besonderheit des Sees sind die so genannten schwimmenden Inseln, die keinen Kontakt zum Seeboden haben. Den Seegrund bedecken mächtige, vorwiegend aus Kieselalgen bestehende Schlammablagerungen, die in langer Tradition als Heilschlamm abgebaut werden. Gute Beobachtungsmöglichkeiten auf die artenreiche Vogelwelt hat man vom so genannten Gütschow, einem etwa 20 m hohen Hügel am Südwestufer. Ihn erreicht man von einem Feldweg, der etwa 2 km außerhalb des Ortes von der Straße in Richtung Ferchels nach rechts abzweigt. Vom Hügel aus kann man mit einem Fernglas dem Treiben von Lach-, Sturm- und neuerdings auch Silbermöwen zuschauen, die eine große Kolonie auf einer der elen Inseln bilden. Daneben hat sich seit einigen Jahren eine Kormorankolonie eliert. Bekannt ist der See für seine großen Scharen von Graugänsen und Lachmöwen, die hier auch brüten, da sie auf den umgebenden Moorwiesen ausreichend Nahrung finden. Über den so genannten Seestrang, ein Flüsschen, das durch den Ort Schollene führt, ist er mit der Havel verbunden, sodass sich Wasserstandsschwankungen der Havel auch hier bemerkbar machen.
Rehberger Berge
Schon aus großer Entfernung fallen die bewaldeten Höhenzüge auf. Sie überragen mit ihren 110 m das übrige Land Schollene um etwa 85 m. Mehrere Wanderrouten können für einen Aufstieg auf den Gipfel empfohlen werden: Der direkte Weg führt hinter den letzten Häusern des Straßendorfs Hohenkamern steil bergan. Schon nach gut 500 m ist der Gipfel erreicht, der einen Sendemast trägt. Etwas weiter, dafür aber weniger steil ist der Anstieg von der Nordspitze des Landes Schollene bei Kamern. Die reizvollsten Aussichten eröffnen sich aber von den Wegen, die von der Siedlung Rehberg ausgehen.
Die Fahrt geht weiter über Warnau. Etwa 3 km hinter dem Dorf zweigt rechts die Straße zur Havelfähre ab.
Strohdehne
Das abgeschiedene Doppeldorf hat eine interessante Dorfanlage. Es besteht aus einem Runddorf mit einem geschlossenen Backsteinensemble aus Kirche, Mühle, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und dem neueren so genannten Großdorf. Das nahe NSG Gülper See wurde vor allem wegen der im Frühjahr und Herbst durchziehenden Gänsescharen und im Sommer wegen der brütenden Störche bekannt.
Rhinow
Die kleine Stadt ist Hauptort des gleichnamigen Ländchens, das anders als die anderen Ländchen der Luchlandschaft nicht aus einer geschlossenen Hochfläche besteht, sondern aus mehreren, sehr markanten Erhebungen. Dazu gehören die Rhinower Berge, die unmittelbar am südlichen Stadtrand liegen. Von hier aus hat man nicht nur einen prächtigen Blick auf das zu Füßen liegende Städtchen mit seinen von meist einstöckigen Häusern gesäumten Kopfsteinpflasterstraßen und auf die Feldsteinkirche aus dem 13. Jh., die einen mächtigen Querturm besitzt, sondern auch in das dahinter liegende Luch.
Gülper See
Der 2 x 3 km große See ist eine der bedeutendsten Rast- und Überwinterungsstätten für Wasser- und Sumpfvögel in Deutschland. Bei einer durchschnittlichen Tiefe von nur 1,5 m gedeihen auf seinem Grund ele Wasserpflanzen, die die Nahrungsgrundlage für die rund 200 hier vorkommenden Arten bilden. Etwa ab August beginnen sich die Vogelscharen zu versammeln und bieten bis in den Winter hinein ein imponierendes Schauspiel. Am westlichen Ortsrand von Prietzen steht eine markante Windmühle, in der eine ständig besetzte Vogelwarte untergebracht ist. Von hier aus lässt sich das Südufer des Wasservogelreservats leicht erwandern. Vom erhöhten Ufer aus hat man einen hervorragenden Blick auf den See und kann den unzähligen Wasservögeln zuschauen. Den besten Aussichtspunkt stellt eine geschlossene Aussichtskanzel dar, die etwa 1 km westlich der Windmühle errichtet wurde.
Info
Anfahrt
Nach Schönhausen auf der A 2 Hannover-Berlin bis zur Ausfahrt liesar; neiler über die 8 107 in nördlicher Richtung über Genthin und Jerichow
Auskunft
Touristeninformation und Bismarckmuseum Schönhausen Bismarckstr. 2 39524 Schönhausen
Tel. 039323/38874
Gasthof und Hotel Zum ersten Flieger
14728 Stölln T. 033875/30000 Fax 033875/30020 Hier wohnte schon Otto Lilienthal.
Gasthaus Fürst Bismarck Bismarckstr. 36 39524 Schonhausen T. 039323/38357 Hier werden Bismarcks historisch belegte Lieblingsgerichte serert.